Ziel der START-Stiftung ist es, die Demokratie zu stärken und einen Beitrag für eine inklusive, faire und nachhaltige Gesellschaft zu leisten. Seit knapp 20 Jahren nimmt sie deshalb jedes Jahr rund 200 neue Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte in ihr dreijähriges Bildungs- und Engagementprogramm auf und ermutigt die Jugendlichen, sich aktiv in die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft einzubringen. Mit Erfolg: Nicht nur engagieren sich viele der ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten für eine starke Demokratie, jetzt zieht mit Kassem Taher Saleh der erste START-Alumnus in den Bundestag ein.
Von 2010 bis 2013 war der heute 28-Jährige Stipendiat der START-Stiftung, als einer von bislang über 150 Jugendlichen aus Sachsen, die in das Bildungs- und Engagementprogramm der Stiftung aufgenommen wurden. Geboren in Zakho im Irak, wuchs Kassem Taher Saleh in Plauen im Vogtland auf. „Das STARTStipendium war ein ganz wichtiger Baustein auf meinem Lebensweg. Ich habe erst über das Stipendium erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, sich zu engagieren, und gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Und ich konnte ein Netzwerk fernab meines damaligen Umfelds und Milieus aufbauen“, sagt Taher Saleh, der zur Zeit des Stipendiums noch in einer Unterkunft für Geflüchtete wohnte und aufgrund seiner Residenzpflicht als geduldeter Geflüchteter das Vogtland nur durch Sondergenehmigungen für Seminare und Workshops verlassen durfte. „START hat mir eine Welt eröffnet, die ich sonst nicht kennengelernt hätte, und mein politisches Interesse geweckt. Mit den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten habe ich viel über aktuelle politische Ereignisse gesprochen. Durch die große Herkunftsvielfalt und die damit verbundenen unterschiedlichen Ansichten und Perspektiven haben wir gelernt, uns auf einer sehr sachlichen Ebene über Politik zu unterhalten. Das hat mir gut gefallen“, erzählt Taher Saleh. 2019 trat er der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei und kandidierte dieses Jahr erstmals für den Bundestag.
Frischer Wind für den Bundestag und die Demokratie
Dass es Taher Saleh nicht schwerfällt, Verantwortung zu übernehmen und sich für andere einzusetzen, zeigte der damalige Stipendiatensprecher für die östlichen Bundesländer nicht nur während des Stipendiums. Er war bereits in seiner Heimatstadt als Schülersprecher, Schiedsrichter und Dolmetscher engagiert. Neben seinem Engagement für ein offenes und gerechtes Sachsen und seinem Einsatz für eine humane Flüchtlingspolitik interessiert sich Taher Saleh vor allem für nachhaltiges Bauen. Der studierte Bauingenieur arbeitet heute als Bauleiter einer Dresdner Baugesellschaft und setzt sich hier vor allem für eine CO2-arme und nachhaltige Bauweise ein. Sein Ziel im Bundestag: im Bauausschuss Klimaschutz und Bauen zusammenbringen und sich für eine fairere und gerechtere Gesellschaft einsetzen. Die Diversität des Bundestages verbessert er schon jetzt: Mit seinen 28 Jahren und seiner Einwanderungserfahrung stärkt er eine bislang unterrepräsentierte Gruppe im Parlament.
„Wir freuen uns sehr für Kassem Taher Saleh und wünschen ihm viel Erfolg, seine Themen erfolgreich in den neuen Bundestag einzubringen! Wir sind stolz, dass wir Kassem Taher Saleh mit dem Stipendium auf seinem Weg unterstützen konnten, und glücklich, ihn immer noch in unserer START-Community zu wissen. Mit seinem Engagement und seinem Willen, gesellschaftliche Herausforderungen aktiv und konstruktiv anzugehen, ist er ein Vorbild nicht nur für Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte“, sagt Stefanie Kreyenhop, Geschäftsführerin der START-Stiftung.
START ist das einzige bundesweite Stipendienprogramm für Schülerinnen und Schüler in Deutschland. Über drei Jahre fördert und begleitet die START-Stiftung, eine Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, herausragende Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte dabei, Verantwortung für eine lebendige Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu übernehmen. START ist Talentschmiede für außergewöhnliche junge Menschen, Startrampe für neue Initiativen und Lautsprecher für die Verteidigung freiheitlicher Werte. Gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wird die Förderung umgesetzt. Aktuell werden von START rund 600 junge Menschen aus über 60 Herkunftsnationen gefördert. Weitere Informationen unter www.start-stiftung.de.
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