Die regionalen Wirtschaftsorganisationen city-marketing bonn e.V., DEHOGA Nordrhein e.V., Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen e.V., Handwerkskammer zu Köln, Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg e.V., Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg und Kreishandwerkerschaft Bonn Rhein-Sieg halten die erneute Kappung des City-Rings für den falschen Schritt. „Jahrzehntelange Versäumnisse im Bereich der Verkehrsinfrastruktur haben dazu geführt, dass Berufspendler in Bonn zweimal täglich erhebliche Staus verursachen“, sagt Stefan Hagen, Präsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Bonn zählt jeden Tag 140.000 Einpendler aus der Region, während circa 60.000 Auspendler das Stadtgebiet verlassen. Hinzu kommen noch etwa 107.000 Binnenpendler, die sich innerhalb der Stadt zu ihrem Arbeitsort bewegen. Die dadurch verursachten Probleme – so die Wirtschaftsorganisationen – werden nicht gelöst, indem jetzt die Durchfahrt des City-Rings gekappt wird. Im Gegenteil, der Verkehr werde sich andere Routen suchen. Die Gefahr bestehe, dass andere Stadtteile durch negative Konsequenzen in Mitleidenschaft gezogen würden. Schon im Jahr 2019 formte sich die Bürgerinitiative für eine lebenswerte Südstadt, die auf die negativen Auswirkungen auf ihr Stadtviertel aufmerksam gemacht hat.

„Die jetzt geplante Veränderung gefährdet zudem die Funktion des City-Rings, der der Stadt seit Jahrzehnten als stabiles Vehikel dient, den Verkehr durch die Stadt fließen zu lassen. Die Parkhäuser liegen bewusst rund um den Ring, damit Einkaufswillige sie mit dem Pkw gut erreichen können“, weiß Jannis Vassilliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn Rhein-Sieg Euskirchen e.V.  Das wird in Zukunft nicht mehr gewährleistet sein. „Von Süden kommend werden in der Regel die gut erreichbare Unigarage oder die Marktgarage angefahren. Bei voller Belegung der Garagen oder Staus ist der Besucher bei Kappung des City-Rings gezwungen, wieder Richtung Süden und durch eine Kehrtwende in Richtung Stadthaus zu fahren, um die anderen Parkgaragen zu erreichen“, teilt Karina Kröber, Vorsitzende city-marketing bonn e.V., mit. Kunden des Bonner Einzelhandels und vieler Gewerbetreibenden werden künftig große Umwege fahren müssen, um in die Stadt hineinzugelangen, bzw. die Parkhäuser im Innenstadtbereich anzufahren. Die Fahrzeuge der Handwerksbetriebe können oftmals die Tiefgaragen nicht nutzen, daher sind sie darauf angewiesen, oberirdisch möglichst nah am Auftraggeber zu parken. „Eine Unterbrechung des bisherigen Ringverkehrs erschwert dies und führt zu zusätzlichen Umwegen, was die Umweltbelastung erhöht“, sagt Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln.

Schon jetzt gibt es Kunden, die die Bonner Innenstadt nicht mehr anfahren und auf gut erreichbare Handelsstandorte im Kreis ausweichen. Dieses Verhalten wird sich zum Schaden der durch die Corona-Pandemie ohnehin geschwächten Gewerbetreibenden in der Bonner Innenstadt auswirken. Möglicherweise kommt es wieder zu Kontakt beschränkenden Maßnahmen. Gerade jetzt benötigen die Betriebe optimale Bedingungen, wie zum Beispiel eine gute Erreichbarkeit und die Unterstützung durch Stadt und Verwaltung. Der Handel hat sich immer dort niedergelassen, wo Kunden eine leichte Zuwegung finden, die Handelswege sind auf diese Weise entstanden. „Zudem sind viele Händler und Gewerbetreibende auf regelmäßige Dienste von Handwerksunternehmen angewiesen. Auch diese müssen schnell und direkt zum Kunden kommen können“, ist sich Thomas Radermacher, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Bonn Rhein-Sieg, sicher. Der Einzelhandel in der Stadt muss langfristig stabilisiert werden, damit neue Chancen wahrgenommen und Innovationen eingeführt werden können. Weitere Frequenz- und Umsatzrückgänge hingegen dürfe es nicht geben. Aber auch Hotellerie und Gastronomie sind auf eine gute Erreichbarkeit angewiesen. „Hotel- und Restaurantbesucher entscheiden nicht zuletzt mit Blick auf die Erreichbarkeit, wo sie übernachten bzw. essen möchten“, sagt Michael Schlößer von DEHOGA Nordrhein e.V. Wettbewerbsgleichheit sei hier von zentraler Bedeutung.

Deshalb appellieren die sieben Wirtschaftsorganisationen als Vertreter der Unternehmen und der Gewerbetreibenden in der Bonner Innenstadt an die Ratskoalition, ihre angekündigte Entscheidung zu überdenken. „Um die angestrebte Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen, ist die Kappung des City-Rings schlicht und einfach überflüssig. Der City-Ring führt um eine der größten zusammenhängenden Fußgängerzonen in Deutschland. Eine große zusammenhängende autofreie Innenstadt existiert also bereits“, sagt Dirk Vianden, Vorsitzender von Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg. Stattdessen empfehlen die Wirtschaftsorganisationen, schnellstmöglich Alternativen zu entwickeln. Der ÖPNV muss ausgebaut und das Pendlerproblem durch Schaffung zusätzlicher Park & Ride-Anlagen im Umland gelöst werden, sodass Pkw-Fahrer die Möglichkeit zum Umstieg haben. Zudem müssen in der Innenstadt adäquate Abstellmöglichkeiten in ausreichender Anzahl für Fahrradnutzer geschaffen werden, damit auch die Potenziale des Fahrrads besser genutzt werden können. Hierin sehen die Unternehmen und Gewerbetreibenden wichtige Schritte zur Mobilitätswende, die dem Klimawandel entgegenwirken.

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