Die Grundlage der Auszeichnung mit den neuen RAL Gütezeichen bildet wie schon bei den bisherigen DGM-Labels im Rahmen des „Klimapakts für die Möbelindustrie“ die CO2-Bilanz der teilnehmenden Unternehmen. Neu an der anerkannten RAL Gütesicherung für klimaneutrale Möbelhersteller ist, dass diese fortan auch auf Produktebene Zertifizierungen erreichen können. Hierfür wird zusätzlich die CO2-Bilanz auf Produktebene ermittelt. „Endverbraucher können mithilfe des RAL Gütezeichens ‚Möbel Klimaneutral‘ auf den ersten Blick solche Möbel erkennen, die von einem klimaneutralen Hersteller gefertigt wurden, die aber darüber hinaus auch in ihrer produktspezifischen CO2-Bilanz klimaneutral sind; die also emissionsreduzierte Fertigungsverfahren durchlaufen haben und deren unvermeidbare CO2-Emissionen bei der Herstellung andernorts zum Wohle des Klimas kompensiert wurden“, so Winning.
Vor der Auszeichnung mit einem oder beiden neuen RAL Gütezeichen müssen die Möbelhersteller ihre direkten und indirekten Treibhausgasemissionen entsprechend den Güte- und Prüfbestimmungen „RAL-GZ 435“ in den Bereichen Scope 1, Scope 2 und Scope 3 ermitteln – in der Regel unter Zuhilfenahme ausgewiesener Fachleute für die CO2-Bilanzierung. Die Emissionen werden durch geeignete Maßnahmen reduziert und durch den Erwerb von Klimaschutzzertifikaten kompensiert. Hierfür vermittelt die DGM den Unternehmen auf Wunsch zertifizierte Klimaschutzprojekte beispielsweise zur Aufforstung in verschiedenen Ländern oder zum Ausbau erneuerbarer Energien, welche die globale CO2-Bilanz verbessern und die der Infrastruktur vor Ort zugutekommen. Auch die freiwillige Unterstützung von lokalen Klimaschutzprojekten ist möglich, etwa zur Aufforstung oder zum Bienenschutz.
Aktuell gehören dem Klimapakt für die Möbelindustrie 38 Unternehmen an – 31 davon sind klimaneutrale Möbelhersteller nach den DGM-Kriterien und damit auch nach den neuen Anforderungen der RAL-GZ 435. Sie werden als erstes mit dem neuen RAL Gütezeichen „Möbelherstellung Klimaneutral“ ausgezeichnet und verfügen über eine gute Grundlage für Zertifizierungen auf Produktebene. Möbelhersteller, die (noch) nicht klimaneutral sind, die sich aber nach den DGM-Vorgaben des Klimapakts für die Möbelindustrie engagieren, erhalten ein neues Label, das sich erkennbar von den neuen RAL Gütezeichen unterscheidet, aber an deren Form angelehnt ist.
„Wir sind froh und stolz als Möbelindustrie seit Jahren wichtige Schritte für den Klimaschutz zu gehen und geeignete Maßnahmen für eine bilanzielle Klimaneutralität, also für die Reduzierung und Kompensation der unvermeidbaren Emissionen, zu ergreifen“, sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning und unterstreicht, dass eine natürliche Klimaneutralität ohne jegliche CO2-Emissionen bei produzierenden Unternehmen leider kaum möglich sei. Er ist aber überzeugt, dass Endverbraucher das Engagement der Hersteller für das Klima und für mehr Generationengerechtigkeit immer stärker würdigen und ihre Kaufentscheidungen zunehmend auch auf Grundlage eines wachsenden Verantwortungsbewusstseins treffen werden. „Mit den neuen RAL Gütezeichen können klimabewusste Hersteller und Endverbraucher noch besser zueinander finden – so wie es qualitätsorientierte Möbelunternehmen und -käufer seit vielen Jahren schon mithilfe des RAL Gütezeichens ‚Goldenes M‘ können.“
Seit 1963 verpflichten sich Möbelhersteller und Zulieferbetriebe freiwillig zur Einhaltung der insgesamt hohen DGM-Qualitätsstandards. Die Anforderungen leiten sich aus den Güte- und Prüfbestimmungen des „Goldenen M“, RAL-GZ 430, ab. Diese garantieren dem Nutzer von zertifizierten Möbeln deren Langlebigkeit und einwandfreie Funktion, sowie Sicherheit, Gesundheit und Umweltverträglichkeit. All diese Faktoren werden in unabhängigen Laboren geprüft und sichergestellt. Heute umfasst die DGM mehr als 130 Mitglieder aus dem In- und Ausland. DGM/FT
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