Gundula Ullah, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) betonte darüber hinaus die internationale Perspektive: „Unsere Mitglieder – allein rund zwei Drittel unserer Einkäufer sind in Industrieunternehmen tätig – stellen sich konsequent den Herausforderungen entlang weltweiter Lieferketten. Sie agieren global und sind deshalb sehr daran interessiert, dass der Abbau noch bestehender Grenzen im innereuropäischen Schienengüterverkehr vorangetrieben wird.“
Im Zentrum des Eisenbahnkongresses steht zum einen eine erste Bilanz des Marktes im auslaufenden „EU-Jahr der Schiene“, das von der Corona-Pandemie überschattet wurde. „Zum anderen bereitet sich die Branche darauf vor, deutlich zu wachsen – um die Verkehrsverlagerung auf die Schiene und damit das Erreichen der Klimaschutzziele zu ermöglichen. Neben den Möglichkeiten, die die Branche selbst hat, wird es auf nationaler Ebene entscheidend auf die Weichenstellungen ankommen, die die neue Bundesregierung vornimmt. Doch der Klimaschutz muss international und damit überall in der EU vorangetrieben werden. Hier sehen wir vorbildliche Innovationsbeispiele auch in anderen Ländern“, so Berends.
„Wir alle dürfen keine Zeit vergeuden. Denn die von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geforderte Verkehrswende steht am Scheideweg. Sie wird sich langfristig nur mithilfe einer gestärkten Bahn und einem intelligenten Kombinierten Verkehr gegenüber den anderen Verkehrsträgern durchsetzen können“, so Gundula Ullah abschließend.
25 Prozent Marktanteil bis 2030
Für das Ziel, bis 2030 rund ein Viertel aller Güter auf der Schiene zu transportieren, braucht es laut einem vom VDV beauftragten Gutachten von Roland Berger Investitionen in Höhe von 52 Milliarden Euro, wovon 13 Milliarden Euro die Güterbahn-Branche beitragen könne. Für die restlichen finanziellen Mittel ist gemäß den Autoren der Bund in der Pflicht, damit er seine internationalen Klimaschutz-Verpflichtungen erfüllen könne. Der Verkehrssektor ist nach wie vor das Sorgenkind bei den CO2-Emissionen.
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