Am 4. Oktober 2021 beendet Schriftsteller Uwe Kolbe als erster Teilnehmer seinen Aufenthalt auf der Wartburg. „Das Experiment an Kopf und Seele entfaltet seine Wirkung über den Aufenthalt hinaus“, stellt Kolbe nach seinem vierwöchigen Aufenthalt fest. Im Wartburg-Experiment folgt ihm nun Schriftsteller-Kollege Senthuran Varatharajah.

„Mehr als tausend Jahre Burg, und der Stein wächst“, so das Fazit des Lyrikers Kolbe über die vergangenen Wochen, in denen er als erster von drei Autoren Quartier auf der Wartburg bei Eisenach bezog. „Das Experiment an Kopf und Seele entfaltet seine Wirkung über den Aufenthalt hinaus.“ Dabei habe sich ihm die Anziehungskraft der Wartburg abseits des touristischen Blickes erschlossen. „Hier herrschte die Macht der Poesie, hier war Gott gegenwärtig.“

„Die Bibel ist für mich immer noch der erste Text – in jeder Hinsicht“, sagt Senthuran Varatharajah. Als Kind habe er Deutsch anhand der Bibel gelernt, so der Romanautor, der in den 1980er Jahren mit seinen Eltern aus Sri Lanka nach Deutschland kam. Das Verhältnis zur Bibel präge seine Arbeit als Schriftsteller bis heute und so sehe er dem Experiment auch mit Vorfreude entgegen: „Ich freue mich darauf, während der Zeit auf der Wartburg das Gespräch mit dem ersten und letzten Text an dem Ort, an dem Luther einen Teil daraus übersetzt hatte, weiterführen zu dürfen.“

Jeweils für einen Monat halten sich die Eichendorff-Preisträgerin Iris Wolff, der Heinrich-Mann-Preisträger Uwe Kolbe und der Adelbert-von-Chamisso-Preisträger Senthuran Varatharajah auf der Wartburg auf – an authentischer Stätte direkt neben Luthers Schreibstube. Dort führen sie einen inneren Dialog mit Luthers Übersetzung des Neuen Testaments, dessen Erzählungen, Motiven und Themen.

Das Wartburg-Experiment wird realisiert von der Internationalen Martin Luther Stiftung und der Deutschen Bibelgesellschaft in Medienpartnerschaft mit dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik und dem Mitteldeutschen Rundfunk und in Projektpartnerschaft mit der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, dem Kulturbüro der EKD, der Stadt Eisenach, dem Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen, der Stiftung Lutherhaus Eisenach und der Wartburg-Stiftung. Das Wartburg-Experiment wird gefördert vom Land Thüringen.

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