Eine Umfrage des Deutschen Philologenverbandes unter knapp 7000 Lehrkräften im gesamten Bundesgebiet legt den Finger in die Wunde:
70 Prozent der befragten Lehrkräfte gaben an, dass ihre größte Klasse in der Sekundarstufe I über 27 Schülerinnen und Schüler umfasse. Knapp 20 Prozentpunkte (genau: 17,8) davon entfallen auf Lehrkräfte, die sogar mehr als 30 Schülerinnen und Schüler in ihrer größten Klasse unterrichten.
In der Sekundarstufe II gaben knapp 40 Prozent der befragten Lehrkräfte an, dass ihr größter Kurs/ihre größte Klasse über 24 Schülerinnen und Schüler umfasse.
„Wir brauchen ein eindeutiges Limit für zu große Klassen und Kurse, das eingehalten werden muss. Nicht mehr als 25 Schülerinnen und Schüler in der Mittelstufenklasse! Nicht mehr als 20 im Oberstufenkurs! Und: Kleinere Oberstufenkurse dürfen nicht über Durchschnittswerte größerer Kursgrößen erkauft werden müssen! Nicht erst in Zeiten einer Pandemie und unter Infektionsschutzgesichtspunkten sind kleinere Gruppengrößen unabdingbar“, mahnt Susanne
Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes. Lin-Klitzing weiter:
„Dies galt zuvor und wird auch zukünftig gelten: Eine kleinere Gruppengröße bewirkt für jeden Schüler mehr Redezeit, mehr Kommunikationszeit, mehr Aufmerksamkeit der Lehrkraft für den einzelnen Schüler und weniger Korrekturzeiten für die Lehrkraft. Gerade jetzt und in der Zeit nach der Pandemie sollten mehr denn je gute Bedingungen für ein gelingendes pädagogisches Handeln und für die so wichtige Interaktion zwischen Lehrkräften und ihren Schülerinnen und Schülern und zwischen den Schülern untereinander geschaffen werden.“
Die Umfrage zu den größten Klassen- und Kursgrößen wurde im Oktober und November 2021 online durchgeführt. Es beteiligten sich 6990 Lehrkräfte an Gymnasien und zum Abitur führenden Schulen im gesamten Bundesgebiet.
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