Am Montag, 8. November 2021, übergaben Schülervertreter des Burger Roland-Gymnasiums, mit Thomas Dreher, dem Direktor der Schule, und Ralf Sieber, Lehrer für Geografie und Geschichte, einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro für das Projekt „Eine Welt“. Dozent und Projektleiter Dr. László Szabó freute sich über das großartige Engagement des Gymnasiums und nahm die Spende herzlich dankend entgegen.

5.000 Euro sind viel Geld. Wie haben es die Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrerinnen und Lehrer geschafft, eine so hohe Summe zusammenzubringen und für Tansania zu spenden? Wie kam es dazu, dass sich die Schule für ein Projekt in Afrika einsetzt?

Seit Februar 2019 besteht zwischen dem Roland-Gymnasium und der Theologischen Hochschule Friedensau ein Kooperationsvertrag. Intention des Vertrages ist es, den Schülerinnen und Schülern den Blick zu öffnen für Herausforderungen, denen Kinder und Jugendliche in anderen Teilen der Welt ausgesetzt sind. Die internationale Arbeit der Hochschule, insbesondere die Arbeit in Tansania, bietet hierfür beste Anknüpfungspunkte. Seit vielen Jahren werden mehrere Dörfer im Bezirk Longido (Region Arusha, Tansania) bei Entwicklungsprojekten unterstützt; derzeit sind es der Schulneubau von Vor- und Grundschulen sowie die Wasserversorgung der Schulen und Dörfer.

Außer in Zeiten von Corona fahren jährlich Vertreter der ThHF mit Studierenden zu Projekteinsätzen nach Tansania. Bei einer Reise waren Vertreter des Burger Gymnasiums mit dabei. Sie konnten hautnah erleben, wie Entwicklungszusammen­arbeit funktioniert. Diese Erfahrungen und die Berichte darüber haben wie ein Katalysator gewirkt. Die Schülerinnen und Schüler des Roland-Gymnasiums fingen den Ball auf und sind nun mit großem Enthusiasmus dabei, die „Eine-Welt-Projekte“ mit ihren Möglichkeiten voranzubringen. Seit einiger Zeit werden Spenden über eine eigene Schülerfirma bei interkulturellen Projekten gesammelt. Verschiedene Aktionen konnten umgesetzt werden. So entstand die Idee, auch dafür ein Benefizkonzert durchzuführen und den Erlös zu spenden. In der Keramikwerkstatt werden Töpferwaren hergestellt und auf Basaren für den guten Zweck verkauft. Private Sponsoren und regionale Unternehmen spendeten zusätzlich. So nach und nach kam die Summe von 5.000 Euro zusammen, die nun übergeben werden konnte. „Mit diesem Geld“, so Dozent und Projektleiter Dr. László Szabó von der ThHF, „wird zunächst der Bau eines Wohnheims für die Schülerinnen der Grundschule in Karao (Tansania) unterstützt. Der Bau ist dringend erforderlich, um zu erreichen, dass 50 Mädchen aus der Volksgruppe der Massai die Schule besuchen können. Sie wohnen zu weit von der Schule entfernt, als dass sie täglich den Schulweg bewältigen könnten. Dieses Wohnheim ermöglicht ihnen Zugang zur Bildung; es eröffnet Wege in ein späteres qualifiziertes Berufsleben. Das Projekt wird von der adventistischen Kirche in Tansania getragen; das Burger Roland-Gymnasium wie auch die ThHF, Dozenten und Studierende leisten zusätzlich Unterstützung.“ Weitere Spendenaktionen sind geplant.

Friedensau ist ein 1899 gegründeter Ort. Auf dem Gelände einer einstigen Wassermühle entstand in wenigen Jahren eine „Industrie- und Missionsschule“, ein Sanatorium und ein Seniorenheim. Von 1922 bis 2001 war Friedensau eine selbstständige politische Gemeinde mit eigenen Gemeindevertretern und eigenem Bürgermeister. Heute ist es mit seinen etwa 450 Einwohnern Teil der Verwaltungsgemeinschaft Möckern. Zu Friedensau gehört die Theologische Hochschule, an der staatlich anerkannte Bachelor- und Masterstudiengänge im Fachbereich Christliches Sozialwesen und Theologie – zum Teil berufsbegleitend – absolviert werden können. Weitere Informationen über: www.thh-friedensau.de und www.friedensau.de.

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