- Flächenumsatz liegt rund 63 Prozent über dem 3-Jahres-Durchschnitt
- Anhaltender E-Commerce-Boom beflügelt den Leipziger Markt
- Nahezu alle relevanten Grundstücksreserven derzeit ausgeschöpft
- Spitzenmiete erhöht sich um 2 Prozent auf 4,70 Euro pro Quadratmeter
- Flächenengpass wird Jahresumsatz für 2022 ausbremsen
Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Leipzig verzeichnet laut Colliers seit Jahren einen stetig wachsenden Flächenumsatz. 2021 erzielte der Markt einen Flächenumsatz von insgesamt 540.600 Quadratmetern und verzeichnete ein Umsatzplus von 15 Prozent. Im Vergleich zu den Vorjahren wird die positive Entwicklung innerhalb der Logistikregion Leipzig deutlicher. So lag der aktuelle Flächenumsatz rund 63 Prozent über dem Durchschnitt der letzten drei Jahre. Die reine Vermietungsleistung lag mit 397.000 Quadratmeter rund 36 Prozent ebenfalls über dem Vorjahreswert.
Insgesamt fanden aufgrund der regen Neubauaktivität in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Abschlüssen im großvolumigen Flächensegment statt. Folglich waren diese für rund 58 Prozent des gesamten Flächenumsatzes verantwortlich. Die größte Vermietung des Jahres wurde am Rand des Leipziger Stadtgebiets in Nähe des Flughafens generiert. Hier mietete Relaxdays circa 57.000 Quadratmeter Hallen-, Mezzanine- und Bürofläche in einem Neubau an. Der Anteil der Eigennutzer (27 Prozent) bleib trotz des zunehmenden Grundstücksmangels auf einem vergleichbaren Niveau wie im Vorjahr.
Steffen Sauer, Head of Industrial & Logistics in Leipzig: „Trotzdem wird im langjährigen Vergleich ein rückläufiger Trend bei den Eigennutzeransiedlungen sichtbar. Die bedeutendste Eigennutzeransiedlung fand innerhalb des Stadtgebiets im Norden von Leipzig statt und wurde von Beiersdorf AG generiert. Das Produktionsunternehmen baut auf einer der letzten Grundstücksreserven bis 2023 in Leipzig eine hochmoderne Produktionsanlage sowie ein Logistikzentrum mit über 55.000 Quadratmeter Logistik-, Produktions- und Bürofläche.“
Anhaltender E-Commerce Boom beflügelt den Leipziger Markt
Die Logistikregion profitiert seit Beginn der Pandemie vom Boom im E-Commerce-Bereich. So stieg der Anteil der Handelsunternehmen am gesamten Flächenumsatz von 16 Prozent im Jahr 2019 auf aktuell 41 Prozent, während in der Vorpandemiephase Produktionsunternehmen mit einem Anteil von rund 58 Prozent die flächenumsatzstärkste Nutzergruppe waren. Die rege Neubauaktivität der letzten Jahre konnte zwar die Nachfrage von der Seite der Handelsunternehmen bedienen, gleichzeitig führte diese zu einem stetigen Rückgang an Grundstückspotenzialen in der Logistikregion Leipzig.
„Seit Ende des vierten Quartals sind nahezu alle relevanten Grundstücksreserven ausgeschöpft und die heute schon projektierten Logistikflächen bereits vorvermietet. Für die erste Jahreshälfte 2022 sind keine nennenswerten Fertigstellungen geplant. Folglich wird das knappe Angebot innerhalb der Logistikregion Leipzig in den kommenden Monaten die hohe Nachfrage nicht bedienen können und die Wettbewerbssituation weiter verschärfen“, betont Sauer.
Leichter Anstieg der Spitzen- und Durchschnittsmiete
Der spürbare Rückgang der Neubauaktivität hat die Wettbewerbssituation bei Neubauobjekten verschärft, so dass die Spitzenmiete in den letzten 12 Monaten um 2 Prozent auf aktuell 4,70 Euro pro Quadratmeter gestiegen ist. Aufgrund der anhaltenden Grundstücksknappheit nimmt der Wettbewerbsdruck im Bereich der Bestandsimmobilien zu. Vor allem im Flächensegment unter 5.000 Quadratmeter gibt es aus historischen Gründen in der Logistikregion Leipzig kaum verfügbare Flächen. Die rege Neubauaktivität in der Vergangenheit hatte zur Folge, dass überwiegend großvolumige Neubauvorhaben umgesetzt wurden. Folglich stieg die Durchschnittsmiete um 3 Prozent auf aktuell 3,90 Euro pro Quadratmeter. Der Flächenmangel wird diesen Trend in den kommenden Monaten weiter verstärken.
Flächenengpass bremst Mietaktivitäten für 2022 aus
Die aktuell positiven Markkonditionen, die hohe Nachfrage aus dem Bereich E-Commerce sowie das attraktive Mietniveau in der Logistikregion Leipzig werden die Nachfrage weiter antreiben. In den kommenden Monaten wird das knappe Angebot diese Nachfrage nicht bedienen können und so die Wettbewerbssituation weiter verschärfen.
„Erste Entspannungsphasen werden zum Ende des Jahres 2022 erwartet. Aufgrund dessen gehen wir für das Jahr 2022 von einer rückläufigen Entwicklung beim Flächenumsatz aus, während der Druck auf die Spitzen- und Durchschnittsmieten weiter steigen wird“, so Sauer abschließend.
Die Immobilienberater von Colliers sind an den Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Das Dienstleistungsangebot umfasst die Vermietung sowie den An- und Verkauf von Büro-, Gewerbe-, Hotel-, Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien, Wohn- und Geschäftshäusern, Grundstücken und Land & Forst, Immobilienbewertung, Finanzierungsberatung, Architecture and Workplace Consulting sowie Occupier Services, die Unterstützung von Unternehmen bei betrieblichem Immobilienmanagement. Weltweit ist die Colliers International Group Inc. (NASDAQ, TSX: CIGI) mit rund 15.000 Experten in 67 Ländern tätig. Für aktuelle Informationen von Colliers besuchen Sie www.colliers.de/newsroom oder folgen uns bei Twitter @ColliersGermany, Linkedin und Xing.
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