„Der Wiedehopf ist mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube auch wegen seines spektakulären Erscheinung gewählt worden – er ist einer der auffälligsten heimischen Vögel“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Viele Wähler konnten sich aber sicher auch mit seinem Wahlslogan: ,Gift ist keine Lösung‘ identifizieren. Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften – viele Insekten gibt es nur ohne Pestizideinsatz.“
Auf Platz zwei landete die Mehlschwalbe mit 34.773 Stimmen (24,4 Prozent). Auf Platz drei flatterte der Bluthänfling mit 28.442 Stimmen (19,9 Prozent) vor dem Feldsperling mit 23.259 Stimmen (16,3 Prozent). Der letzte Platz ging an den Steinschmätzer (10.801 Stimmen, 7,6 Prozent).
Die wenigsten, die den Wiedehopf zum Jahresvogel gewählt haben, dürften ihn selbst einmal in der Natur gesehen haben. Denn er kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor, wie zum Beispiel dem Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, in Rheinhessen oder den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und Sachsen. Dort ist das Klima für den wärmeliebenden Vogel geeignet. Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven. Er frisst gerne Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. Es darf auch mal eine Spinne oder sogar eine kleine Eidechse sein.
NABU Hamburg fördert Lebensraum des Wiedehopfs in der Elbtalaue
Auch auf den Flächen des NABU Hamburg in der Elbtalaue, am Höhbeck, findet der Wiedehopf noch einen Lebensraum. In 2020 gab es sogar zwei Brutnachweise am Höhbeck. Dort sind insbesondere die vom NABU betreuten Magerrasen ein wichtiger Nahrungsraum. Großinsekten wie die Feldgrille und andere Heuschreckenarten kommen dort vor. Die mosaikartige Pflege, die eine hohe Vielfalt an Strukturen fördert, erfolgt neben der Mahd über eine extensive Schaf- und Eselbeweidung. Auch Streuobstwiesen und Ackerbrachen sind wichtige Lebensräume für den Wiedehopf und am Höhbeck noch kleinflächig vorhanden. Zudem profitiert der neue Jahresvogel als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter von Niströhren, die von der Vogelschutzwarte finanziert und bereits vor rund 10 Jahren vom NABU Hamburg im Gebiet angebracht wurden.
Als Zugvogel verbringt der Wiedehopf den Winter in Afrika. Der wissenschaftliche Gattungsname „Upupa“ ist eine Nachahmung des Klangs seines dreisilbigen „upupup“-Balzrufes. Viele Menschen dürften den neuen Jahresvogel aus der „Vogelhochzeit“ von Hoffmann von Fallersleben kennen. In dem Kinderlied bringt der Wiedehopf „der Braut den Blumentopf“. Mancher kennt vielleicht auch die Redewendung „Du stinkst wie ein Wiedehopf“. Sie kommt daher, weil Weibchen und Jungvögel mit einem stark riechenden Sekret Feinde vom Nest vertreiben.
„Die Population des Wiedehopfes gilt in Deutschland als gefährdet, da es aufgrund fehlender Lebensräume immer noch wenige Brutpaare gibt – zurzeit sind es 800 bis 950“, sagt Miller, „Doch das Verbreitungsgebiet dieses wärmeliebenden Vogels wächst, was ein klares Anzeichen des Klimawandels ist.“
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
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Vogelproträt des Wiedehopf: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/wiedehopf/
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