Statt einer „Impfpflicht exklusiv“ brauchen nach Überzeugung des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart Pflegekräfte die Perspektive, „dass der verheerende Höhenflug der Inzidenz gebremst und ihr Arbeitsalltag wieder leistbar wird.“ Angesichts der aktuellen Pandemieentwicklung sei diese Hoffnung aber nur einzulösen, wenn „nicht eine einzelne Berufsgruppe, sondern jede Bürgerin und jeder Bürger dazu verpflichtet wird, Verantwortung zu übernehmen und sich impfen zu lassen“, so Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach.

Eine berufsbezogene Impfpflicht, wie sie immer wieder für das medizinische und pflegerische Personal gefordert wird, lehnen die im Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart zusammengeschlossenen Träger sozialer Dienste und Einrichtungen darum als „nicht ausreichend und moralisch nicht zu rechtfertigen“ ab. Dies sei ein „völlig falsches Signal mit verheerenden Wirkungen“. Denn damit würden ausgerechnet die stigmatisiert und zum Sündenbock gemacht, die seit Beginn der Corona-Pandemie mit die größte Last getragen hätten, beklagten die katholischen Träger, die in ihren Einrichtungen 36.000 Mitarbeitende beschäftigen. Sie befürchten, dass Pläne der künftigen Bundesregierung, eine berufsbezogene Impfpflicht einzuführen, für viele Pflegekräfte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten der letzte Anstoß sein könnte, aus ihrem Beruf auszusteigen. Angesichts der schon jetzt dünnen Personaldecke hätte dies schwerwiegende Folgen „gerade für die Menschen, die auch ohne Corona auf Pflege und Unterstützung angewiesen sind“. Das könne niemand wollen, so die Caritas-Träger in einer am Donnerstag veröffentlichen Erklärung. 

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