Am 12. November wurden die Spiegelkarpfen aus den Gewässern im Landschaftspark Schönbusch abgefischt. Die Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg freut sich, dass der Fischereipächter einen auskömmlichen Ertrag erzielen konnte. Die fürstlichen Fische können ab sofort mittwochs und samstags auf dem Wochenmarkt am Schloss Johannisburg gekauft werden. Bestenfalls läuft der Verkauf bis zum Aschermittwoch des kommenden Jahres. Weitere Informationen zum Verkauf unter www.fischerei-grimm.de.

Für das Abfischen wurde der Wasserstand in den Gewässern mit einer Gesamtseefläche von etwa 3 ha abgesenkt; für die im Wasser lebenden Tiere ausreichend, jedoch nicht für die Kahnschifffahrt. Das Schifffahren ist daher erst ab dem kommenden Frühjahr wieder möglich. Bei den Vorbereitungsarbeiten und beim Abfischen wird darauf geachtet, die Auswirkungen für die am und im See lebenden Tiere und Pflanzen so gering wie möglich zu halten. Dafür arbeiten die Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg und der Fischpächter eng zusammen. Die im See vorkommende Große Teichmuschel schließt sich, sobald der Wasserspiegel fällt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg bringen die Muscheln für den Zeitraum des Abfischens in die Restwasserbereiche.

Für die Zukunft hat sich die Bayerische Schlösserverwaltung für die Erprobung einer schonenderen, ökologischeren Pflege des Unteren Sees im Schönbusch entschieden. Dabei soll, vor allem wegen des dauerhaften Wassermangels, das Absenken des Wasserspiegels nur noch auf das für den Seeunterhalt nötige Minimum beschränkt und der Fischbestand reduziert werden. Da die Fische künftig ausschließlich die Gewässerpflege sicherstellen und nicht mehr der gewerblichen Fischzucht dienen sollen, fand das Abfischen dieses Jahr vorerst zum letzten Mal statt.

Traditionelle Fischzucht in den Schlossparkanlagen

In fürstlichen Zeiten waren Schlösser nicht nur repräsentative Zeichen weltlicher Macht, sondern stets auch komplexe Wirtschaftsbetriebe. Um die angemessene Verpflegung der Schlossbewohner zu gewährleisten, wurden zahlreiche Nutztiere gehalten. So waren beispielsweise die vielen Gewässer in den Parkanlagen nicht nur schön anzuschauen, sondern wurden auch zur Fischzucht genutzt. Immer noch hält die Bayerische Schlösserverwaltung an dieser Tradition fest und bewirtschaftet in einigen ihrer Anlagen weiterhin diese Fischgewässer. Heute werden dort allem voran Spiegelkarpfen gehalten, die ausschließlich von der in den Gewässern vorkommenden Naturnahrung leben. Zur Eindämmung wuchernder Wasserpflanzen wurden auch einige Graskarpfen ausgesetzt, die nicht abgefischt werden. Einige dieser „Dauerbewohner“ haben inzwischen eine stattliche Größe erreicht.

Weitere Informationen über Schloss und Park Schönbusch finden Sie unter www.schloesser.bayern.de.  

Die Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg

Die rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg kümmern sich mit viel Sorgfalt und Mühe um Schloss und Schlossgarten Johannisburg, Schloss und Park Schönbusch sowie das Pompejanum. Für einen unvergesslichen Besuch im Schlossgarten und im Park Schönbusch, einem der frühesten Landschaftsgärten Süddeutschlands sorgen mehr als 20 Gärtnerinnen und Gärtner. Zudem arbeiten – teilweise hinter den Kulissen wie beispielsweise in Gewächshäusern und Werkstätten – Schlosser, Kraftfahrer, Schreiner, Elektriker sowie Kassen- und Reinigungskräfte. 

Über Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus aller Welt an.

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