Rauchende Schlote, Industriewüsten, streikende Arbeiterinnen und Arbeiter: zahlreiche Themen des Ruhrgebiets finden und begegnen sich in der Fotografie, Malerei und Grafik von Rudolf Holtappel und Walter Kurowski. Seit 2017 bereichern die beiden künstlerischen Nachlässe die Sammlung der LUDWIGGALERIE, wurden retrospektiv bereits einzeln präsentiert und stehen sich nun erstmalig in einer gemeinsamen Ausstellung direkt gegenüber.

In eigenen monografischen Räumen werden zusätzlich die zentralen Themenschwer-punkte der beiden Künstler gezeigt. Die gesamte künstlerische Breite Rudolf Holtappels wird durch die Motive der Warenhausfotografie, Theateraufnahmen und Industriekulissen präsentiert. Plakate, Karikaturen und Zeichnungen demonstrieren die Vielfalt im Schaffen von Walter Kurowski.

Der Ruhrgebietschronist Rudolf Holtappel (1923–2013), arbeitet nach seiner Meisterprüfung in der Fotografie 1950 als freier Bildjournalist und Fotograf. Der Wahl-Oberhausener prägt mit seiner Bildsprache jahrzehntelang das visuelle Erscheinungsbild des Warenhauskonzerns Karstadt (1964–1995) sowie zahlreicher Industrieunternehmen an Rhein und Ruhr, darunter Henkel (1974–2002). Seine Aufnahmen beeinflussen das Bild des Theater Oberhausens in der Ära Büch (1961–1970) und Ära Weise (1992–2003) sowie der Stadtbildbände namhafter Verlage (Carl Lange Verlag/Mercator-Verlag).

Walter Kurowski (1939–2017) bewegt als Kulturlegende und einziger Oberhausener Stadtkünstler über 50 Jahre lang die künstlerische und musikalische Szene der Stadt und malt und zeichnet sich so in ihr Gedächtnis. Der prämierte Absolvent der Folkwangschule kämpft mit seiner Kunst als einer der deutschlandweit wichtigsten Karikaturisten in den 1970er und 1980er Jahren an der Seite der ArbeiterInnen für Frieden und Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Als Plakatgestalter erhält er jahrzehntelang Aufträge für Kulturveranstaltungen, politische Organisationen und Gewerkschaften.

Rudolf Holtappels Nachlass mit etwa 360.000 Negativen in Schwarz-Weiß und Farbe, mehr als 6.000 Fotoabzügen und über 600 Diapositivbögen wurde 2017 von der Stadt Oberhausen angekauft. Im gleichen Jahr wird der Nachlass Walter Kurowskis mit über 3.000 Werken erworben. Dank der Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland konnten die Nachlässe wissenschaftlich und konservatorisch aufgearbeitet werden.

Die Ausstellung würdigt mit über 250 fotografischen Arbeiten von Rudolf Holtappel und über 150 Exponaten von Walter Kurowski diese wichtigen Oberhausener Protagonisten.

Die Nachlassaufarbeitung wurde gefördert vom LVR. Kulturpartner ist WDR 3.

Im Großen Schloss ist zudem die Einraumschau VINYL! Die Comic-Cover vom 16. Januar bis zum 8. Mai 2022 zu sehen. Die Ausstellung Manfred Vollmer – ausgelöst. Fotografien von 1968 bis heute wird vom 6. Februar bis zum 15. Mai 2022 im Kleinen Schloss gezeigt.

Nähere Informationen zu dem die Ausstellung begleitenden museumspädagogischen Angebot und zum Rahmenprogramm gibt es unter www.ludwiggalerie.de.
Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen ist eins der einundzwanzig RuhrKunstMuseen.

Pressegespräch Donnerstag, 20. Januar 2022, 11:00 Uhr
Ausstellungseröffnung Samstag, 22. Januar 2022, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11:00–18:00 Uhr; montags, feiertags sowie Oster- und Pfingstmontag geöffnet
Eintritt 8,00 €, ermäßigt 4,00 €, Familien (zwei Erwachsene plus Kinder) 12,00 €
Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen 14,00 €
Öffentliche Führungen jeden Sonn- und Feiertag um 11:30 Uhr
Kuratorinnenführungen mit MIRIAM HÜNING und KERRIN POSTERT
Sonntag, 06.02.2022, 15:00 Uhr
Sonntag, 06.03.2022, 15:00 Uhr
Sonntag, 03.04.2022, 15:00 Uhr
Direktorinnenführungen mit DR. CHRISTINE VOGT
Mittwoch, 09.02.2022, 16 Uhr
Mittwoch, 27.04.2022, 16 Uhr
Publikation –  Zur Ausstellung sind die Kataloge RUDOLF HOLTAPPEL – Die Zukunft hat schon begonnen, herausgegeben von Miriam Hüning und Christine Vogt, 2. Auflage, 272 Seiten, 29,80 €, ISBN 978-3-86206-815-9 und WALTER KUROWSKI – Künstler Karikaturist Kulturlegende, herausgegeben von Kerrin Postert und Christine Vogt, 160 Seiten, 29,80 €, ISBN 978-3-932236-45-7, erhältlich.

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