Damit einher geht die Notwendigkeit einer noch engeren Verzahnung von Bauen und Energie. Denn ein Großteil des Energieverbrauchs und der Treibhaus-Emissionen (rund 40 Prozent) entfällt in Deutschland auf den Gebäudesektor. Derzeit nicht ausreichend berücksichtigt, so Noller, würden dabei die Anteile, die bei der Baustoffherstellung, für die Errichtung, den Erhalt und für die Modernisierung von Gebäuden entstehen, die sogenannte graue Energie. Diese und der Gebäudebetrieb rückten immer mehr in den Fokus und mit ihnen die Beachtung von Energieeffizienzstandards und Nachhaltigkeitsaspekten beim Neubau und im Bestand.
„Bauen ist eine politische Aufgabe derartigen Ausmaßes und derartiger Bedeutung, wie sie nur in einem ‚Vollministerium‘ angemessen vertreten und bewältigt werden kann. Ein exklusives Ministerium für Bau- und Infrastruktur ist der Schlüssel zu einer Baupolitik, die gerade auch mit Blick auf die drängenden Herausforderungen rund um den Wohnungsmangel und den Klimawandel Tempo macht“, betont Noller.
Hinsichtlich des Föderalismus in Deutschland räumt der BDF-Präsident ein, dass ein Bundesbauministerium zwar keine regionalen Bauprobleme lösen könne. Allerdings könne es eine Expertise aller Baubereiche für die Ministerien der Länder anbieten. Außerdem dürften baupolitische Kommunikation, Transparenz und Zielstrebigkeit gegenüber der Bevölkerung nicht vernachlässigt werden. „Private Bauherren müssen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand unbedingt mitgenommen werden – sie entscheiden durch ihre Nachfrage über das Angebot von nachhaltigen und umweltfreundlichen Bauten. Ein Bauministerium kann verstärkt für die Chancen des klimafreundlichen Bauens werben und sensibilisieren“, so Noller abschließend.
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