Das IVD-Institut hat die wöchentliche Passantenfrequenz in der Stuttgarter Königstraße am Messpunkt „Süd“ seit Anfang 2020 (Kalenderwoche KW 2/2020) auf Basis von hystreet.com (Dauerfrequenzzählung) analysiert. Die Corona-Pandemie, die im Frühjahr 2020 schließlich auch Deutschland erreichte, dämpfte das Passanten-Aufkommen auch in der Stuttgarter Königstraße spürbar. Während es in der beliebten Einkaufsstraße während der beiden einschneidenden Lockdowns im Frühjahr 2020 sowie zum Jahreswechsel 2020/2021 zu markanten Einbrüchen bei den Passanten-Zahlen kam, entspannte sich die Situation in den Sommermonaten sowie im Frühherbst 2020 und 2021 deutlich.

„Seit nunmehr knapp zwei Jahren leidet der stationäre Einzelhandel, die Gastronomie sowie die Hotellerie unter den massiven Folgen der Corona-Pandemie“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Wenngleich das Passanten-Aufkommen spürbar höher ausfällt als im Vergleichszeitraum 2020, so wurde das für den wirtschaftlichen Erfolg eines Jahres essentielle Weihnachtsgeschäft auch 2021 vom Virus überschattet.“

Im nun zweiten Corona-Winter blieben immerhin – vor allem Dank des wirkungsvollen Instruments der Corona-Impfung – Geschäftsschließungen mitten im Weihnachtsgeschäft, wie sie noch 2020 stattfanden, aus. Einschneidende Maßnahmen wie zum Teil Zutrittsbeschränkungen beispielsweise gemäß 2G/3G dämpfen jedoch bei vielen Kunden die Lust auf den Einkaufsbummel in der Innenstadt spürbar.

In der Vorweihnachtszeit 2021 wies die Passanten-Kurve in der Stuttgarter Königstraße im Zeitverlauf eher marginale Schwankungen auf. In KW 50/21 durchquerten rd. 280.000 Menschen den Messpunkt; der Jahreshöchstwert von knapp 300.000 Passanten im Oktober (KW 43/21) wurde somit auch während des Hauptweihnachtsgeschäfts verfehlt. Zum Vergleich: Während des harten Lockdowns im Vergleichszeitraum 2020 brach die Frequenz in der Einkaufsmeile in kürzester Zeit von rd. 238.000 (KW 48/20) auf rd. 54.000 Passanten (KW 52/20) ein.

„Der große Gewinner ist der bereits vor der Pandemie immer stärker werdende Online-Handel“, fasst Prof. Stephan Kippes die Situation zusammen. „Selbst Menschen, für die der Einkauf im Netz während der ersten Lockdowns Neuland war, bewegen sich inzwischen routiniert durch die zahlreichen Web-Shops. Für den stationären Handel wird es eine enorme Herausforderung sein, die Kunden mittelfristig wieder in die Geschäfte zu ziehen.“

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