Union startete beim FC Augsburg zwar konzentriert in die Partie, brachte sich jedoch frühzeitig selbst in Rückstand. Ein Missverständnis im Spielaufbau aus der eigenen Abwehr heraus nutzte Gregoritsch zur FCA-Führung (16.). In die Unioner Drangphase nach der Pause setzte Hahn per Fernschuss den entscheidenden Treffer zum 2:0-Endstand (59.). Das unermüdliche Anrennen der Eisernen in der 2. Halbzeit blieb letztendlich unbelohnt.

FC Augsburg: Gikiewicz – Framberger, Gouweleeuw, Oxford, Iago (81. Uduokhai) – Hahn (87. Sarenren Bazee), Maier (87. Moravek), Dorsch, Vargas (81. Pedersen) – Gregoritsch, Niederlechner (74. Zeqiri)

1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Baumgartl, Knoche, Heintz (75. Endo), Gießelmann (75. Oczipka) – Becker, Khedira, Haraguchi (61. Öztunali)– Awoniyi (75. Behrens), Voglsammer (61. Michel)

Schiedsrichter: Harm Osmers – Robert Kempter, Thorben Siewer – Eduard Beitinger – Tobias Stieler (VAR)

Tore: 1:0 Gregoritsch (16.), 2:0 Hahn (59.)

Zuschauer: 7.600

Personalien

Im ersten Spiel nach der zweiwöchigen Bundesliga-Pause startete Union im gewohnten 5-3-2-System. Erstmals im neuen Jahr dabei war Torjäger Taiwo Awoniyi, der mit der nigerianischen Nationalmannschaft am Afrika-Cup teilgenommen hatte. Mit Grischa Prömel und Julian Ryerson hatte Union zwei Corona-bedingte Ausfälle zu verkraften. Neuzugang Sven Michel hatte es wenige Tage nach seiner Ankunft in Köpenick in den Kader geschafft, nahm jedoch zunächst auf der Bank Platz.

Konzentrierter Beginn, selbstverschuldeter Rückstand

Union startete aufmerksam und konzentriert in die Partie. Die Angriffsbemühungen der Gäste wurden konsequent unterbunden und nach vorne wurde schnell umgeschaltet. Aus einer solchen Situation entstand die erste Chance des Spiels. Sheraldo Becker flankte von rechts in den gut besetzten Strafraum der Gastgeber, der Kopfball von Niko Gießelmann strich jedoch über die Latte. Dieser Abschluss wirkte wie ein Weckruf für die Gastgeber, die nun schlagartig besser in die Partie kamen und binnen weniger Minuten vier aussichtsreiche Toraktionen verzeichnen konnten.

Als sich das Spiel gerade ein wenig beruhigt hatte, war es die Unioner Hintermannschaft, die den Führungstreffer der Gastgeber auflegte. Der Versuch, aus Abwehr heraus spielerisch aufzubauen, endete in der Augsburger Pressingfalle. Gregoritsch nahm das Geschenk dankbar an und erzielte die 1:0-Führung für den FCA (16.).

Nicht ganz 25 Minuten waren gespielt, als es erneut turbulent wurde. Zunächst enteilte Sheraldo Becker über rechts erneut seinem Bewacher, fand Awoniyi im Strafraum, dessen Abschluss klar über das Tor ging. Im Gegenzug war plötzlich Niederlechner frei vor dem Union-Tor. Für den bereits geschlagenen Andreas Luthe rettete Christopher Trimmel auf der Linie.

Die beste Chance zum Ausgleich für Union hatte Timo Baumgartl auf dem Fuß. Nach einem zunächst abgewehrten Eckball kam der Verteidiger im Fallen am Fünfmeterraum zum Schuss, war jedoch bereits zu weit in Rücklage, um den Ball aufs Tor zu bringen (30.). Dann wieder Augsburg – erneut war es Gregoritsch, der abzog. Sein Schuss aus 28 Metern krachte an die Latte (40.). Doch auch Union wurde vor der Pause nochmal gefährlich. Über Becker und Awoniyi kam der Ball zu Niko Gießelmann, der erneut kein Glück bei seinem Kopfballversuch hatte (44.). So ging es mit dem Spielstand von 0:1 aus Union-Sicht in die Kabinen.

