Nach etwa zweijähriger Bauzeit wurde südlich von Schwerin der Windpark Hoort eingeweiht. Die 16 Nordex-Anlagen verfügen über eine Gesamtleistung von 57,6 Megawatt. Der durchschnittliche Ertrag pro Jahr liegt bei etwa 141.000 Megawattstunden. Im Vergleich zu Kohlestrom wird bei der Stromerzeugung der Ausstoß von rund 140.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei fast 100 Mio. Euro.
Projektpartner des Windparks Hoort sind der Windparkentwickler Loscon GmbH, die Gemeinde Hoort und die mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (mea), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des kommunalen Energieversorgers WEMAG. Jeder der drei Projektpartner besitzt einen Teil des Windparks.
Zu Beginn des Windparkfestes überreichten die Loscon-Geschäftsführer Heiner und Helge Lassowsky den symbolischen Schlüssel für den Windpark Hoort 2 an die Bürgermeisterin Iris Feldmann und für den Windpark Hoort 3 an mea-Geschäftsführer Torsten Hinrichs.

„Der Windpark Hoort 2 ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen bietet er Bürgern und Gemeinden mehr Beteiligungsmöglichkeiten, als das Gesetz vorschreibt. Am Betrieb der Anlagen können sich die Einwohner, Flächeneigentümer und Unternehmer aus der Gemeinde Hoort sowie von sieben Nachbargemeinden beteiligen. Die direkte Beteiligungsmöglichkeit liegt bei 25 Prozent, also fünf Prozent mehr, als im Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetz festgelegt sind. Zum anderen ist Hoort 2 einer der ersten neuen Windparks, der eine ,bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung‘ erhält. Das bedeutet, dass die für Anlagen ab einer Höhe von 100 Metern luftfahrtrechtlich vorgeschriebenen Warnlichter dank einer entsprechenden Technologie nur dann blinken, wenn sich ein Luftfahrzeug nähert. Diese soll in den kommenden Wochen umgesetzt werden. Beides trägt dazu bei, dass Windenergieanlagen in der Bevölkerung besser akzeptiert werden und dies wiederum bringt uns bei der Energiewende hin zu einer sicheren, sauberen und nachhaltigen Energieversorgung voran“, erklärte Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

„Das Besondere an unserem Windpark ist, dass die ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger, Firmen sowie die Anrainergemeinden tatsächlich die Möglichkeit zur Beteiligung haben. Ich freue mich darüber, dass so viele Einwohner der Gemeinde den Windpark vor ihrer Haustür als Beitrag für eine CO2-freie Zukunft sehen und in regenerative Energie investieren. Somit sind die hier lebenden Menschen erstmals in der Region direkt Nutznießer eines Windparks“, meinte Iris Feldmann, Bürgermeisterin der Gemeinde Hoort.

„Von Hoort kann man lernen, dass der Weg zu mehr Windenergie nicht mehr vorrangig eine technische Herausforderung ist. Ausschlaggebend war und ist unser spezielles Hoorter Kommunal- und Bürgerbeteiligungsmodell. Das hat die Loscon, die Gemeinde Hoort und die mea als Beteiligte zum Miteinander motiviert. So ist es gelungen, unser Entwickler-Know-how mit kommunalem Engagement und energiewirtschaftlicher Kompetenz produktiv zu verknüpfen. Daraus ist nun eine Betreiberkooperation am Standort geworden, weil das den wirtschaftlichen Erfolg für alle drei Partner am besten sichert“, sagte Birger Graubmann, Prokurist der Loscon GmbH und Projektleiter.

„Der Klimaschutz erfordert ein grundlegendes Umdenken in allen Bereichen der Gesellschaft und im eigenen Lebensumfeld. Die Bürger- und Gemeindebeteiligung schafft einen spürbaren Anreiz für die Menschen, selbst aktiv zu werden und für den Klimaschutz einzutreten. Zudem fördert sie mehr Akzeptanz für den Bau und den Betrieb von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die mea Energieagentur zeigt auch bei diesem Projekt, dass sie eine zuverlässige Partnerin bei der Durchführung der Bürger- und Gemeindebeteiligung ist und stets eng mit den Kommunen zusammenarbeitet“, erklärte Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG.

Die Einweihung des Windparks Hoort war ein Fest mit vielen Attraktionen für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Mehrere Hundert Besucher nutzten die Möglichkeit, ihren Windpark zu feiern. Geboten wurden zum Beispiel Hüpfburgen, Bungeejumping, Kinderschminken, Malwettbewerb sowie Essen und Trinken.

Über die Loscon GmbH
Die Loscon-Unternehmensgruppe entwickelt, errichtet und betreibt Anlagen zur Erzeugung von Erneuerbarer Energie. Seit der Gründung 1998 wurden in Deutschland und Frankreich sowohl eigenständig als auch in Kooperationen schwerpunktmäßig Windenergieprojekte erfolgreich realisiert. Der Firmensitz ist in Beeskow, Land Brandenburg. Aktuell hat Loscon in Deutschland und zusammen mit dem Tochterunternehmen VDN in Frankreich, Projekte mit einem Volumen von ca. 300 MW genehmigt bzw. in fortgeschrittener Planung. 

Über die mea
Die mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Schweriner WEMAG. Sie nimmt Aufgaben der Wasserversorgung in Brüel wahr. Daneben bietet die mea Leistungen zur Planung und Betriebsführung im Bereich der Energieversorgung an. Sie besitzt und betreibt Anlagen zur Wärmeerzeugung und zur regenerativen Stromerzeugung in Mecklenburg-Vorpommern. Die mea ist beteiligt an der Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, der Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH und der Bützower Wärme GmbH, der SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH und der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.

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