Der Nachlass von Brigitte Kronauer (1940–2019), den ihr Ehemann, der Kunstkritiker Armin Schreiber, Ende 2021 dem Deutschen Literaturarchiv übergeben hat, ist für eine der maßgeblichen Autorinnen der vergangenen Jahrzehnte relativ klein. Es finden sich darin zahlreiche Fotos, die das Leben der in Essen geborenen Autorin von der Kindheit bis zu den Jahren des literarischen Erfolgs vielfältig dokumentieren. Zudem enthält der Bestand frühe Prosaarbeiten aus den 1960er Jahren, literaturwissenschaftliche Essays über Brigitte Kronauer, zahlreiche Rezensionen ihrer Werke sowie inhaltsreiche, oft handschriftliche Briefe von Kolleginnen und Kollegen, darunter F. W. Bernstein, Elisabeth Binder, Hans Boesch, Wilhelm Genazino, Eckhard Henscheid, Felix Philipp Ingold, Martin Mosebach, Marie-Luise Scherer und Ror Wolf. Besonders intensiv tauschte sich Brigitte Kronauer mit ihrem Verleger Michael Klett und der Hamburger Literaturwissenschaftlerin Bettina Clausen aus.

Eines der schönsten Porträts der Schriftstellerin Brigitte Kronauer, eine Studie von Dieter Asmus (*1939), ist zurzeit in der neuen Marbacher Dauerausstellung im Literaturmuseum der Moderne zu sehen. Mit dem Maler und Grafiker Asmus verband sie über Jahrzehnte hinweg eine Freundschaft. Er, Brigitte Kronauer und Armin Schreiber, teilten sich in Hamburg ein kleines Haus. Diese Lebens- und Arbeitsgemeinschaft ging einher mit Brigitte Kronauers ausgesprochen enger Beziehung zur bildenden Kunst, die sich sowohl in ihren Büchern als auch in ihrem Nachlass spiegelt. Zum Literaturbetrieb hingegen bewahrte die herausragende Erzählerin, die Jean Paul und Robert Walser zu ihren Vorbildern zählte, gerne Distanz. Hierzu scheint es zu passen, dass sie auf die Überlieferung von Vorstufen zu ihren Romanen, von Skizzen, Entwürfen und Korrekturläufen keinen besonderen Wert legte. Was sie zu sagen habe, stehe alles in ihren veröffentlichten Büchern, beteuerte sie gelegentlich.

So haben sich nur wenige Vorstufen zu ihren Romanen erhalten – manche davon als Computer-Dateien, außerdem Materialsammlungen und Dossiers zu fiktiven Personen. Sie gewähren Einblicke in Kronauers Roman-Werkstatt. Außerdem enthält der Nachlass umfangreiche Vorarbeiten zu der von ihr, Eckhard Henscheid und Gerhard Henschel herausgegebenen Kulturgeschichte der Missverständnisse (1997). Auch die Verleihung bedeutender Literaturpreise an Brigitte Kronauer ist detailliert dokumentiert, darunter der Joseph-Breitbach-Preis (1998), der Mörike-Preis der Stadt Fellbach (2003), der Georg-Büchner-Preis (2005) sowie der Thomas-Mann-Preis (2017).

 

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