Vier Sieger und ein Sonderpreisträger des Landeswettbewerbs „Unternehmen für Familie. Berlin 2021“ wurden am Dienstag von der Jugend- und Familienstaatssekretärin Sigrid Klebba für ihr familienfreundliches Engagement ausgezeichnet. Die Veranstalter – der Berliner Beirat für Familienfragen, die IHK Berlin, die Handwerkskammer Berlin, der DGB und die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg – hatten die Gewinner aus 21 Bewerbungen ausgewählt. Der nunmehr sechste Landeswettbewerb unter Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin legte den Schwerpunkt auf die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.

Staatssekretärin Sigrid Klebba unterstrich, die herausfordernde Situation von Menschen, die ihre Angehörigen pflegen, müsse als gesamtgesellschaftliches Thema betrachtet werden. „Unsere Gesellschaft altert zunehmend, und immer mehr Menschen kümmern sich neben dem Beruf um ihre pflegebedürftigen Angehörigen. Dieser Spagat zwischen Beruf und Pflege ist für Familien eine große Herausforderung und emotionale Belastung. Um diese Aufgabe zu meistern, braucht es eine funktionierende Infrastruktur und familienfreundliche Unternehmen, die gemeinsam mit ihren Beschäftigten gute Lösungen finden.“

Der Vorsitzende des Berliner Beirats für Familienfragen, Karl-Heinz Nolte, sagte:
„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie sehr Familien auf eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf angewiesen sind. Deshalb freuen wir uns über die vorbildlichen Beispiele für eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die uns im Landeswettbewerb präsentiert wurden. Viele Arbeitgeber sind in der Pandemie auf die individuelle Situation ihrer Beschäftigten eingegangen und haben familienfreundliche Maßnahmen ergriffen, vorrangig durch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und der Beschäftigungsorte. Ich freue mich für die Beschäftigten, die von solch unternehmerischem Engagement profitieren und wünsche mir sehr, dass sich dieser familienfreundliche Trend in der Arbeitswelt fortsetzt und weiterentwickelt.“

Zur Preisträgerin der Kategorie 3 bis 20 Mitarbeitende, der SLM Speziallabor für angewandete Mikrobiologie GmbH, erklärte der Laudator Dr. Constantin Terton, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik der Handwerkskammer Berlin:

„SLM Speziallabor für angewandte Mikrobiologie GmbH ist ein herausragendes Beispiel für gelebte Vereinbarkeit. Der Betrieb bringt seinen Beschäftigten eine außergewöhnliche Wertschätzung entgegen, denn für ihn sind seine Mitarbeitenden „der Motor des Unternehmens“. Die für sie bereitgehaltenen Maßnahmen und Angebote sorgen dafür, dass die Arbeitszeitplanung individuell an der Familien- und Betreuungssituation ausgerichtet werden kann. Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen werden so in das Arbeitsumfeld integriert. Besser kann Vereinbarkeit in der Unternehmenskultur nicht gelebt werden.“

Zur Preisträgerin der Kategorie mit 21 bis 250 Mitarbeitenden, der KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH, erklärte Jörg Nolte, Geschäftsführer Wirtschaft & Politik der Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK):
„Als etabliertes Unternehmen mit gewachsenen Strukturen und Traditionen braucht es Weitblick, große Empathie und passende Ideen, um Fachkräfte auf dem gemeinsamen Weg zu halten und die Balance für Beruf und Familie zu ermöglichen. KNAUER hat hier als starke Basis verschiedene Arbeitszeitmodelle, große Unterstützung bei flexibler Kinderbetreuung und eine intensive Kommunikationskultur etabliert. Dazu kommen Aktivitäten, die über den üblichen Rahmen hinausgehen: Die firmeneigene Ferienwohnung, Willkommensgeld für Babys und Schultüten für ABC-Schützen oder besondere Aktionen in der Corona-Zeit wie Desinfektionsmittel-Spenden für Kitas und Schulen, Zoo-Jahreskarten für Kinder und Eltern als Dank für Homeschooling und Homeoffice, Impfangebote der Firma auch für Familienangehörige zeigen, dass KNAUER eine eigene familienbewusste Philosophie lebt und ein herausragendes Berliner Unternehmensvorbild in Sachen Familienfreundlichkeit ist.“

Zum Preisträger der Kategorie mit mehr als 250 Mitarbeitenden, der GASAG, erklärte Alexander Schirp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB):
„Die Berliner Unternehmen haben die Bedeutung von Familienfreundlichkeit verinnerlicht und als festen Baustein in ihre Fachkräftestrategien integriert. Unternehmen sind gezwungen, diese Strategie permanent anzupassen, um bei der Gewinnung und Bindung von Talenten als Arbeitgeber erste Wahl zu sein und zu bleiben. Die GASAG-Gruppe zeigt, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Berufs- und Familienarbeit erfolgreich unter einen Hut bringen können. In der besonders herausfordernden Corona-Zeit baute die GASAG ihr Unterstützungsangebot für Beschäftigte mit Kindern aus und flexibilisierte ihre Arbeitszeiten und -orte weiter. Beim Thema Pflege von Angehörigen engagiert sich das Unternehmen mit regelmäßigen Informations- und Beratungsangeboten für die Belegschaft. Die ganzheitliche Unterstützung der Familien ist somit zu einem wesentlichen Baustein und Markenzeichen der Mitarbeiterbindung bei der GASAG-Gruppe geworden.“

Gewinnerin des Sonderpreises ist die Hilfswerk-Siedlung GmbH. Dazu sagte Christian Hoßbach, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Berlin-Brandenburg (DGB):
„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Kernbestandteil von Guter Arbeit, auch bei der Hilfswerk-Siedlung Berlin. Sie ermöglicht Frauen wie Männern, Erwerbsarbeit und Privatleben zu vereinbaren. Die HWS zeigt mit einer strategisch durchdachten, familienfreundlichen Personalpolitik als tarifgebundenes Unternehmen, wie eine gelungene Vereinbarkeit auf allen Ebenen aussehen kann: Gemeinsam mit dem Betriebsrat und ihren Beschäftigten hat die HWS Wege entwickelt, wie mobiles Arbeiten für beide Seiten gewinnbringend sein kann. Hierzu wurde das Unternehmen in vielen Bereichen auch auf digitales Arbeiten umgestellt. Wer die Belegschaft kontinuierlich einbezieht und die Arbeitsbedingungen auf Augenhöhe aushandelt, sorgt für zufriedene Beschäftigte, eine geringe Fluktuation und beste Arbeitsergebnisse.“

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