Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin wurden am 8. Dezember in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur für ihre außergewöhnlichen Leistungen, die zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus geführt haben, von ­Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem Präsidenten der Akademie, Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung ausgezeichnet.

In seiner Begrüßung hob Präsident Reiner Anderl die Verdienste des Ehepaares Türeci-Şahin hervor und betonte, wie froh er sei, dass nach der Bekanntgabe im Januar der Preis heute vergeben werden konnte – wenn auch in kleinerem Rahmen als ursprünglich vorgesehen: »Ihre Leistungen sind so außergewöhnlich, dass wir mit einem außergewöhnlichen Preis reagieren wollten: Wir hoffen, dass der musikalische Beitrag von Igor Levit als auch die Verleihung zweier Goldmedaillen der Ehrung ein bleibendes Andenken verleihen.« Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte in ihrem Grußwort Özlem Türeci und Uğur Şahin als zwei herausragende Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung, deren Wirken Geschichte geschrieben habe. »Sie beide haben mit der Entwicklung des Biontech-Impfstoffes einen Meilenstein gesetzt«, sagte die Ministerpräsidentin. Damit sei ein Weg aus der Krise gewiesen worden, wofür die Ministerpräsidentin Özlem Türeci und Uğur Şahin großen Dank und höchste Anerkennung aussprach. Das Forscherpaar sei »zurecht weltberühmt und als rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin bin ich stolz und glücklich, dass sie unsere Landeskinder sind.« Sie gratulierte beiden Preisträgern auch besonders zur kürzlich erfolgten Wahl in die Akademie und betonte noch einmal die herausgehobene Stellung der Akademien als »Resonanzraum für Diskussionen und Initiativen«.

Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, die ehemalige Präsidentin der Akademie, trug die Laudatio vor, die der Virologe Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, Mitglied der Akademie, ursprünglich halten sollte; er verstarb im Mai an einer schweren Krankheit. Darin wurde die besondere Rolle der Mainzer onkologischen Forschungen hervorgehoben, hinter der »ein unglaubliches Maß an wissenschaftlicher Originalität, Leistungswillen und organisatorischem Geschick« steckt. »Tumorimmunologie ist mühevolle Knochenarbeit über Jahrzehnte«, es ist ein Glücksfall, dass die Preisträger ihr Prinzip der mRNA-Vakzination auch auf die Infektionsbiologie anwenden konnten: »Dass in der globalen Krise der weltweit führende COVID-Impfstoff ausgerechnet aus der Mainzer Onkologie hervorgehen würde, konnte niemand ahnen oder gar planen.«

Nachdem sie die Goldmedaillen entgegengenommen haben, dankten Özlem Türeci und Uğur Şahin für das Vertrauen, das ihnen auf ihrem bisherigen Weg entgegengebracht wurde. Spitzenforschung sei nur so, in einer freien und vertrauensvollen Atmosphäre möglich.

Als besonderes Geschenk für die beiden Preisträger trat der Pianist Igor Levit auf. Er bereicherte den Festakt mit Choral-Präludien von Johannes Brahms und der Ouvertüre von ›Tristan und Isolde‹.

Der »Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung« knüpft an den seit vielen Jahren etablierten »Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für Lehre und Forschung« an. Damit sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die mit ihrer Forschung Außergewöhnliches geleistet haben.

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