Mit Martin Körber, Michael Mayer, Finn Seidelmann, Rudolf Schulz und Lucas Walk wurden gleich fünf Ravensburger Spieler von Nationaltrainer Jordan Neuman zum Sichtungscamp des American Football Verband Deutschland (AFVD) in Schwäbisch Hall nominiert.

Mit dem 25-jährigen Cornerback Martin Körber und dem erst 21-jährigen Lucas Walk wurden dabei gleich zwei absolute Eigengewächse aus der Defense der Razorbacks berücksichtigt, deren Wege aber unterschiedlicher kaum sein könnten.

Walk machte seine ersten Footballerfahrungen 2014 in der Flag-Football Jugend der Footballer aus dem Schussental. Dabei konnte er bereits in der Baden-Württemberg Jugend-Auswahl durch gute Leistungen auf sich Aufmerksam machen. Über die U-17 und U-19 Tackle Teams, kam er 2018 ins GFL Team der Razorbacks. Bereits in seiner ersten Herrensaison wusste er zu überzeugen und wurde am Ende zum “Rookie Of The Year” gewählt. Seither ist er eine feste Größe in der Defensive Line der Razorbacks.

Der gebürtige Sindelfinger Marin Körber kam erst mit über 20 Jahren mit Football in Berührung, umso erstaunlicher ist daher sein bisheriger sportliche Werdegang. Sein Studium verschlug den ehemalige Jugendfußballer des VfL Sindelfingen damals nach Ravensburg. Um sich fit zu halten, kickte er anfangs in der zweiten Mannschaft des TSV Berg, kam dann aber durch seine Kommilitonen zum Football. Körber sagt heute selbst über den Beginn seiner Karriere: „Ich war vom ersten Tag an mit dem Footballvirus infiziert und hatte meinen Sport gefunden“.

Mit Schulz, welcher 2021 von den Biberach Beavers nach Ravensburg wechselte und sofort zu überzeugen wusste, schaffte es sogar der dritte Verteidigungsspieler zum Sichtungscamp. Schulz, welcher JJ Watt als sein Vorbild  angibt, startete seine Karriere 2011 bei den Beavers und spielte dort bis 2020. In dieser Zeit durchlief er mit seinem Team nahezu alle Ligen und feierte mit den Biberachern 2018 den Aufstieg in die GFL 2, wo er sich 2019 auch mit den Razorbacks in deren Meistersaison messen konnte.

Aus dem Angriff wurde mit Michael Mayer, der absolute Punktegarant der letzten Jahre der Oberschwaben nominiert. Mayer, der seit 2011 für die Razorbacks auf Punktejagd geht, schaffte in den letzten 6 Jahren in der GFL durchschnittlich 84,3 Yards Raumgewinn pro Spiel. Dabei erzielte er pro Saison durchschnittlich 11 Touchdowns. Trotz einiger Verletzungssorgen während der Saison 2021 spielte Mayer eine solide Saison und wurde intern nur von Ex-NFL Spieler Ryan Smith knapp überflügelt.

Zudem wurde mit Finn Seidelmann ein herausragendes Talent nominiert. Nachdem er in seiner Jugend schon viele Sportarten wie Karate, Handball und Basketball ausgeübt hatte, kam er 2018 zu den Winterthur Warriors (Schweiz) und war sofort vom Football begeistert. “Nichts hat mir jemals so gut gefallen wie Football. Besonders auf meiner Position kann ich das machen was ich am liebsten mache. Rennen, Springen und einen Ball fangen. Aber natürlich schätze ich auch den Zusammenhalt auf dem Spielfeld sehr. So einen Zusammenhalt wie beim Football gibt es sonst nirgendwo.” sagt Seidelmann selbst. Schon 2020 wechselte der 1,95m große und 99kg schwere Widereceiver Seidelmann zu den Razorbacks und absolvierte 2021 alle Spiele. Dabei erzielte er 6 Touchdowns und trug damit wesentlich zum guten Abschneiden der Oberschwaben in Ihrer Premierensaison in der SharkWater German Football League bei.

Erstmalig in der Vereinsgeschichte entsenden die Razorbacks damit Spieler zu einer Fördereinheit der Herren Nationalmannschaft und bestätigen damit ihre gute Arbeit der letzten Jahre. Ein besonderer Ansporn für die Spieler den Schritt zum finalen Kader zu schaffen, dürfte auch die Planung für das kommende Jahr sein. Mit einem Spiel gegen die Nationalmannschaft Österreichs wird aktuell ein absolutes Highlight geplant.

Aus sportlicher Sicht könnte es sicherlich kaum einen besseren Gegner für die deutsche Nationalmannschaft geben. Das weiß auch Jean -Marc Tappy, Direktor Nationalmannschaften beim AFVD: „Mit der Länderspielserie gegen Österreich bieten wir den Nationalspielern eine unglaublich attraktive Perspektive. Gerade die Spiele gegen unseren Nachbarn haben immer ihren ganz besonderen Reiz. Zudem treffen wir dabei auf einen Gegner, der in Europa zu den Top-Teams gehört – und daran wollen wir uns messen!“

Am 30. Oktober werden die fünf Razorbacks-Spieler aber erstmal an der Kocher diverse Trainingseinheiten absolvieren und auch an einigen taktischen Schulungen teilnehmen.

Über diese Bestätigung der klaren Fokussierung und Intensivierung auf die Weiterentwicklung regionaler Spieler in den letzten Jahren freut sich auch der sportliche Leiter Oliver Billstein: „Seit Jahren schaffen wir es immer wieder lokale Talente in die Jugendlandeskader Baden Württembergs zu bringen. Auch in den U-Nationalmannschaften waren bereits Ravensburger Spieler vertreten. Die Nominierung unserer Jungs zum Sichtungscamp der Herren Nationalmannschaft zeigt, dass der Ausbau des Coaching-Programms bei uns langsam Früchte trägt. Es ist schön zu sehen, dass die harte Arbeit der fünf Jungs im Mannschafts-Training und im Gym belohnt wird!“

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