- Relevanz von Radio und Audio im Auto steigt
- Branchendialog und Zusammenarbeit beim Thema Usability immer wichtiger
Auto ohne Radio und Audio? Das wird auch in Zukunft undenkbar sein – hochwertige InCar-Audioanlagen und Radio-/Audioangebote werden eher noch an Bedeutung gewinnen. Lineares Radio bleibt relevant, gleichzeitig setzt sich der Trend zu Personalisierung, Hybridlösungen und Integration von immer mehr Geräten und Services nachhaltig fort. Damit steigt der Bedarf an branchenübergreifender Zusammenarbeit, gerade auch mit Blick auf die Gewährleistung einer guten Auffindbarkeit der verschiedenen Angebote in den Audiosystemen. Dies sind Ergebnisse der VAUNET-Studie „Fast Forward: Zukunft InCar Audio“ zur Entwicklung des InCar-Infotainments in den kommenden Jahren.
Autos werden im Zuge der Digitalisierung immer mehr zu mobilen Infotainment-Zentralen, InCar-Audiosysteme zum wichtigen Faktor bei der Kaufentscheidung. „Die Zukunft des InCar-Infotainments heißt Radio und Audio – und sie bietet große Potenziale für die Automobilindustrie wie die Radio- und Audiobranche“, so Dr. Nina Gerhardt, stellvertretende Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VAUNET sowie Geschäftsführerin von RTL Radio Deutschland. „Wenn wir den übergreifenden Dialog weiter intensivieren, werden wir diese Chancen für beide Branchen erfolgreich nutzen, um gemeinsam Mehrwerte für die Kund:innen zu schaffen.“
Lineares Radio bleibt zentral, Relevanz von Audio-on-Demand, digitalem und Internet-Radio steigt
Die Ergebnisse im Überblick: Audio und – insbesondere lineares – Radio sind und bleiben zentrale Elemente des InCar-Infotainments. Darin sind sich die Expert:innen der Automobil- und Audio-/Radiobranche einig, die für die Studie in strukturierten Interviews befragt wurden. Die ohnehin sehr hohe Bedeutung von Audio im Auto wird künftig noch zunehmen. Insbesondere die Relevanz von digitalem und Internet-Radio sowie von Audio-on-Demand-Angeboten wird steigen – mit Wachstumspotenzialen vor allem bei jüngeren Zielgruppen.
Mehr Personalisierung und Hybridlösungen
Ein weiterer wichtiger Zukunftstrend: Personalisierte und hybride Radio- und Audioangebote mit einem Mix aus individueller Musik und klassischen Servicebeiträgen, wie Nachrichten oder Verkehrsmeldungen. Technisch wird dem Hybrid-Radio die Zukunft gehören, das Broadcast- und Internet-Radio kombiniert.
Integration und Koppelung von immer mehr Geräten
Die Anzahl integrierter bzw. gekoppelter audiofähiger Geräte wird künftig nochmals steigen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Google und Apple bei Radio- und Audionutzung eine zunehmend wichtigere Rolle spielen werden – über gekoppelte Smartphones wie über die Tiefenintegration ihrer Dienste in die InCar-Systeme.
Durch die zunehmende Präsenz der globalen Tech-Konzerne auch im Auto sowie eine zunehmende Fragmentierung der Angebote wird der Wettbewerb um die Medienzeitbudgets im Auto härter. Datenzugang und -nutzung werden zu einer Schlüsselfrage, ebenso die Erstellung und Verfügbarkeit von Metadaten, die zunehmende Datenmengen strukturieren, sowie neue Dienste und mehr Usability ermöglichen. Besonders im Fokus: die zahlreichen Radio- und Audioangebote der Zukunft in den Audiosystemen leicht und diskriminierungsfrei auffindbar zu machen. Alle befragten Expert:innen sehen vor diesem Hintergrund einen steigenden Bedarf, die Zusammenarbeit zwischen Automobil- und der Radio-/Audiobranche fortzuführen und weiter auszubauen.
Über die Studie
Für „Fast Forward“ wurden Interviews mit insgesamt elf Expert:innen aus der Automobilindustrie sowie der Audio- und Radiobranche durchgeführt. Eine weitere Grundlage war die VAUNET-Studie „Switch-On: InCar-Audiosysteme“, eine Untersuchung von Infotainmentsystemen in 24 aktuellen Fahrzeugmodellen, die von der MHP Management- und IT-Beratung GmbH mit Unterstützung der Screens GmbH Stuttgart umgesetzt wurde.
Beide Teilstudien sind Teil der Gesamtstudie „On Track – Studien zu Audio und Mobilität“, die im vergangenen Jahr aus dem Branchendialog zum Thema Audio im Auto auf Initiative des Journalismus Lab hervorgegangen ist. Das Forschungsprojekt wurde von der Landesanstalt für Medien NRW in Kooperation mit VAUNET, der RTL Radio Deutschland GmbH und dem MedienNetzwerk Bayern durchgeführt und inhaltlich von der radio NRW GmbH sowie der Ford-Werke GmbH unterstützt.
Download der Studienergebnisse
VAUNET ist der Spitzenverband der privaten audiovisuellen Medien in Deutschland. Unter VAUNET – Verband Privater Medien e.V. firmiert seit dem 21. Mai 2018 der vormalige VPRT (Verband Privater Rundfunk und Telemedien) mit Sitz in Berlin und einem Büro in Brüssel. Zu den vielfältigen Geschäftsfeldern der rund 150 Mitglieder gehören TV-, Radio-, Web- und Streamingangebote.
Die Verbandsarbeit richtet sich an der konvergenten Entwicklung der Märkte für audiovisuelle Medien aus und gestaltet auf nationaler wie europäischer Ebene die Rahmenbedingungen aktiv mit. Der Wirtschaftsverband hat zum Ziel, Akzeptanz für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der audiovisuellen Medien zu schaffen sowie die große gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung der Branche im digitalen Zeitalter ins Bewusstsein zu rücken.
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