- Die Konjunkturindikatoren schaffen im November einen Dreh. Mit 18,3 Punkten steigt der Gesamtindex für die Eurozone das erste Mal seit Juli 2021 an, und das trotz nochmals rückläufiger Lagewerte. Die Verbesserung resultiert aufgrund von deutlich gestiegenen Erwartungswerten, die um 5,3 Punkte zulegen können.
- Für Deutschland stagniert der Gesamtindex nochmals, die Lagewerte geben sogar nochmals deutlich um 6,2 Punkte nach. Erfreulicherweise legt jedoch die Erwartungskomponente um 5,3 Punkte zu. Die Wende scheint geschafft!
- Damit bestätigt sich unsere These für die Weltwirtschaft, dass es sich bei der jüngsten Abkühlung um einen „mid cycle slowdown“ handelt. Allen voran in den USA, aber auch in Asien steigen die Konjunkturerwartungen an.
Es geht wieder aufwärts! Die Konjunkturindikatoren schaffen im Monat November einen Dreh. Der Gesamtindex für die Eurozone steigt das erste Mal seit Juli 2021 an, die Lagewerte bleiben noch im Korrekturtrend. Auf der anderen Seite legen die Erwar-tungswerte um 5,3 Punkte zu. Für Deutschland stagniert der Gesamtindex nochmals, die Lagewerte geben sogar deutlich um 6,2 Punkte nach. Erfreulicherweise legt auch hier die Erwartungskomponente um 5,3 Punkte zu. Insge-samt bestätigt sich unsere These für die Weltwirtschaft, dass es sich bei der jüngsten Abkühlung um einen „mid cycle slowdown“ handelt. Allen voran in den USA, aber auch in Asien steigen die Konjunkturerwartungen markant an.
Euroland: Der Dreh ist geschafft
Die konjunkturelle Abkühlung läuft langsam aus. Mit einem deutlichen Anstieg von 5,3 Punkten drehen die Konjunk-turerwartungen des first movers nach fünf Rückgängen in Folge erstmals nach oben. Die Lagewerte „verarbeiten“ noch die über Monate angezeigte Abschwächung und fallen mit einem Abschlag von 2,8 Punkten auf den tiefsten Stand seit Juni 2021. Lieferengpässe und die hohe Inflation machen den Unternehmen zu schaffen und sorgen für einen gewissen Bremseffekt. Die Anleger gehen jedoch nur von einer temporären Belastung aus und blicken daher etwas zuversichtli-cher auf die nächsten 6 Monate. Der Konjunktur-Gesamtindex für die Eurozone profitiert vom Dreh in den Erwartungen und legt ebenfalls um 1,4 Punkte zu. Damit ist der Abwärtstrend der vergangenen Monate gebrochen, die bislang ausbleibende Herbstbelebung findet nun etwas verspätet statt. Auch die bisherigen Reaktionen der EZB deuten darauf hin, dass kurzfristig keine größeren Bremsmanöver zu erwarten sind. Die hohen Inflationszahlen werden vorerst tole-riert und nicht zum Anlass genommen, einen restriktiven Kurs einzuschlagen.
Zuletzt deuteten die Konjunkturerwartungen darauf hin, dass wir es bei den jüngsten Rückgängen mit einem „mid cycle slowdown“ zu tun haben, der lediglich eine Verschnaufpause im großen Zyklus darstellt und sich im Anschluss eine Konjunkturbelebung fortsetzt. Diese These scheint sich mit den November-Daten zu bestätigen. Das bedrohliche Thema „Konjunkturwende“ ist damit vom Tisch.
Deutschland: Erholung gestartet
Deutschland erfährt in den November-Daten bei der Lagebeurteilung nochmals einen deutlichen Rücksetzer: Die Lagekomponente gibt um satte 6,2 Punkte nach. Als Automobilland schlagen hier die Lieferengpässe der Chipindustrie deutlich ins Kontor. Dies sorgt auch für eine Stagnation im Gesamtindex, der dadurch auf der Stelle tritt. Erfreulicherweise blicken die Anleger zuversichtlicher in die Zukunft. Nachdem bereits im Vormonat die Erwartungswerte drehen konnten (positiver Wahleffekt), steigen die Zukunftsperspektiven das zweite Mal in Folge an. Mit einer Verbesserung von 5,3 Punkten macht der „first mover“ den Weg frei für eine einsetzende Wiederbelebung der Wirtschaft im vierten Quartal 2021 und in den ersten Monaten des neuen Jahres 2022. Weitere Frühindikatoren dürften dem sentix-Trend in den nächsten Wochen folgen und ebenfalls einen Dreh anzeigen.
USA: Turn around geschafft
Die angezeigte Wende in Europa lässt sich auch in anderen Regionen beobachten. Der sentix Konjunktur Gesamtindex für die USA steigt das erste Mal seit fünf Rückgängen in Folge auf 25,3 Punkte an. Die Lagewerte halten sich auf Vormonatsniveau, die Erwartungswerte legen um 7,7 Punkte dynamisch zu und signalisieren ebenfalls eine Wiederbelebung der US-Ökonomie. Das begonnene Tapering der US-Notenbank wird daher nicht als Bedrohung empfunden.
Asien ex Japan: Es wird besser
Die asiatische Region schafft ebenfalls einen Turn around über die Erwartungskomponente, die um 6,5 Punkte zulegen kann. Der Gesamtindex für die Region steigt um 3,9 Punkten an und beendet die Abkühlungsphase nach sechs Rückschlägen in Folge. Die Entwicklung in der Wirtschaftsregion Asien ex Japan spielt aktuell bei der Gesamtbeurteilung der Weltwirtschaft eine besondere Rolle, da dort die Verschlechterung als erstes begonnen hat und daher Signalcharakter für die übrigen Weltregionen besitzt.
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