1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Friedrich, Knoche, Baumgartl, Oczipka (90. Gießelmann) – Haraguchi (58. Becker), Khedira (58. Ryerson), Prömel – Kruse (76. Öztunali), Awoniyi (76. Voglsammer)
Tore: 1:0 Sow (22.), 1:1 Kruse (FE 62.), 2:1 Ndicka (90. +5)
Zuschauerzahl: 24.000
Personal
Nach dem gewonnenen Auswärtsspiel in der UEFA Europa Conference League Gruppenphase bei Maccabi Haifa rotierte das Trainerteam des 1. FC Union Berlin auf vier Positionen: Im Tor stand Andreas Luthe für den Ex-Frankfurter Frederik Rönnow, ebenso zurück in der Startformation Union-Kapitän Christopher Trimmel für Julian Ryerson und Bastian Oczipka und Grischa Prömel für Tympteusz Puchacz und Kevin Möhwald.
Dominierende und führende Frankfurter
Bereits nach sechs Minuten wackelte das Netz erstmals für die Hausherren aus Hessen: Ein geschickter Pass zwischen die Innenverteidiger der Unioner, Borré behielt die Nerven und schob zum vermeintlichen 1:0 für die Eintracht ein. Der Jubel hielt allerdings nur wenige Sekunde an, denn der Assistent an der Linie hob zurecht die Fahne: Abseits, kein Tor. Die Frankfurter verbuchten ein gewaltiges Plus an Ballbesitz und ließen den Unionern nur wenige Möglichkeiten zur Entlastung. In der 22. Minute erzielten sie den verdienten Führungstreffer zum 1:0 durch Djibril Sow, der nach einer zu kurz abgewehrten Ecke freistehend im Rückraum zum Abschluss kam und den Ball mit einem wuchtigen und platzierten Schuss im Tor versenkte. Nur wenige Minuten später bediente Grischa Prömel Stürmer Taiwo Awoniyi, der unter Druck den ersten Torschuss für die Unioner abgab, leider aber Frankfurts Torhüter Trapp nicht überwinden konnte. Das Spiel nahm Fahrt auf, mit der nächsten Aktion kam Kamada nach Hereingabe von Kostic im Strafraum zum Kopfball und scheiterte am Querbalken. In der 35. Minute ein Déjà-vu aus der sechsten Minute, erneute ging der Pass in die Tiefe, diesmal auf Lindström, der sich im Laufduell gegen Timo Baumgartl zwar zunächst durchsetzen konnte, im Strafraum dann allerdings mit einer starken Grätsche von Baumgartl am Abschluss gehindert wurde. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit erspielte sich die Eintracht erneut eine Großchance: Kostic brachte aus dem Lauf eine Flanke in den Fünf-Meter-Raum der Unioner, wo Borré aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, den Ball aber über das Tor von Andreas Luthe setzte (41.). So ging es mit der knappen Führung für die Hausherren in die Halbzeitpause.
Ausgleich per Elfmeter
Zum Beginn der zweiten Halbzeit ergab sich ein ähnliches Spiel wie aus der ersten Halbzeit und Frankfurt setzte direkt zwei große Ausrufezeichen. Der Weckruf für die Unioner, die ab der 50. Minute den Ball längere Zeit in den eigenen Reihen halten konnten und einen Weg in die dritte Zone suchten. Die Hausherren standen jedoch sehr kompakt und ließen vorerst keinen Torabschluss zu. Scheinbar war dies für die Frankfurter nur eine kurze Erholungsphase, die nur wenige Minuten anhielt, ehe sie das Spielgeschehen wieder auf ihre Seite zogen. Urs Fischer reagierte und brachte zwei frische Kräfte in die Partie: Für Rani Khedira und Genki Haraguchi kamen Sheraldo Becker und Julian Ryerson in die Partie. Wie bereits in Haifa machte sich Becker direkt bemerkbar und setzte mit einem Pfostentreffer auf sich aufmerksam. Dem kam ein Foul an Taiwo Awoniyi zuvor, welches Schiedsrichter Stegemann mit Elfmeter ahndete. Nach kurzer Überprüfung durch den VAR schnappte sich Max Kruse (62.) die Kugel und versenkte den Ball gekonnt vom Elfmeterpunkt. Nach dem Ausgleichstreffer kamen die Köpenicker besser in die Partie und hielten die Frankfurter weite Strecken vom eigenen Strafraum fern. In der Schlussviertelstunde zeigte sich wieder das überwiegende Gesicht der Frankfurter, den Angriffen der Hessen hielt die Union-Abwehr aber gut stand und ließen keinen Torabschluss zu. Im Fünfminutentakt wechselte das Kräfteverhältnis die Seite ohne große Torszenen. Die letzten zehn Minuten sollten die Entscheidung in dieser Partie herbeiführen. Erst scheiterte Voglsammer aus fünf Metern an Trapp, dann parierte Luthe einen guten Kopfball per Hechtsprung. In der letzten Minute der Nachspielzeit belohnte sich Frankfurt dann für ihr dominantes Auftreten. Nach einer passgenauen Flanke von Kostic stieg der vorgerückte Ndicka hoch und wuchtete den Ball per Kopf in die Maschen. Luthe blieb bei der letzten Aktion des Spiels ohne Chance. So gewann Frankfurt mit dem Schlusspfiff am Ende verdient mit 2:1.
Stimmen nach dem Spiel
Grischa Prömel ist nach der späten Niederlage enttäuscht. “Wir sind eigentlich mit breiter Brust angereist. Dass wir dann in der letzten Minute den Gegentreffer bekommen, ist natürlich sehr bitter. Wir waren nicht so griffig, wie in den Spielen zuvor. Es ist sehr schade, dass wir hier nichts mitnehmen.”
Rani Khedira sieht beim Thema Schlussphase noch Verbesserungsbedarf. “Es war ein bitterer Nachmittag. Die erste Halbzeit war wirklich nicht gut von uns. Im zweiten Durchgang sind wir dann gut reingekommen und gleichen auch aus. Dann bekommen wir in der letzten Minute den Gegentreffer, das war nicht das erste Mal. Da müssen wir auch unsere Schlüsse draus ziehen.”
Unions Cheftrainer Urs Fischer hätte gerne einen Punkt mitgenommen, sieht Frankfurt aber als verdienten Sieger. “Es war ein schwieriges Spiel für uns. Über 90 Minuten war das ein verdienter Sieg für Frankfurt. Sie hätten das Spiel auch früher entscheiden können, haben sie aber nicht. Da müssen wir den Punkt dann eigentlich auch mitnehmen. Das Siegtor hätten wir besser verteidigen können.”
Ausblick auf die kommende Woche
Nach einer fünftägigen Reise von Israel nach Frankfurt reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin zurück in die Heimat nach Berlin-Köpenick, wo es ab dem morgigen Montag mit der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen RasenBallsport Leipzig weitergeht. Der Anpfiff der Partie am Freitagabend, dem 03.12.2021 erfolgt um 18:30 Uhr.
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