Anlässlich des heute durch Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser vorgestellten so genannten Waldzustandsberichts macht der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die nach wie vor prekäre Situation des Waldes aufmerksam und kritisiert die Waldpolitik der Landesregierung scharf. „Das Umweltministerium hat mal wieder nur einen forstwirtschaftlichen Baumzustandsbericht vorgestellt. Es ist natürlich unseriös, dass es Wäldern von einem auf das andere Jahr auf einmal wieder bessergehen könnte. Auf die Idee kommt man nur dann, wenn man einzelne Bäume betrachtet und nicht ganze Ökosysteme", sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND.

Dem Umweltministerium wirft der BUND vor, die Zukunft des Waldes in NRW zu verbauen. „Allein im letzten Jahr hat das Umweltministerium knapp 80 Millionen Euro Steuergelder für Waldbesitzer ausgeschüttet, aber jeden Cent gegen eine Wiederbewaldung eingesetzt", so Sticht. So habe das Umweltministerium lediglich die Räumung abgestorbener Fichtenforste und einen Anbau mit Baumschulprodukten gefördert. Beides stünde einer Waldentwicklung konträr entgegen. Ökologisch wertvolles Totholz sei aus der Fläche geholt, Waldböden mit schwerem Gerät verdichtet und die natürliche Vermehrung standortheimischer Baumarten vernichtet worden.

„Die so genannten Kalamitätsflächen der letzten Jahre zeigen keine Waldschäden, sondern lediglich Forstschäden. Sie sind das Ergebnis eines forstwirtschaftlichen Anbaus, der natürliche Wälder mit ihrer biologischen Vielfalt und Klimaschutzleistung in den letzten 200 Jahren verhindert hatte und keinerlei Klimaanpassung besaß. Dieser fehlerhafte Anbau wird durch diese Landesregierung nicht nur fortgesetzt, sondern auch noch in Millionenhöhe subventioniert, kritisierte Sticht. Der BUND fordert das Umweltministerium auf, sein "unqualifiziertes Waldbaukonzept NRW" zurückzuziehen und stattdessen ein Waldentwicklungsprogramm aufzulegen, das wesentliche Kriterien des Biodiversiätsschutzes, des Klimaschutzes und des Hochwasserschutzes zur Grundlage hat und damit gleichzeitig die Zukunftschancen für eine nachhaltige Holzwirtschaft schafft. „Wald und Waldwirtschaft haben nichts mit Bauen zu tun, sondern lediglich mit Zulassen und gegebenenfalls Steuerung von selbstständiger Vegetationsentwicklung“, sagte Sticht.

Bereits vor zwei Jahren hatte der BUND NRW mit einem Eckpunktepapier eine Waldwende in NRW gefordert. Demnach müsste eine naturnahe Wiederbewaldung durch die standortheimischen Baumarten gefördert und Waldbesitzer durch die Gesellschaft für diese Klimaschutz- und Biodiversitätsleistung belohnt werden.

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