Die gebürtige Aalenerin studierte Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), wo sie auch promovierte und als Wissenschaftlerin arbeitete. Das Studium war für Prof. Dr. Nicole Stricker ein ganz besonderer Lebensabschnitt, an den sie gern zurückdenkt: „Freundschaften aus der Studentenzeit halten oft ein Leben lang. Man sollte das Studium daher nicht nur als Kompetenzerweiterung für den Beruf sehen, sondern auch die Möglichkeit nutzen, ein persönliches Netzwerk aufzubauen.“ Das möchte sie ihren Studierenden ebenso vermitteln wie auch den berühmten „Blick über den Tellerrand“ zu wagen und während eines Auslandssemsters internationale Luft zu schuppern.
Stricker war selbst während ihres Studiums und ihrer Promotion für mehrere Forschungsaufenthalte unter anderem in China, Ungarn und in den USA. Die Vielfalt dieser Länder hat sie dabei besonders beeindruckt: „Jede Kultur ist einzigartig. China mag aus europäischer Sicht zunächst chaotisch erscheinen, ist aber hochproduktiv und schnell. Die Ungarn habe ich als unglaublich freundlich und hilfsbereit kennengelernt“, erzählt die 35-Jährige und fügt lachend hinzu: „Und England ist viel weniger verregnet als gedacht.“ Einen Einblick in andere Denk-, Lebens- und Arbeitsweisen zu bekommen, sei unglaublich bereichernd.
Nach ihrer Promotion arbeitete die Wirtschaftsingenieurin in der Industrieberatung und als Oberingenieurin in der Produktionssystemplanung am KIT. Im Rahmen ihres Industry Fellowship mit der Robert Bosch GmbH konnte Stricker zudem ihre Forschungskompetenz direkt am „offenen Herzen der Industrie“ zur gewinnbringenden Nutzung der Digitalisierung für die Produktion erproben und verbessern. „Das ist das Schöne an meinem Forschungsgebiet – es ist praxisrelevant und ich kann mich mit den drängenden Fragen der Industrie beschäftigen“, sagt die junge Professorin begeistert.
„Deutschland ist ein Macherland. Hier wird viel produziert, und daher ist es mir sehr wichtig, mittendrin statt nur dabei zu sein“, erklärt Stricker. Das gelte vor allem für jene Bereiche der Produktion, wo enorme Chancen durch Anwendung künstlicher Intelligenz (KI) entstünden und wo sie Anknüpfungspunkte in der Forschung mit dem Industrie 4.0-Labor der Hochschule sehe. Ihrer Meinung nach kann hier durch das richtige Domänenwissen eine Menge bislang ungenutzter Daten für eine grundlegende Verbesserung von Abläufen und Prozessen verwendet werden. „Dafür braucht man mehr als reine KI-Experten. Nur ein interdisziplinäres Team – also zum Beispiel Ingenieure, Informatiker und Betriebswirtschaftler mit ihrem verschiedenen Fachwissen und Anwendungswissen in Bezug auf Geschäftsprozesse und Unternehmensfunktionen – kann gemeinsam wirklich etwas bewegen“, so Stricker.
Dass sie jetzt an der Hochschule Aalen lehren und forschen kann, freut die junge Wissenschaftlerin: „Ich finde es schön, wieder in Aalen zu sein. Hier möchte ich Altbekanntes wiederentdecken, bin aber auch gespannt auf die neuen Entwicklungen in Aalen und darauf, die Hochschule näher kennenzulernen.“ Ihre Freizeit verbringt Stricker gerne mit ihrer Familie zusammen, sie spielt auch leidenschaftlich Saxofon und ist eine ambitionierte Amateurin im Geräteturnen. „Beim Kunstturnen sind meine Ziele aber nicht ganz so hochgesteckt wie in meiner Forschung“, sagt sie lachend. Ein weiteres Ziel hat sie da jedenfalls schon ins Auge gefasst: Für die Zukunft wünscht sich Stricker ein eigenes kleines Forschungsteam an der Hochschule Aalen.
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