Surfunction geht weitere Wachstumsschritte an

Die Surfunction GmbH, ein führender Systemanbieter für kontaktlose Oberflächenfunktionalisierung mittels Lasertechnologie, tritt mit zwei neuen Finanzierungspartnern in ihre nächste Wachstumsphase ein. Das Finanzierungsvolumen liegt insgesamt im siebenstelligen Bereich. Ziel der Surfunction ist die internationale Vermarktung von Lasertechnologien zur Schaffung neuer funktionaler Oberflächen nach dem Vorbild der Natur. Mit dem Anspruch „Nature knows best“ hat das Unternehmen die Möglichkeiten komplexer Laserinterferenzverfahren erstmalig in die industrielle Anwendung überführt. Die Surfunction GmbH ist eine Ausgründung aus dem Steinbeis Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland (MECS). Die beiden neuen Finanzierungspartner untermauern die Leistungsfähigkeit und Zukunftsperspektiven des Geschäftsmodells.

„Um den eingeschlagenen Weg schneller gehen zu können und die vielfältigen Herausforderungen effektiver zu bearbeiten, startet Surfunction mit erhöhter Finanzkraft ins neue Jahr. Mit einem komfortablen siebenstelligen Betrag im Rücken und der Begleitung namhafter „Family Offices“, die den langfristigen, nachhaltigen und organischen Kurs aktiv begleiten, werden Strukturen weiter professionalisiert, laufende Projekte effizienter bearbeitet und auch der Aufbau des Oberflächenkompetenzzentrums am Standort Saarland aktiv vorangetrieben“, erläutert Ralf Zastrau, Gesellschafter der Surfunction GmbH.

Vielfältige Anwendungsszenarien für xDLIP
Durch kompakte und leicht in Produktionsprozesse zu integrierende Systeme, Prozessoptimierungen sowie ergänzende Verfahren bietet Surfunction mit xDLIP (Extended Direct Laser Interference Patterning) eine marktreife und skalierbare Technologieplattform an. So können beispielsweise Oberflächenfunktionen in den Bereichen elektrische Systeme, Medizin und Sicherheit umweltfreundlich realisiert werden. Das Spektrum reicht von der Steuerung der Steckkräfte oder des Widerstands bei elektrischen Kontakten über superhydrophile oder superhydrophobe Oberflächen bis hin zu hygienischen Eigenschaften wie Keimtötung und Bakterienadhäsion. Ebenso sind tribologische Anpassungen des Reibkoeffizienten und des Verschleißes möglich sowie individualisierte optische Effekte im Sicherheitsbereich. Alle Vermarktungsaktivitäten sollen im Laufe des Jahres signifikant weiter ausgebaut und intensiviert werden.

Insbesondere Anwendungen für industrielle Oberflächen stehen aktuell im Fokus. Zusätzliche Potentiale bieten sich beispielsweise in Medizin sowie Sicherheit. Erst kürzlich hat das Unternehmen mit dem Maschinenbauspezialisten Noxon Automation GmbH &Co. KG eine weltweite strategische Partnerschaft vereinbart. Die Zusammenarbeit umfasst die Vermarktung und professionelle Integration von xDLIP-Technologien in industrielle Produktionsprozesse im Bereich von Steckkontakten.

Dr. Dominik Britz, Gesellschafter und Technologieverantwortlicher der Surfunction GmbH: „Die kontaktlose Oberflächenmodifizierung im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren und die damit verbundenen Potenziale für die Umwelt machen die Transferleistung aus der Forschung in die Industrieanwendung so bedeutsam. Auch die Forschungsreihe zu antimikrobiellen Metalloberflächen, die der deutsche Astronaut Matthias Maurer in Zusammenarbeit mit dem MECS und der Universität des Saarlandes mit ins Weltall genommen hat, beruht auf exakt dieser Technologie. Unsere Lösungen für die Industrie bedienen sich dieser Verfahren und überführen sie in die Serienanwendung. Wir werden unsere Marktbearbeitung in diesem Jahr weiter vorantreiben, um Unternehmen von den wirtschaftlichen Vorteilen und den daraus resultierenden Umweltbeiträgen der xDLIP Plattformtechnologie zu überzeugen.“

Hintergrund: xDLIP
Oberflächenstrukturen auf nahezu jeglicher Komponente beeinflussen signifikant deren Leistungsfähigkeit. Quasi unendliche – seit Jahrzehnten durchgeführte – Forschungs-arbeiten belegen dies. Werden in diesem Zusammenhang besonders erfolgreiche Oberflächen der Natur analysiert, so ist festzustellen, dass nahezu alle wirksamen Strukturen (z.B. Erzeugung Antihaft-Eigenschaften der Lotus-Pflanze oder Farbeffekte auf Schmetterlingsflügeln) von komplexen Geometrien in winzigen Größenordnungen abhängen. Hierfür gab es bislang keine Technologie, die eine industrielle Nutzung wirtschaftlich und in relevanten Prozessgeschwindigkeiten ermöglicht.

Die Forscher und Mitgründer der SurFunction, Prof. Dr. Frank Mücklich und Prof. Dr. Andrés Lasagni, arbeiten seit mehr als zwanzig Jahren an einer Lösung für dieses Problem und sind die Erfinder von „Direct Laser Interference Patterning“. Diese Technologie besitzt aufgrund ihres einfachen Funktionsprinzips den Schlüssel zur Erzeugung künstlicher Oberflächen nach dem Vorbild der Natur. So können mittels Aufspaltung und Überlagerung von Lichtstrahlen Strukturen in der relevanten Größenordnung durch „Interferenz“ erzeugt werden. Das Phänomen ist sinnbildlich mit der Wechselwirkung von aufeinandertreffenden Wasserwellen vergleichbar. Trifft ein Wellenberg der ersten Welle auf einen Wellenberg der überlagernden, zweiten Welle, so resultiert dies in der Ausbildung einer größeren Welle. Durch professionelle Nutzung dieses Prinzips und Ergänzung durch begleitende Technologien lässt sich jetzt eine erfolgreiche industrielle Nutzung erreichen. Diese neue Querschnittstechnologie wird unter dem Begriff xDLIP zusammengefasst (extended direct laser interference patterning).