Im Vorfeld der 26. UN Klimakonferenz (COP 26) stellt Elsevier, ein weltweit führendes Unternehmen für wissenschaftliches Publizieren und Information-Analytics, eine umfassende Studie zum weltweiten Forschungstand im Bereich Saubere Energie vor.

Die Studie zeigt, dass China in der Forschung zu Klimaneutralität führend ist. Chinesische Fördereinrichtungen unterstützten zwischen 2016 und 2020 den mit Abstand größten Anteil der vorliegenden Veröffentlichungen. Darüber hinaus produzierten Forschende in China beinahe 50% mehr wissenschaftliche Ergebnisse als in jedem anderen Land. So stehen den 400.000 Veröffentlichungen aus China seit 2001 etwa 280.000 Veröffentlichungen aus den USA gegenüber. China führt zudem die Liste der weltweiten zwischen 2011 und 2020 angemeldeten Patente an. Die Zahl chinesischer Patente für saubere Energietechnologien  stieg jährlich um 35%, die in den USA nur um 4% .

Grund zur Sorge sieht die Studie allerdings in der Dominanz des globalen Nordens und dem geringeren Output und Einfluss der Forschung aus dem globalen Süden. Die Länder der Südhalbkugel tragen mit insgesamt nur 15% zur Forschung im Bereich Saubere Energie bei, in ihrer Gesamtheit also weniger als die USA oder die Europäische Union. Als Grund hierfür wird unter anderem die geringe Zusammenarbeit zwischen den nördlichen und den südlichen Forschungsnationen gesehen. Während die internationale Forschungszusammenarbeit insgesamt von 30% im Jahr 2011 auf 45% im Jahr 2020 gestiegen ist, lag der Anteil der veröffentlichten Forschungsarbeiten, an denen mindestens ein Forschungspartner aus dem Süden beteiligt war, im Jahr 2020 bei nur 9%.

Lesley Thompson, PhD, VP Academic & Government Strategic Alliances von Elsevier, zur Veröffentlichung der Studie: „Die weltweite Forschungs-Community hat in den letzten zwei Jahrzehnten große Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel gemacht. Dies belegt auch die zunehmende Geschwindigkeit, mit der Grundlagenforschung in die Praxis umgesetzt wird. Es bleibt jedoch noch viel zu tun. Anfangen müssen wir damit, internationale Forschungskooperationen stärken und gerade jene Länder mit einzubeziehen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden. So können wir neue Denkweisen und Ansätze finden und den Fortschritt auf dem Weg zu weltweiten Netto-Null-Emissionen beschleunigen. Ich hoffe, dass die Delegierten des COP26 dies im Hinterkopf behalten, wenn sie sich in Glasgow treffen und über unsere Zukunft diskutieren."

Die Elsevier-Studie konzentriert sich auf Forschungsarbeiten aus verschiedenen Bereichen, die sich um ein besseres Verständnis einer Energiewende hin zu Netto-Null-Emissionen bemühen und Lösungswege aufzeigen. Es wurden mehr als 1,6 Millionen Publikationen analysiert, die in Elseviers Scopus-Datenbank  indexiert sind. Scopus ist die weltweit größte Datenbank für in Peer-Review geprüfte Literatur, wissenschaftliche Zeitschriften, Bücher und Konferenzberichte. Darüber hinaus wurden für die  Studie 800.000 zwischen 2001 und 2020 angemeldete Patente untersucht. Elsevier möchte mit der Studie zu einem besseren Verständnis der Forschung zu Sauberer Energie beitragen. Die Studie möchte die faktenbasierte politische Entscheidungsfindung und Maßnahmenentwicklung im Rahmen von COP26 unterstützen.

Die Analyse der wissenschaftlichen Veröffentlichungen zeichnet ein insgesamt positives Bild. Der Anteil der globalen Forschung zu Sauberer Energie steigt rapide an: Von nur 1% aller weltweiten Publikationen im Jahr 2001 auf 5% im Jahr 2020 – dies entspricht einem Anstieg von jährlich 16.000 auf 170.000 Publikationen. Gleichzeitig hat das Forschungsvolumen hinsichtlich angewandter Technologien in den letzten zwei Jahrzehnten um 20 Prozentpunkte zugelegt. Allein in den letzten drei Jahren wurden mehr als 100.000 Patente zu klimafreundlichen Technologien angemeldet.

Doch der Schwerpunkt der Klimaneutralitätsforschung hat sich nicht nur auf angewandte Technologien verlagert, sondern auch auf neue Forschungsfelder. Heute befasst sich der überwiegende Teil der Publikationen mit elektrischen Antriebstechnologien. Die Zahl der Veröffentlichungen zu diesem Thema hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, von 5% auf 11%. Einen ähnlich starken Anstieg verzeichnen die Forschungsgebiete Solar- und Windenergie sowie Wireless-Datentechnologien für Smart Grids und Hardware für das Internet der Dinge (IoT). Gleichzeitig sind vormals vielversprechende Forschungsthemen deutlich zurückgefallen: War zu Beginn des Jahrtausends die Fusionsenergie, von der man sich unbegrenzte saubere Energie erhoffte, mit einem Anteil von mehr als 8% an der gesamten Forschung zu Sauberer Energie das am meisten erforschte Thema, so verzeichnet sie heute nur noch etwas mehr als 1%.

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