Aufgrund des gewachsenen Problembewusstseins setzt die Industrie inzwischen verstärkt auf Recycling. Anstatt unter Rohstoffaufwand neuen Kunststoff zu produzieren und Plastikmüll aufwendig zu entsorgen, soll ein zirkuläres System aus altem Kunststoff neuen machen. Dem Recycling sind jedoch bis heute Grenzen gesetzt. Einerseits sind die damit verbundenen Prozesse oft aufwendig, andererseits kommt die Produktion von Recyclingkunststoff nicht komplett ohne eine Zufuhr „neuen“ Kunststoffs aus. Darüber hinaus ist Recyclingkunststoff nicht für alle Anwendungen uneingeschränkt geeignet.
„Wir beobachten in den letzten Jahren ein wachsendes Interesse unserer Kunden an sogenannten Biokunststoffen“, erklärt Reinhard Lechthaler, CEO der K-Profile AG. „Wir haben uns deshalb intensiv mit dem Potenzial neuer, innovativer Werkstoff befasst und mit green profile eine Möglichkeit geschaffen, durch die es uns gelingt, verschiedene dieser Biokunststoffe im Extrusionsverfahren zu Profilen zu verarbeiten.“
Biokunststoffe werden auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt. Vor allen Dingen kommen hier Stärke, Cellulose in Frage, gewonnen zum Beispiel aus Mais, Zuckerrüben oder verschiedenen Hölzern. Dabei zeichnen sich Biokunststoffe durch eine signifikant bessere CO2-Bilanz im Vergleich zu klassischen Kunststoffen aus. Ein wesentlicher Aspekt und Unterschied besteht zudem darin, dass Biokunststoffe kompostierbar bzw. biologisch abbaubar sind.
Die heute meistgenutzte Art von Biokunststoffen bilden Thermoplastische Stärke und Stärkeblends.
Polymilchsäure (PLA & PLA-Blends) zeichnet sich durch Eigenschaften aus, die denen des gebräuchlichen Polyethylenterephthalat (PET) entsprechen. PLA und PLA-Blends sind leicht, schwer entflammbar, biegefest und zeigt eine geringe Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit.
Polyhydroxybuttersäure (PHB) wiederum werden Eigenschaften vergleichbar Polypropylen (PP) zugeordnet, dem es in Temperaturfestigkeit, Kristallinität und Zugfestigkeit ähnelt.
Als Verbundwerkstoff werden darüber hinaus Wood Plastic Composites (WPC) den Biokunststoffen zugeordnet, obwohl sie neben Naturfasern aus synthetischen Kunststoffen gefertigt werden. Sehr gute Resultate hat K-Profile auch bei der Verarbeitung von mit Reisschalen gefüllten Kunststoffen erzielt.
Abhängig von ihrer Zusammensetzung eignen sich die verschiedenen Biokunststoffe für vielfältige Einsatzbereiche, in denen bisher klassische synthetische Kunststoffe dominieren. Im Baugewerbe, in Elektrotechnik und Isolation oder in Automobil- und Möbelindustrie können Biokunststoffe ebenso eingesetzt werden wie auch in der Medizintechnik.
„Aktuell können Biokunststoffe die klassischen synthetischen Werkstoffe noch nicht in allen Bereichen vollkommen gleichwertig ersetzen“, weiss Reinhard Lechthaler. „Mit umweltfreundlich und ressourcenschonend gefertigten Profilen aus Biokunststoff können wir jedoch schon heute einen wichtigen Beitrag leisten und unseren Kunden, in vielen Anwendungen nachhaltige Alternativen anbieten.“
Die Eignung von Biokunststoffen ist laut K-Profil eine Einzelfallentscheidung, die in enger Abstimmung mit den Kundenanforderungen getroffen werden kann. Gleiches gilt für die ebenfalls in der Produktion des Schweizer Kunststoffexperten eingesetzten Recycling-Kunststoffe.
„Auch dort, wo sich weder Biokunststoffe noch Rezyklate als geeignet erweisen, behalten wir durch umweltschonende Produktionsabläufe und durch qualitativ hochwertige, langlebige Produkte bewusst den Aspekt Nachhaltigkeit im Blick.“
Die K-Profile AG hat sich mit ihren Fertigungsmethoden und dem gesamten Engineering darauf spezialisiert, wirtschaftlich Kleinserien herzustellen, die ab einer Menge von 1000 Metern eine interessante Lösungsalternative zu fast allen anderen Fertigungsverfahren darstellen. Erreicht wird dies unter anderem – obschon auch hier mit hochwertigen, präzisen Formwerkzeugen und Kalibrierungen gearbeitet wird – durch den gezielten, kostengünstigen eigenen Werkzeugbau. Die Profile und Werkzeuge werden mittels CAD-Programm konstruiert und dann das Werkzeug durch Drahterosion und spanabhebendes Bearbeiten gefertigt.
Aufgrund der guten Recyclebarkeit thermoplastischer Kunststoffe wird ein ausgebauter Materialkreislauf betrieben, der nicht nur betriebsintern Anwendung findet sondern auch den Kunden angeboten wird. Mit der betriebseigenen Kunststoff – Zerkleinerungsanlage werden Materialien gemahlen und dann dem entsprechenden Produktionsprozess zugemischt.
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