Heute hat der Rat für Landwirtschaft und Fischerei der EU-Kommission über die EU-Waldstrategie bis 2030 beraten und Schlussfolgerungen dazu veröffentlicht. Darin bekennt sich der Rat zur Multifunktionalität der Wälder, er betont die zentrale Rolle von Wäldern und Forstwirtschaft für Klimaschutz und Bioökonomie, und er stellt die Schlüsselrolle der Waldeigentümer für die nachhaltige Entwicklung der Wälder und den ländlichen Raum heraus. „Der Rat sendet mit seinen Schlussfolgerungen ein wichtiges Signal, er stärkt den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern den Rücken gegenüber der EU-Kommission“, sagte Dr. Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin der AGDW – Die Waldeigentümer.

Den einseitigen Ansatz, den die EU-Kommission den Waldbewirtschaftern in den einzelnen Mitgliedstaaten zentral aufdrücken will, lehnt die Verbandsspitze ab. „Dieser ist engstirnig und realitätsfern, da er die Multifunktionalität unserer Wälder ignoriert, den Waldumbau in Zeiten des Klimawandels gefährdet und die Zurverfügungstellung des Rohstoffes Holz blockiert“, so die Hauptgeschäftsführerin.

Dr. Irene Seling forderte die EU-Kommission auf, die Waldbesitzenden in die Umsetzung der EU-Waldstrategie einzubeziehen. „Die privaten, die kommunalen und körperschaftlichen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland sind mit ihrer Expertise und Erfahrung eine zentrale Stimme, wenn es um die Stabilisierung der Wälder geht“, sagte die Hauptgeschäftsführerin. Gemeinsam bewirtschaften und pflegen sie rund zwei Drittel der Wälder in Deutschland. Die Umsetzung einer europäischen Waldstrategie kann daher nur mit den Eigentümerinnen und Eigentümern gelingen.

Dabei müssen die vielfältigen Funktionen der Wälder als Klimaschützer, Sauerstoffproduzent, Holzlieferant, Erholungsort und Lebensraum für Tiere und Pflanzen im Fokus stehen. In den europäischen Kulturlandschaften sind die Wälder darüber hinaus ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum. „Einseitige Betrachtungen unserer Wälder führen in eine Sackgasse“, sagte die Hauptgeschäftsführerin, „wenn die EU-Kommission den europäischen Zusammenhalt in Zeiten von Klimakrise und globalen Machtverschiebungen stärken will, muss sie den 16 Millionen Waldbesitzenden auf Augenhöhe begegnen und ihre Leistungen für ein nachhaltiges Klima- und Biodiversitätsmanagement anerkennen.“

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