Im Rahmen des ersten wissenschaftlichen Symposiums am 16. Februar 2022 zur Bedeutung und Herausforderung klinischer Studien in Deutschland blicken Expert*innen auf die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zurück, beleuchten die Chancen und Defizite des Standorts Deutschland für klinische Studien und geben einen Einblick in die in den letzten Jahrzehnten entstandenen Forschungsnetzwerke. Dabei haben die in der Bundesrepublik Deutschland traditionell sehr aktiven Studiengruppen wesentlich zum Erfolg klinischer Studien beitragen. Bereits im Jahr 2019 hatte die DGHO in der von ihr publizierten „Roadmap 2019 für die Erforschung von Krebs- und Bluterkrankungen in Deutschland“ wichtige Herausforderungen für den Wissenschaftsstandort Deutschland vorgestellt. Sie betreffen alle Bereiche der Krebsmedizin – von der Krebsprävention bis zur Palliativversorgung, von der Etablierung molekularer Biomarker bis hin zu patientenberichteten Endpunkten. Wesentlich für den Forschungsstandort Deutschland sind strukturelle Weichenstellungen in Richtung einer integrierten wissensgenerierenden onkologischen Versorgung. Wie kann dieses Ziel in einem sektoralen Gesundheitswesen erreicht werden? Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden? Impulse geben Prof. Dr. med. Hermann Einsele (Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO, Würzburg), Han Steutel (Präsident des Verbandes der forschenden Pharma-Unternehmen, Berlin) und Prof. Dr. med. Barbara Eichhorst (Leiterin eines Klinischen Studienzentrums, Köln).
Notwendige nachhaltige Strukturen für klinische Studien diskutieren am 9. März 2022 unter anderem Dr. med. Maria-Elisabeth Göbeler (Studienzentrale Universitätsklinikum Würzburg) und Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus (Vorsitzender der DGHO, Jena). Die wachsenden Herausforderungen für Studienzentralen sind in diesem Rahmen ebenso Thema wie akademisch initiierte Studien und Chancen für den wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs.
Am 30. März 2022 steht das Thema der Förderung klinischer Studien im Mittelpunkt der Diskussion. Dabei liegt der Schwerpunkt an diesem Tag auf industrieunabhängigen Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) oder die Deutsche Krebshilfe (DKH). Vertreter*innen dieser Organisationen werden zur Zukunft der Förderung klinischer Studien in Deutschland Stellung nehmen.
Wesentlich für den Forschungsstandort Deutschland ist die Förderung des wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses. Im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums werden die gemeinsam von der DGHO und der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung (DJCLS) ausgelobten Promotionsstipendien verliehen. Ziel der Förderung ist es, jungen Wissenschaftler*innen eine experimentelle Promotion zu ermöglichen. Bei den Projekten handelt es sich um vielversprechende und erkenntnisbringende Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Leukämie und verwandter Blutkrankheiten.
Der Beginn am 16. Februar, am 9. März und am 30. März 2022 ist jeweils um 16:00 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen zum Programm und Anmeldung unter: https://www.dgho-fruehjahrstagung.de
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie
e. V. besteht seit über 80 Jahren und hat heute mehr als 3.800 Mitglieder, die in der Erforschung und Behandlung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen tätig sind. Mit ihrem Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, mit der Erstellung der Onkopedia-Leitlinien, mit der Wissensdatenbank, mit der Durchführung von Fachtagungen und Fortbildungsseminaren sowie mit ihrem gesundheitspolitischen Engagement fördert die Fachgesellschaft die hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten im Fachgebiet. In mehr als 30 Themen-zentrierten Arbeitskreisen engagieren sich die Mitglieder für die Weiterentwicklung der Hämatologie und der Medizinischen Onkologie.
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