Mit medi Bayreuth erwarten die MLP Academics Heidelberg am Samstag um 18:00 Uhr einen starken Gegner und Playoffanwärter der easyCredit Basketball Bundesliga. Die Tabelle – Bayreuth rangiert derzeit mit einem Spiel weniger lediglich auf dem 16. Platz – lässt hierbei zu einem solch frühen Zeitpunkt wenig bis keine Schlussfolgerungen zu. Bereits im September trafen beide Teams aufeinander. Das Vorbereitungsspiel endete mit einer denkbar knappen 79:82 Niederlage aus Sicht der Academics. Während die Kurpfälzer im ersten Viertel überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel bekamen (Zwischenstand: 15:34), kämpften sie sich in die Partie zurück und bewiesen eben jene Kampfstärke, die sie auch bislang in der laufenden Saison auszeichnet.

Die Oberfranken zeigen derweil im bisherigen Verlauf der Saison zwei Gesichter. Während man in der BBL direkt mit einer Niederlage in Gießen startete, legte man anschließend einen wettbewerbsübergreifenden Lauf von fünf Siegen (davon drei Mal im FIBA EUROPE CUP) in Serie hin. Im MAGENTASPORT BBL POKAL eliminierte man zudem die Towers aus Hamburg, um anschließend im Ligabetrieb einen deutlichen und in der Höhe unerwarteten Auswärtssieg (86:72) in Chemnitz zu feiern, welcher jedoch die bislang einzigen Punkte in der BBL brachte. Was folgte, waren nämlich drei Niederlagen in Serie, allesamt jedoch gegen ebenfalls hoch eingeschätzte Mannschaften wie FC Bayern Basketball, Crailsheim Merlin und Hamburg Towers. Letztere konnten sich somit für die Pokalschlappe revanchieren.

EIN BLICK AUF DEN TIEFEN KADER DER GÄSTE

Topscorer der von Raoul Korner trainierten Mannschaft ist mit 13,2 Punkten im Ligabetrieb Sacar Anim. Der Neuzugang, der zuletzt in der GLeague spielte, absolvierte seine College Karriere an der vor allem für Basketball renommierten Marquette University, wo er in seinem Abschlussjahr 13,1 Punkte im Schnitt auflegte. Mit 13,2 Punkten in der easyCredit BBL liegt er ziemlich genau auf diesem Niveau. Ihm folgt im teaminternen Ranking der BBL erfahrene Terry Allen (13,0 Punkte), der zuvor bereits in Göttingen und Hamburg spielte. Die Liga kennt auch Marcus Thornton, der als absoluter Leistungsträger aus Chemnitz gekommen war und dessen Wechsel die Ambitionen der Wagnerstädter in dieser Saison untermauert. Mit dem Blick auf seine Statistiken könnte man vermuten, dass er der X-Faktor für Korner’s Truppe ist. International, hier hat Bayreuth fünf seiner sechs Spiele gewonnen, kommt Thornton auf 15,3 Punkte bei sehr soliden Quoten, während seine Punkteausbeute in der BBL zwar noch solide erscheint (11,3 Punkte), allerdings mit deutlich bescheideneren Quoten vor allem aus dem Dreipunktbereich (21,1%) zustande kommt.

Ein weiteres Ausrufezeichen setzte medi Bayreuth auf dem Transfermarkt mit der Verpflichtung von Routinier Cameron Wells, den es nach einer Station in der französischen ersten Liga wieder nach Deutschland zurückzog. Nach Tübingen, Gießen (3 Jahre) und Würzburg (2 Jahre) ist dies bereits seine siebte Saison hier. Wells ist die Art Spieler, der seine Teamkameraden besser macht und das eigene Scoring hintenanstellt. Hinzu kommt eine beeindruckende Physis, die ihn auch in der Defensive zu einer wichtigen Stütze macht.

DEUTSCHE SPIELER IM FOKUS

Stichwort Defensive: diese hat sich auch Bastian „Basti“ Doreth auf die Fahnen geschrieben. Er kann das Leben seiner Gegenspieler über das ganze Feld zur Qual machen. Dass er sich jedoch auch offensiv „gemausert“ hat, belegt die abgelaufene Spielzeit, in welcher er auf 8,9 Punkte und 5,2 Assists (Team-Bestwert) kam. Da Doreth wie auch Andreas Seiferth bereits in seine siebte Saison bei medi Bayreuth geht, verbindet die beiden ehemaligen Nationalspieler ein blindes Verständnis auf dem Feld. Der Bigman und Bruder des ehemaligen Heidelberger Centers Martin Seiferth, kommt auf 9,2 Punkte und unterstreicht mit zwei Assists im Schnitt seine gute Spielübersicht. Wird er im Lowpost gedoppelt, so findet er Wege seine Mitspieler in Szene zu setzen.

Auf den großen Positionen unterstützt ihn der Litauer Martynas Sajus, der vor der Saison aus der spanischen ersten Liga gekommen war. Den tiefen, qualitativ hochwertig besetzten Kader runden Spieler die aus der ProA kommenden Spieler wie Kevin Wohlrath (Kirchheim Knights) und Moritz Sanders (Nürnberg Falcons) ab. Nicht auflaufen können wird der estnische Scharfschütze. Derweil gibt es jedoch aus der Trainingshalle am Olympiastützpunkt Rhein Neckar positivere Signale zu vernehmen, denn die Trainingssituation hat sich laut Coach Frenki Ignjatovic stabilisiert:

Wir haben eine weitere gute Trainingswoche hinter uns, in der wir vor Verletzungen verschont geblieben sind. Das ist sehr erfreulich. Hoffentlich zeigt sich das dann auch im Spiel. Bayreuth hat eine sehr starke Mannschaft zusammengestellt, mit der mindestens die Playoffs das Ziel sein müssen. Sie hatten ähnlich wie wir einige Verletzungsprobleme, konnten diese aber aufgrund der Doppelbelastung mit den internationalen Spielen bislang nicht so gut kompensieren. Die derzeitige Tabellenkonstellation ist daher für mich nicht aussagekräftig. Wenn die Unterstützung von den Rängen kommt, kann das den entscheidenden Ausschlag für einen möglichen Sieg geben.

Wie in unserer vorigen Pressemitteilung bereits erwähnt, erfolgt die Einlasskontrolle bis auf weiteres nach dem sogenannten 3G+ Prinzip. Das bedeutet, dass nur geimpfte, genesene oder PCR-getestete Personen Zutritt zum SNP Dome erhalten.

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