Unter dem Motto „Zwischen den Zeilen – zu Hause in beiden Welten“ lesen und diskutieren türkeistämmige Autorinnen und Autoren im Ruhr Museum auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein vom 26. bis zum 30. Oktober verschiedene Passagen aus ihren Werken. Dabei stellen sie immer wieder Bezüge zum Thema „60 Jahre deutsch-türkisches Zusammenleben“ her.

Die Literaturtage sind Teil des Kulturprogramms zur Sonderausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“, die vom 21. Juni bis zum 31. Oktober 2021 im Ruhr Museum gezeigt wird. Sie spiegelt den Kosmos türkischen Lebens der ersten und zweiten Generation der Arbeitsmigrantinnen und -migranten in Deutschland.

Im Ausstellungsraum, umgeben von den Fotografien von Ergun Çağatay, werden namhafte Schriftstellerinnen und Schriftsteller nicht nur aus ihren Werken lesen, sondern stellen in den anschließenden Porträtgesprächen mit der Moderatorin Shelly Kupferberg auch eigene biografische Bezüge zum Thema her. Dabei wird gemeinsam zwischen den Zeilen gelesen, um neue Perspektiven zu eröffnen und eine Brücke zu den Bilderwelten des Istanbuler Fotografen zu schlagen.

Eröffnet wird die Reihe, die immer um 19 Uhr startet, am Dienstag, 26. Oktober 2021, von Cihan Acar, der aus seinem Roman „Hawaii“ liest. Er erzählt von zwei Tagen und drei Nächten im Leben eines jungen Fußballstars, der nach dem unfreiwilligen Ende seiner Karriere zwischen türkischen Hochzeiten, Wettbüros und Straßenschlachten alle Stadien von Illusion, Sehnsucht und Einsamkeit durchquert.

Dilek Güngör, bekannt für ihre Romane „Das Geheimnis meiner türkischen Großmutter“ oder „Ich bin Özlem“, setzt die Literaturtage am Mittwoch, 27. Oktober 2021, fort: Sie liest ausgewählte Passagen aus ihrem neuen Roman „Vater und ich“.

Der in Izmir geborene Autor und Übersetzer Yüksel Pazarkaya setzt sich in seinen Werken unter anderem mit Problemen der Migration und der Diskriminierung auseinander. Am Donnerstag, 28. Oktober 2021, spricht er auf Zollverein über das Ankommen in einem fremden Land und in einer fremden Sprache.

Auch Selim Özdoğan reflektiert am 29. Oktober 2021 die großen Themen multikultureller Identitäten und zeigt auf, wie innere und äußere Gräben überbrückt werden können. Nach den Romanerfolgen „Die Tochter des Schmieds" und „Heimstraße 52" erzählt er in „Wo noch Licht brennt“ die Geschichte seiner Protagonistin Gül weiter. Sie verlässt ein zweites Mal ihre türkische Heimat Richtung Deutschland, um bei ihrem Mann Fuat zu sein.

Den Abschluss der Reihe bilden Cana Bilir-Meier und ihre Mutter Zühal Bilir-Meier. Als Nichte beziehungsweise Schwester von Semra Ertan (1957-1982) lesen die beiden am 30. Oktober 2021 aus Ertans Gedichtband „Mein Name ist Ausländer. Benim Adım Yabancı“.

Die Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“ kann an allen fünf Veranstaltungstagen zwischen 18 und 19 Uhr kostenfrei besucht werden.

Die Teilnahme an den Lesungen ist kostenfrei, eine Anmeldung unter besucherdienst@zollverein.de ist erforderlich.

Veranstaltung: Deutsch-türkische Literaturtage. Zwischen den Zeilen – zu Hause in beiden Welten.

Termin: 26.10. – 30.10.2021, jeweils um 19 Uhr

Eintritt: kostenfrei

Veranstalterin: Stiftung Zollverein

Anmeldung: besucherdienst@zollverein.de oder 0201 246810

Ort: Ruhr Museum, UNESCO-Welterbe Zollverein Essen, in der Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“

Info: Tel 0201 246810, www.zollverein.de/cagatay

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