Am 14. Dezember 2021 will die EU-Kommission ihre „Strategie für nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe“ vorstellen. Denn das Europäische Klimagesetz von Anfang 2021 sieht vor, dass bis 2050 alle in Europa verbleibenden Treibhausgas-Emissionen durch die Entfernung von Kohlendioxidemissionen („carbon removals“) aus der Atmosphäre ausgeglichen werden. Allerdings sollten diese „carbon removals“ nicht mit der Minderung der Treibhausgasemissionen gleichgesetzt werden und müssen separat geregelt werden. Dazu sagt Juliette de Grandpré, Expertin für Europäischen Klimaschutz beim WWF Deutschland:

„Um die Begrenzung der im Pariser Abkommen festgelegten globalen Temperaturerhöhung um maximal 1,5 Grad Celsius in Reichweite zu halten, müssen wir noch in diesem Jahrzehnt den Ausstoß von Treibhausgasen in der EU um 65 Prozent senken, statt der von EU verabschiedeten 55 Prozent. Das hat absoluten Vorrang. Und das muss die Kohlenstoffstrategie der EU-Kommission sicherstellen. Falsche Anreize mit neuen Kompensationsinstrumenten – wie zum Beispiel CO2-Emissionszertifikate zum Erhalt und Aufbau von Humus – wären daher fatal. Der Handel und die Anrechnung mit solchen Zertifikaten untergraben die europäischen Klimaschutz-Bemühungen in den klassischen Sektoren. Damit würden Unternehmen ermutigt, teilweise nicht exakt messbare und leicht wieder umkehrbare „carbon removals“ als Ersatz für eine konsequente Minderungsstrategie zu nutzen. Wir warnen vor derartigen Nullsummenspielen mit CO2-Zertifikaten. Unternehmen und Industrien müssen ihre eigenen Emissionen umgehend tatsächlich und nicht nur auf dem Papier runterfahren.“

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