Webasto will die Bahnhofsnähe seines Werks in Neubrandenburg nutzen und seinen CO2-Fußabdruck senken. Kürzlich startete das Unternehmen ein vierwöchiges Pilotprojekt zur Verlagerung des Transports von Komponenten für seine Heizsysteme-Herstellung von der Straße auf die Schiene.

Der Automobilzulieferer Webasto hat eine mehrwöchige Testphase zur Belieferung seines Werks in Neubrandenburg über die Schiene begonnen. Gemeinsam mit DB Cargo Logistics, dem führenden Spezialisten für europäische Bahnlogistik, sowie dem langjährigen Speditionspartner des Unternehmens Gertner aus Altentreptow, arbeitet Webasto an seinem Standort in Mecklenburg-Vorpommern seit sechs Wochen an einem Pilotprojekt mit zwei Lieferanten aus Süddeutschland und Tschechien. Der Praxistest zu den Abläufen einer Schienenlösung mit den beiden Zulieferern, die dem Werk die größte Anzahl an Komponenten zur Herstellung von Heizsystemen für die Elektromobilität liefern, soll sich über vier Wochen erstrecken. Regelmäßige und damit planbare, für einen Einzelwagon ausreichend große Volumina pro Wegstrecke zwischen Webasto und seinen Lieferanten sind eine der Voraussetzungen für einen Umstieg auf den umweltschonenderen Gütertransport per Bahn.

Von Neubrandenburg werden leere Transportbehälter aus dem Webasto Werk per Bahn zu den Lieferanten geschickt, die sie dann mit den benötigten Komponenten befüllen und zurück Richtung Neubrandenburg senden. Im Großversuch ersetzt der Bahntransport 95 Prozent dieser 1.200 bzw. 1.400 Kilometer langen Umlaufwegstrecken, die die Zulieferteile bisher komplett per Lkw zurücklegen. Für die restlichen fünf Prozent der Strecke, das sind maximal 70 Kilometer, übernehmen weiterhin Lkw den Transport, da die Lieferanten nicht direkt an Bahnhöfe angebunden sind.

Das Webasto Werk grenzt unmittelbar an den Güterbahnhof Neubrandenburg, so dass das Unternehmen zukünftig Bahnwagons direkt vom Firmengelände aus beladen könnte. Durch den Wechsel auf die Schiene erwartet das Unternehmen eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks beim Transport um mehr als die Hälfte bei gleichbleibenden Kosten.

Bis Mitte Dezember führt Webasto die Testtransporte durch und wertet sie anschließend mit allen Beteiligten aus. Die Projektpartner gehen davon aus, dass mit der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in den Transportketten den Lieferanten und Kunden ein umweltschonender und zugleich zuverlässiger logistischer Service angeboten werden kann. Ab Mitte nächsten Jahres könnte die Überführung des Probebetriebs in den Regelbetrieb erfolgen. Außerdem sollen dann am Standort Neubrandenburg weitere Potenziale der Verlagerung auf die Schiene geprüft werden.

Mit den beiden Pilotlieferanten werden 15 Prozent des gesamten Einkaufsvolumen des Werks bewegt. Für mehr als 50 Prozent der Zulieferteile ist aus heutiger Sicht eine Abwicklung über die Schiene denkbar. Die Erfahrungen aus dem Projekt werden – gegebenenfalls als Best-Practice-Beispiel im Bereich Supply Chain für andere Standorte der Webasto Gruppe – in die globale Nachhaltigkeitsinitiative der Webasto Gruppe einfließen. Webasto ist bestrebt, gemeinsam mit seinen Partnern weltweit zur nachhaltigen Entwicklung gemäß den Zielen der Vereinten Nationen beizutragen.

Über die Webasto Gruppe

Die Webasto Gruppe ist globaler innovativer Systempartner der Mobilitätsbranche und zählt zu den 100 größten Zulieferern der Automobilindustrie weltweit. Das Angebot des Unternehmens umfasst eigen entwickelte Dach-, Heiz- und Kühlsysteme für verschiedene Fahrzeugarten, Batterien und Ladelösungen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sowie ergänzende Services rund um das Thermomanagement und die Elektromobilität. Zu den Kunden von Webasto zählen Hersteller von Personenkraftwagen, Nutzfahrzeugen und Booten ebenso wie Händler und Endkunden. 2020 erzielte die Gruppe einen Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro und beschäftigte mehr als 14.000 Mitarbeitende an über 50 Standorten. Der Hauptsitz des 1901 gegründeten Unternehmens befindet sich in Stockdorf bei München. Weitere Informationen finden Sie unter www.webasto-group.com

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