Unter dem Motto „Advent, Advent – es brennt!“ steht in diesem Jahr der bundesweite „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit kommt es häufig zu Unfällen mit Kerzen, heißen Flüssigkeiten und heißen Flächen. Der „Tag des brandverletzten Kindes“ klärt auf, wie man Kinder vor Verbrennungen und Verbrühungen schützen kann.

Lichterglanz, Kerzenschein, Plätzchen backen, Glühwein und Kaminofenfeuer bringen in der Advents- und Weihnachtszeit Gemütlichkeit. Damit es nicht zu Verbrennungen und Verbrühungen kommt, gibt Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder, gemeinsam mit vielen Aktionspartnern, am „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember Tipps, wie man Kinder vor Unfällen schützen kann und klärt über die Folgen von Verbrennungen und Verbrühungen auf.
 „Viele Unfälle können durch Vorsichtsmaßnahmen vermieden werden. Gerade in der Adventszeit ist es wichtig, Kinder nie mit brennenden Kerzen alleine zu lassen“, rät Susanne Falk, Vorstandsvorsitzende von Paulinchen e.V. „Mit (Klein-)Kindern im Haushalt empfehlen wir auf echte Kerzen zu verzichten. LED-Lichterketten und LED-Kerzen sind eine sicherere Alternative.“
„Wir sehen um Weihnachten herum in den Spezialkliniken gehäuft Kinder mit Verbrennungen und Verbrühungen. Die Kleinen erleiden durch umgekippte Tassen Tee oder Glühwein Verbrühungen, verbrennen sich die Finger an der Adventskerze oder fassen mit der Hand auf das heiße Backblech oder an die Kaminofenscheibe“, erläutert Dr. Kay Großer, Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“ und Chefarzt der Kinderchirurgie sowie Leiter des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder am Klinikum Kassel. „Ganz wichtig ist bei Verbrennungen, eingebrannte Kleidung nicht zu entfernen, wohingegen man bei Verbrühungen die durchnässte Kleidung sofort ausziehen sollte, einschließlich der Windel. Die verletzten Stellen sollten mit handwarmem Wasser für ca. 15 Minuten gekühlt werden! Ein Kind muss nach einer Brandverletzung immer einem Arzt vorgestellt werden, bei schweren Verletzungen muss man sofort den Notarzt mit 112 rufen.“

Mehr als 30.000 Kinder werden jährlich nach Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen in Deutschland ärztlich behandelt. Davon sind ca. 7.500 Kinder unter 15 Jahren so schwer verletzt, dass sie in Kliniken stationär behandelt werden müssen. In der Weihnachtszeit lauern besonders viele Gefahren. So steigt zum Beispiel die Anzahl der Brände in der Weihnachtszeit um ca. 40 % im Vergleich zum Rest des Jahres. Es dauert nur ca. 20 Sekunden bis ein trockener Weihnachtsbaum vollständig in Flammen steht.

Für eine sicherere Weihnachtszeit gibt Paulinchen e.V. folgende Tipps zum Schutz:

  •  Kinder nie mit offenem Feuer oder brennenden Kerzen alleine lassen.
  • Streichhölzer und Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren.
  • Kerzen auf eine standfeste, nicht brennbare Unterlage stellen und einen Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien wie Vorhänge etc. einhalten.
  • Kerzen rechtzeitig auswechseln, bevor diese ganz runtergebrannt sind.
  • Kerzen immer löschen, wenn man den Raum verlässt.
  • LED-Kerzen als sichere Alternative nutzen.
  • Den Weihnachtsbaum in einen möglichst schweren, mit Wasser gefüllten Ständer stellen und hohe Bäume zusätzlich festbinden, damit sie nicht umfallen können!
  • Für den Weihnachtsbaum geprüfte LED-Lichterketten oder LED-Kerzen nutzen (z. B. mit dem VDE-GS-Zeichen).
  • Wunderkerzen gehören nicht in Kinderhände.
  • Kinder von heißen Flächen wie Kamin- oder Backofentür fernhalten, heiße Kaminofenscheiben absichern.
  • Nichts Heißes trinken, z. B. Glühwein/Tee, während ein Kind auf dem Arm oder Schoß ist.
  • Heiße Flüssigkeiten nie zu nah an den Rand von Tisch- und Arbeitsplatte oder auf dem Boden abstellen.
  • Auf herabhängende Tischdecken verzichten. Kinder könnten sich daran hochziehen.
  • Rauchmelder retten Leben – die Wohnung/das Haus mit Rauchmeldern sichern.
  • Kinder sollten im Falle eines Brandes Fluchtwege kennen.
  • Einen Brand nur dann löschen, wenn dies ohne Eigengefährdung möglich ist. Ansonsten Türen schließen und die Wohnung mit allen Familienmitgliedern verlassen. Bei einem Brand immer die Feuerwehr alarmieren – Notruf 112!

Paulinchen ruft bundesweit rund um den Aktionstag am 7. Dezember zum Mitmachen auf – auch digital und über Socialmedia-Kanäle. Apotheken, Kliniken, Praxen, Feuerwehren, Kitas und weitere Engagierte können zum Beispiel mit Präventionsmaterialien oder Aktionen aufklären. Je größer die Beteiligung, desto größer die Aufmerksamkeit für den „Tag des brandverletzen Kindes“ mit seiner wichtigen Botschaft.
Das Motto „Advent, Advent – es brennt!“ soll Familien für die zahlreichen Gefahren in der Vorweihnachtszeit sensibilisieren, um Verbrennungs- und Verbrühungsunfälle durch Feuer oder heiße Flüssigkeiten zu vermeiden und präventiv Gefahrenquellen abzusichern.
Über die Webseite des Vereins können Aktionen angemeldet werden. Neben Informationen zum Aktionstag gibt es Aktionsideen und kostenfreie Infomaterialien zum Bestellen. Außerdem werden alle Veranstaltungen zum „Tag des brandverletzten Kindes” auf einer Aktionskarte dargestellt.

Links: www.paulinchen.de/tag-des-brandverletzten-kindes     www.paulinchen.de
Download: Aktionsbild Superhelden I Aktionsbild Schmetterling (1200×1200 px)
Präventionsfilme: Große Gefahren für kleine Kinder (Youtube)
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Über Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V

Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, sodass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offenbleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen und präventiv auf Unfallursachen hinzuweisen.

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