Außerdem hat das neue Mountainbike-Beratungszentrum für Sachsen seine künftigen Aufgaben vorgestellt. Das Zentrum wird vom Sächsischen Tourismusministerium eingesetzt und die Reiseregionen, aber auch interessierte Kommunen im Freistaat bei Fragen zum Mountainbike-Tourismus unterstützen. Dazu gehört auch, Informationen und Arbeitshilfen vorzuhalten und konfliktträchtige Themen wie den Schutz von Wald und Natur mit allen Akteuren zusammenzuführen. Für die Arbeit des Beratungszentrums stellt das Sächsische Tourismusministerium im aktuellen Doppelhaushalt rund 200.000 Euro zur Verfügung.
„Wir wollen Sachsen zum führenden deutschen Mountainbike-Reiseziel machen und in einer Liga wie Graubünden, Schottland oder Sölden spielen. Der Freistaat bietet mit seinem Mittelgebirgsraum dafür beste Voraussetzungen. Das große Potenzial zeigen bereits jetzt die Erfolge des Stoneman Miriquidi, des TrailCenters Rabenberg oder der Bikewelt Schöneck. Auch die im Juli eröffnete Blockline im Osterzgebirge wird sicher daran anknüpfen. Gerade für den ländlichen Raum sehe ich hier große Chancen, Zentren für einen naturnahen und fitnessorientierten Tourismus zu werden. Attraktive und zudem grenzüberschreitende Mountainbike-Strecken ergänzen außerdem das Angebot für den Ganzjahrestourismus in der Region und bieten eine Alternative zum schneegebundenen Wintertourismus“, betonte Tourismusministerin Barbara Klepsch.
„Im Sinne der gezielten Förderung der touristischen Infrastruktur freut es uns, mit der Fachplanung Mountainbike-Tourismus und dem neu geschaffenen Beratungszentrum ein solides Instrumentarium für die Entwicklung des Mountainbike-Tourismus in Sachsen an der Hand zu haben“, sagt Thomas Kunack, Vizepräsident des LTV SACHSEN. „So können Kommunen und Initiativen unterstützt werden, wenn es um komplexe Planungsverfahren und Beteiligungen geht. Unser Ziel ist es, die bestehenden Angebote kreativ weiter zu entwickeln und klug mit neuen zu ergänzen. Dabei spielt auch die Zusammenarbeit mit unseren europäischen Nachbarn eine große Rolle, denn Tourismus kennt keine politischen Grenzen.“
Über die Mountainbike-Fachplanung für Sachsen
Die Fachplanung zeigt auf, wie vorhandene Infrastrukturen wie Skiliftanlagen und regionale Sehenswürdigkeiten in die Mountainbike-Projekte eingebunden werden können und dadurch besser ausgelastet werden. Ebenfalls deutlich wird der Wirtschaftsfaktoreffekt für die vorhandenen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe entlang und im Umfeld der Strecken. Natur und Kultur erlebbar zu machen, gleichzeitig aber durch gezielte Besucherlenkung zu schützen und zu erhalten, sind zentrale Ansprüche der Fachplanung. Für die Umsetzung bis 2030 benennt die Fachplanung Handlungsempfehlungen in fünf Aufgabenschwerpunkten und bietet zahlreiche Arbeitshilfen für die Praxis.
Neben den urbanen Räumen soll sich die künftige Entwicklung des Mountainbike-Tourismus auf fünf Schwerpunktregionen fokussieren (Vogtland/Fichtelgebirge, Erzgebirge/Miriquidi mit Tschechien, Sächsische-Böhmische Schweiz mit Tschechien, Lausitzer Gebirge mit Tschechien und Polen sowie das Lausitzer Seenland). Sie eignen sich durch ihre strukturellen und naturräumlichen Gegebenheiten besonders für die Etablierung erfolgreicher Mountainbike-Angebote. Ziel ist es, dass Sachsen als Teil der grenzübergreifenden Mountainbike-Großregion an der Grenze zu Tschechien die Zukunft des Mountainbike-Tourismus in Mitteleuropa mitgestaltet.
Die Fachplanung zum Mountainbike-Tourismus in Sachsen wurde vom LTV SACHSEN in Abstimmung mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in Auftrag gegeben. Erstellt hat sie das Leipziger Unternehmen absolutGPS, das der geoSports-Tec GmbH zugehört, einer Unternehmensgründung aus der Universität Leipzig. Der Prozess wurde von einem Fachbeirat begleitet, an dem neben kommunalen Vertretern und Tourismusfachverbänden auch das Sächsische Umweltministerium, der Sachsenforst, Mountainbike-Anbieter, der ADFC e.V. sowie die Sächsische Landesstelle für Gesundheitsförderung e.V. beteiligt waren.
Die Fachplanung Mountainbike für Sachsen ist unter https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/38651 im Internet abrufbar.
Förderung des Tourismus durch den Freistaat Sachsen
Der Freistaat Sachsen unterstützt die touristische Infrastruktur in unterschiedlichen Förderprogrammen. Touristische Angebote im ländlichen Raum können über das Programm LEADER gefördert werden, für grenzüberschreitende Projekte kann auch im Rahmen der Europäischen territorialen Zusammenarbeit (INTERREG) ein Zuschuss möglich sein. Marketingmaßnahmen von Tourismusverbänden werden über die Förderrichtlinie Tourismus ebenfalls unterstützt.
Als Dachverband repräsentiert der LTV SACHSEN rund 4.500 direkte und indirekte Mitglieder aus dem gesamten Dienstleistungssektor. Die breit gefächerte Mitgliederpalette unterstützt dabei seine Aufgabe, die Interessen des mittelständisch geprägten Tourismus in Sachsen zu vertreten. Die Branche erwirtschaftet in Sachsen einen Jahresumsatz von 8,1 Mrd. Euro Jahresumsatz, der 194.000 Menschen Beschäftigung sichert.
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