Lösungen findet man an der Basis. Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) begrüßt die Pläne der Ampel zum Bürokratieabbau im Gesundheitswesen und bietet seine Unterstützung an. „Als Niedergelassene kennen wir uns notgedrungen gut aus mit Papierkram“, sagte der FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader zur Veröffentlichung des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP. Sein Appell an die neue Regierung: „Sprechen Sie mit uns, nutzen Sie unseren Erfahrungsschatz bei der Suche nach Lösungs- und Löschungspotenzial im Sozialgesetzbuch.“

Als „Dreh- und Angelpunkt des ambulanten Gesundheitswesens“ hätten Zahnärztinnen und Zahnärzte auch und gerade in der Krise die ambulante Versorgung im ganzen Land sichergestellt. Gleichwohl suche man im Koalitionsvertrag vergeblich nach einem klaren Bekenntnis der Politik zu freien Praxen und zum bewährten dualen System aus privater und gesetzlicher Krankenversicherung, den beiden tragenden Säulen unseres Gesundheitswesens. „Wir befürworten die Ansätze zur sektorenübergreifenden Versorgung, hätten uns aber mehr Rückendeckung für Freiberuflichkeit und ein klares Nein zu fremdkapitalfinanzierter Gesundheitsversorgung durch Hedgefonds gewünscht“, erklärte Schrader. Wünschenswert wäre es aus Sicht des Freien Verbandes beispielsweise, die für den stationären Bereich geplanten erlösunabhängigen Vorhaltepauschalen auf den ambulanten Bereich auszuweiten und Budgets nicht nur bei den Hausärzten, sondern generell in der ambulanten Versorgung abzuschaffen.

Den Digitalisierungsbestrebungen der Ampel steht der FVDZ aufgeschlossen gegenüber, plädiert aber aufgrund der aufgetretenen Pannen für ein Moratorium der Telematikinfrastruktur (TI). „Eine durchdachte, ausgereifte und nutzenorientierte TI muss echte Arbeitserleichterungen bringen und darf nicht allein Modernisierungszwängen geschuldet sein“, betonte Schrader. Um die Zahnmedizin zukunftsfest zu machen, setze der Freie Verband verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit in der Zahnarztpraxis. „Ressourcenschonendes Arbeiten schützt nicht nur das Klima, sondern kann mit dem entsprechenden Know-how auch die Effizienz steigern“, sagte Schrader. In enger Zusammenarbeit mit dem FVDZ Studierendenparlament arbeite der Freie Verband an praktikablen Lösungen, wie sich Ökologie und Ökonomie in der Zahnarztpraxis vereinen lassen.

Über den Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.

Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) ist der größte unabhängige Berufsverband in Deutschland. Er handelt politisch frei und unabhängig. Seine Aufgabe sieht er darin, alternative Handlungsoptionen für Zahnärzte und Zahnärztinnen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen zu entwickeln. Er engagiert sich für zahnärztliche Therapiefreiheit, Offenheit moderner zahnärztlicher Methoden für alle Patientinnen und Patienten, Prophylaxeförderung, mehr Eigenverantwortung für die Patienten- und Zahnärzteschaft sowie eine solide Finanzierung der Zahnheilkunde.

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