COVID-19 hat insbesondere – so viel steht fest – die Geschwindigkeit der digitalen Transformation massiv beschleunigt. Damit ist für viele Unternehmen die Grundlage für ein robustes Wachstum über Jahre hinweg gegeben. Denn die Unternehmen werden, die digitalen Fähigkeiten, die sie und auch ihre Kunden während der Krise erworben haben, so gut es geht ausbauen.

Seit 30 Jahren werden Unternehmen des Tech-Sektors mit einem Aufschlag gegenüber den breiten Aktienindizes gehandelt. Dieser Trend hielt auch im Dezember 2021 an. Allerdings sehen wir diesen auch weiterhin als gerechtfertigt an, da es sich um einen Aufschlag angesichts des starken und langfristigen Wachstums im Sektor, der Beschleunigung der Digitalen Transformation und der sich verbessernden Qualität im Sektor handelt. Belege hierfür sind eine steigende Anzahl an Unternehmen mit datenbasierten Wettbewerbsvorteilen, Plattform-Geschäftsmodellen, wachsenden Quellen wiederkehrender Einnahmen, starken Bilanzen und insgesamt starken EBITDA-Margen (EBITDA: Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Sollten Titel allerdings auf oder über dem Basisszenario unserer Analysten notieren, sind wir in Anbetracht dieser Dynamik vorsichtiger geworden, wenn es darum geht, solche Unternehmen zu unserem Portfolio hinzuzufügen.

In 2021 haben sich der Tech-Sektor und in geringerem Maße auch der Kommunikationsdienste-Bereich besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Der Grund für die allgemeine Widerstandsfähigkeit dieser Sektoren ist mehrschichtig: Die Anleger haben nach unserer Einschätzung verstanden, dass Technologie das Gegenmittel für viele der pandemiebedingten operativen Herausforderungen war. Konkret hat die Pandemie zu verstärkten Investitionen in die Telearbeit, die Cybersicherheit, die Automatisierung und Koordinierung von Arbeitsabläufen, die medizinische Fernbetreuung und Technologien für den Handel geführt. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass sich die Anleger vollständig darüber im Klaren sind, was als Nächstes ansteht: Die Pandemie hat Unternehmen, Mitarbeitern, Kunden, Patienten und Studierenden gezeigt, dass sie mit den neuen digitalen Fähigkeiten, die sie sich während der Krise angeeignet haben, produktiver sein und ein ausgeglicheneres Leben führen können.

Angesichts der oben beschriebenen Dynamik erwarten wir nicht, dass die Welt zu den Regeln aus der Zeit vor der Pandemie zurückkehren wird. Stattdessen gehen wir davon aus, dass die Unternehmen das operationalisieren und ausweiten werden, was während der Krise gut funktioniert hat, dass sie das aufgeben, was nicht hilfreich war, und dass sie diesen Optimierungsprozess fortsetzen. Einfach ausgedrückt war die Krise der Anfang der digitalen Transformation unserer Gesellschaft – nicht aber Anfang, Mitte und Ende dieser Entwicklung. Wenn sich dies bewahrheitet, dürfte das fundamentale Wachstum, das während der Krise auf bestimmte Unternehmen und Themen beschränkt war, sich ausweiten und verstärken, wenn sich die Welt wieder öffnet. Und das tut sie.

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