„Gerade in Anbetracht des massiven Fachkräftemangels in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen muss diese Ursache für Unzufriedenheit im Pflegeberuf angegangen und die Belastung durch Dokumentation und Bürokratie deutlich verringert werden “, sagt Kai Hankeln, Chief Executive Officer der Asklepios Kliniken. Dazu könnte beispielsweise die Digitalisierung beitragen.
Obwohl zwei Drittel der Pflegenden Gehaltsteigerungen in den letzten drei Jahren angaben, haben sie sich praktisch nicht auf die Zufriedenheit mit der Entlohnung ausgewirkt: 17 Prozent sind damit unverändert unzufrieden, ein Viertel ist weiterhin zufrieden und die Mehrheit empfindet es immer noch als teils/teils. „Dass sich die teilweise deutlichen Gehaltssteigerungen der Pflegekräfte in den letzten Jahren, mit denen sie jetzt zu den mit am besten bezahlten Ausbildungsberufen zählen, überhaupt nicht auf die Zufriedenheit ausgewirkt haben, sollte uns zu denken geben“, so Hankeln weiter. „Natürlich muss die Diskussion, was ein angemessenes Gehalt darstellt und was der Gesellschaft die Pflege wert ist, fortgesetzt werden, aber wir sollten auch andere Aspekte ins Auge fassen, die für die berufliche Zufriedenheit sehr wichtig sind, wie zum Beispiel die gesellschaftliche Wertschätzung“, erklärt Hankeln. „Klatschen auf Balkonen hilft nicht, wenn gleichzeitig ein mediales Dauerfeuer ohne Unterlass suggeriert, wie furchtbar der Pflegeberuf doch sei und so Missstimmung und den Pflexit befördert“, beklagt Hankeln. Tatsächlich gibt es keinen Beruf, der mit mehr menschlicher Nähe verbunden ist, kombiniert mit viel Verantwortung, technischem Verständnis und guten Aufstiegschancen.
Zufriedenheit hängt von Einrichtung und Trägerschaft ab
Viele Pflegekräfte scheinen das durchaus so zu sehen, denn immerhin 78 Prozent sind generell mit ihrer Arbeitsstelle zufrieden. Während für ein Drittel dies unverändert gilt, hat für 43 Prozent die Zufriedenheit abgenommen, für 23 Prozent allerdings auch zugenommen. Während das mit 30 Prozent besonders bei ambulanten Pflegediensten gilt, war es in Pflegeheimen mit 16 Prozent ein viel geringerer Teil. Mit 57 Prozent würden immerhin deutlich über die Hälfte den Beruf wiederwählen. Mit 72 Prozent liegen hier die Beschäftigten von Pflegeheimen vorne, während in Kliniken nur 49 Prozent dies tun würden. Dort fällt ein deutlicher Unterschied abhängig von der Trägerschaft auf: Während die bei privaten Klinikträgern tätigen Pflegekräfte zu 67 Prozent den Beruf wiederergreifen würden, sind es bei öffentlichen Trägern nur 45 Prozent und bei konfessionellen 39 Prozent.
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