Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Westküstenkliniken bekommt eine Chefärztin. Dr. Anna Christina Schulz-Du Bois folgt zum Jahreswechsel Dr. Thomas Birker nach, der nach 25 Jahren an der Spitze der Klinik in den Ruhestand geht.  

Dr. Thomas Birker und seine Nachfolgerin kennen und schätzen sich bereits seit vielen Jahren. Denn Dr. Anna Christina Schulz-Du Bois war vor ihrem Wechsel nach Heide acht Jahre lang Chefärztin an den Imland Kliniken in Rendsburg und hatte davor bereits 16 Jahre lang als Oberärztin und zuletzt stellvertretende Chefärztin an der Psychiatrie des UKSH in Kiel gearbeitet.

„Dabei wollte ich eigentlich gar nicht Psychiaterin, sondern Neurochirurgin werden“, erzählt die Medizinerin. Letztlich wurde sie zunächst Neurologin und wechselte dann an die Psychiatrie nach Kiel unter dem damaligen Klinikdirektor Prof. Aldenhoff, wo sie auch ihre Facharztausbildung für Psychiatrie und Psychotherapie abschloss.

„Die beiden Fachrichtungen Neurologie und die Psychiatrie haben so viele Gemeinsamkeiten und Überschneidungen, so dass ich von meiner neurologischen Ausbildung immer noch profitiere“, sagte Dr. Schulz-Du Bois.

Frau Dr. Schulz-Du Bois bringt eine besondere Expertise für die Behandlung von Menschen mit schweren Depressionen und manisch-depressiven Erkrankungen und für die Behandlung von postpartalen psychischen Erkrankungen (so genannte Wochenbettdepression) mit ans WKK. Aber auch über die Behandlung von Depression unmittelbar nach der Geburt hinaus will die neue Chefärztin in Heide die gemeinsame Behandlung psychisch kranker Eltern und ihrer Kinder etablieren und auch mit dem West KiZ, dem neu gegründeten Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin sowie –psychiatrie an den Westküstenkliniken zusammenarbeiten.

Ihre Hauptaufgabe im Bereich des Krankenhausmanagements wird im Erhalt und Ausbau des Regionalen Psychiatriebudgets und der Begleitung des für 2022 geplanten Neubaus der psychiatrischen Klinik liegen.

„Durch das Regionalbudget haben sich die Anforderungen an eine stationäre Psychiatrie verändert. In den vergangenen 25 Jahren haben wir die stationären Betten beispielsweise um die Hälfte reduziert und gleichzeitig sechs tagesklinische Behandlungseinheiten geschaffen. Das hat Auswirkungen auf einen Neubau, der ganz anders konzipiert werden kann, als noch vor 25 Jahren“, erklärt Dr. Thomas Birker.

Als er vor einem Vierteljahrhundert die Chefarztstelle übernommen hatte, war die neue Psychiatrie gerade fertiggestellt und verfügte teilweise über fünf Stationen. Mittlerweile sind es nur noch zwei. Denn durch das seit 2008 gültige Regionalbudget gibt es für die Gestaltung der psychiatrischen Versorgung in Dithmarschen mehr Spielraum.

„Wir müssen nicht Betten füllen sondern können unsere Angebote an dem Bedarf der Patientinnen und Patienten ausrichten und viel stärker Beziehungsarbeit leisten. Daher haben wir auch Angebote wie den Tierpark, das KiekIn oder Kreaktiv“, so Dr. Birker und Dr. Schulz-Du Bois ergänzt: „Durch das Regionalbudget können wir in der Psychiatrie besser die Stärken der Patienten berücksichtigen und diese fördern als es bei der Abrechnung nach belegten Klinikbetten der Fall ist.“

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde gibt es das Regionalbudget auch. In Dithmarschen, so die Beobachtung der neuen Chefärztin, sind die Strukturen aber bereits besser etabliert. Einer der Gründe für Dr. Schulz-Du Bois sich auf die Nachfolge von Dr. Thomas Birker zu bewerben.

Der andere Grund war die Freude mit 55 Jahren noch einmal eine Veränderung zu wagen und vom Osten sowie der Mitte des Landes an die Westküste zu wechseln.

„Mir gefällt die Atmosphäre sowohl in der Region als auch in der Klinik“, sagt Dr. Schulz-Du Bois und freut sich auch über die Art und Weise des Chefarztwechsels. Wenn Sie am 1. Januar übernimmt, ist Dr. Thomas Birker noch zwei Monate mit an Bord und gestaltet eine reibungslose Übergabe.

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