Als Saskia John ein Wesen aus strahlendem Licht erscheint, beginnt für sie eine Suche, die sie zu sich selbst führt. Die "Lichtfrau" wie sie diese Erscheinung nennt, inspiriert sie zu ihrem dritten Dunkel-Retreat von 26 Tagen. Während der gesamten Zeit befand sie sich ausschließlich in absoluter Dunkelheit. Dort offenbarte sich ihr die Einfachheit – auch als das Schöne, Wahre und Gute benannt –, sodass es ihr ein echtes Herzensanliegen war, diese Erfahrungen mit interessierten Menschen zu teilen. Ein Dunkel -Retreat, auch Dunkeltherapie genannt, ist eine Art Klausur, die bewusstseinserweiternde Prozesse auslöst. Es ist eine äußerst wirkungsvolle Praxis der Innenschau, ähnlich derer von Eremiten, Mönchen und Mystikern aller Traditionen. In einem höhlenartigen Arrangement (abgedunkelter Raum) kann der Mensch in die heilige Tiefe seiner selbst eintauchen und bewusstseinserweiternde Prozesse durchleben, um seiner Wesensessenz buchstäblich „auf den Grund“ zu gehen und seine wahre Natur zu erfahren. Eine berührend vertiefte Selbsterkenntnis, kostbare Heilung und ermächtigende Transformation können die Früchte dieses Tauchganges sein.

Saskia John begegnet kosmischen Wesen, stellt sich ihren Ängsten und erweckt die Heilerin in sich. Im Spannungsfeld zwischen Todesangst und lichtvollem Sein vollzieht sich eine geistige Geburt und ein tiefes Gefühl von Nachhause-Kommen.

Es war und ist sehr erstaunlich, wie still, erhaben und friedvoll die tieferen Schichten des inneren Kosmos sind, von denen ich einen kleinen Ausschnitt erhaschen und mit Leib und Seele kosten durfte. Es ist genauso erstaunlich, was mich alles jahrzehntelang davon abhielt, diese Heiligtümer zu sehen, zu fühlen und zu leben – auch heute noch manchmal. Obwohl das unvergänglich Ehrwürdige allgegenwärtig ist, konnte ich Es erst deutlicher wahrnehmen, als ich nach und nach dem Nebel der konditionierten Psyche auf die Spur kam, die verinnerlichten „To-do-Programme“ wandelte und abgespaltene Seelenanteile wieder integrierte. In der wiedergewonnenen Klarheit erschien dann, was immer schon da war, da ist und ewig sein wird, ­zeitlos.

Dieses Dunkelretreat war eine geistige Geburt – ein tiefes Gefühl von Nach-Hause-Kommen. Mein inneres Haus hat sich nach oben und unten um jeweils ein Stockwerk, das mir zuvor nicht bewusst war, erweitert. Auch hat „Etwas“ sich vertieft und begonnen, sich mittels unterschiedlich starker Wurzeln im lichtvollen Nährboden der neu erschlossenen oberen Etage zu verankern. Diese jedoch dauerhaft zu „bewohnen“, ihre Qualitäten zu verkörpern und im Alltag zu leben, ist noch mal ein ganz eigener Prozess, der nach wie vor andauert.

Im gleichen Maße, wie es bei Kindern eine Wachstums- und Reifezeit braucht, bis der nächste Entwicklungsschritt erfolgt und sich das neue Niveau stabilisieren kann, dauert es auch im Erwachsenenalter eine gewisse Zeit, bis das Neue so kraftvoll im Innern Fuß gefasst hat, dass es sich im Denken, Fühlen und Handeln ausdrücken und widerspiegeln kann. Zugleich wird die frühere Entwicklungsstufe allmählich gewandelt und integriert, sodass das „Alte“ nach und nach an Kraft und Bedeutung verliert, während sich die neue Stufe immer mehr als tragfähig, wirksam und fruchtbar erweist.“

Der vorliegende Inhalt des Buches hat sich mit jedem Dunkeltag im inneren Prozess der Autorin selbst geformt, ohne dass sie wusste, was genau geschehen und wohin es sie führen würde. Ein großes Thema ist der Prozess, des Erkennens und des Loslassens. Schritt für Schritt wurden ihr nacheinander einige ihrer Bewusstsein verdeckenden Schleier auf eine bemerkenswerte Weise weggezogen, sodass sich die lichtvolleren Ebenen der Existenz in immer größerer Pracht mehr und mehr zeigten. Sie schreibt darüber: „Dieser Weg der Erkenntnis ist letztendlich kein Weg, kein irgendwo ankommen. Der Weg ist schon das Ziel, wie es so treffend heißt.“

Auch heute noch kann Saskia John nach wie vor zwischen den verschiedenen Seinswelten pendeln und diese fühlen, wenn auch nicht mehr so intensiv. Doch Dank der Dunkelraumerfahrungen fällt es ihr leichter, sich zu erinnern, dass es diese schöpferische Herrlichkeit gibt und zwischen diesen Ebenen des Seins zu switchen. Sobald ihr im Alltag bewusst wird, dass sie sich in der konditionierten Psyche befindet, wechselt sie auf die bewusstere und lichtvollere Ebene.

Hier liegt ein praxisbezogenes Buch vor, für alle, die in die unbekannten Dimensionen des eigenen Seins eintauchen möchten, um den eigenen Reifungs- und Wachstumsprozess anzustoßen und zu unterstützen. Die Protokolle jedes einzelnen Tages lassen den Leser eine Nähe erfahren, die spannend und lehrreich zugleich ist. Erstaunlich klar und nachvollziehbar nimmt uns die Autorin mit in die Tiefen ihres Bewusstseins, Ihrer Traumwelten und den Begegnungen mit ihren Schatten. Am Ende eines wirklich durchlebten Prozesses gewinnt immer das Licht.

Über die Autorin   

Saskia John wurde 1961 in der ehemaligen DDR geboren und studierte dort Veterinärmedizin. Nach der Wende absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Seit 1994 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis und begleitet Menschen im Dunkel-Retreat sowie in Seminaren und Einzelsitzungen auf ihrem persönlichen Weg zu Heilung und spirituellem Wachstum. Sie selbst verbrachte insgesamt 62 Tage in absoluter Dunkelheit. Dies ist ihr zweites Buch.

Der Link direkt zum Buch:

https://www.reichel-verlag.de/978-3-946959-95-3.shtml

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