Unermüdliches Anrennen – ohne Erfolg

Personell unverändert starteten beide Mannschaften in den zweiten Durchgang. Union bemühte sich um schnelles Direktspiel, Augsburg hielt robust dagegen. Den schnellen Ausgleich verpasste Genki Haraguchi, der zentral postiert nach schöner Hereingabe von Christopher Trimmel direkt abschloss und das Tor verfehlte (50.). Union blieb dran, schaffte es jedoch nicht, die optische Überlegenheit in klare Chancen umzumünzen. Stattdessen aus dem Nichts das 2:0 für den FCA. Aus 22 Metern zog Hahn ab und platzierte die Kugel rechts oben ins Tor der Unioner (59.). Urs Fischer reagierte postwendend und brachte mit Sven Michel und Levin Öztunali zwei frische Kräfte ins Spiel. Der aus Paderborn zu Union gewechselte Michel war dann auch der Absender des nächsten Schusses, verfehlte den Kasten von FCA-Keeper Gikiewicz aber um Zentimeter (65.).

Eine Viertelstunde vor Schluss ging Union dann volles Risiko. Kevin Behrens, Keita Endo und Bastian Oczipka kamen, mit Viererkette und offensiven Flügeln ging es nun in die Endphase der Partie (75.). Keita Endo setzte das nächste Achtungszeichen, diesmal war es Gikiewicz, der einem Torerfolg im Wege stand.  Die Minuten verstrichen nun und die Hausherren hatten das Geschehen weitgehend im Griff. Union rannte unermüdlich an, aber die Augsburger Abwehr verteidigte den Vorsprung aufmerksam und sicher. Nach Ablauf der dreiminütigen Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Harm Osmers die Partie mit dem Endstand von 2:0 für den FC Augsburg.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Urs Fischer war nach dem Spiel enttäuscht von der fehlenden Effizienz seiner Mannschaft: “Wir haben eigentlich gut begonnen. Aber dann haben wir keine Ruhe ins Spiel bekommen und Augsburg eingeladen. Im zweiten Durchgang waren wir dann wieder im Spiel, aber wenn du kein Tor schießt, kannst du eben nicht gewinnen. Mit dem ersten Augsburger Schuss in der zweiten Hälfte fällt dann das 2:0 und dann war es natürlich sehr schwierig.”

Kapitän Christopher Trimmel lobte nach der Niederlage die Leistung der Heimmannschaft: “Augsburg hat das gut gemacht, war auch ein Stück weit giftiger. Beim ersten Tor machen wir einen Fehler, das zweite ist ein Traumtor. Das größte Manko heute waren die zweiten Bälle, die waren fast immer bei Augsburg. So haben wir am Ende vielleicht sogar verdient verloren.”

Für Union-Keeper Andreas Luthe hat die Mannschaft im Spiel nicht ihr komplettes Potenzial ausgeschöpft: “Wir sind nicht an unser Leistungsniveau der vergangenen Wochen herangekommen. Das betrifft jeden einzelnen. Da geht es auch nicht darum, wer gefehlt hat. Die Elf und die eingewechselten Spieler, die auf dem Platz standen, sind nicht ans Maximum gekommen.” Auch seinen Anteil am 0:1-Rückstand betrachtet der Torhüter kritisch: “Ich muss sehen, dass Robin da zu sehr unter Druck ist und ich ihn so nicht anspielen darf.”

Ausblick auf die kommende Woche

Am Sonntag, dem 13.02.2022 empfängt Union im Stadion An der Alten Försterei den Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Der Anstoß der vorletzten Partie des 22. Bundesliga-Spieltages erfolgt um 15:30 Uhr.

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