– Prof. Dr. Matthias Schmieder –

Wenn sie die Entscheidung zur Euthanasie treffen mussten, kommt oft noch ein schlechtes Gewissen dazu.  Die Intensität der Trauererfahrung ist für viele Menschen durchaus vergleichbar mit dem bei Verlust eines Freundes oder menschlichen Familienmitgliedes.

Während wir beim Verlust eines geliebten Menschen traditionelle Bestattungsriten haben, fehlen diese beim Verlust unseres Vierbeiners. Wir treffen uns mit dem Bestatter und sprechen über die Bestattungsart, verfassen einer Nachruf und organisieren eine Gedenkfeier. Bei unseren vierbeinigen Lieblingen gibt es hierzulande zwar mittlerweile Ähnliches, um der Trauer Ausdruck zu verleihen. Dennoch, den Trauernden fehlt beim Verlust ihres Vierbeiners in der Regel die emotionale Unterstützung von ihren Familien und Freunden. Häufig wird der Verlust heruntergespielt und in Kommentaren ins Lächerliche gezogen. Trotzdem spielt die Familie bei der Trauerbewältigung eine zentrale Rolle, zumal der Verlust die ganze Familie trifft. Anders sieht die Situation bei alleinstehenden Haustierbesitzern aus. Gerade bei Euthanasie durch den Haustierarzt spielen dieser sowie seine Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Sie wissen, welche emotionale Belastung der Verlust des Haustieres bei Herrchen oder Frauchen auslöst. Sie zeigen, dass sie die Trauer verstehen und bringen den Betroffenen Empathie entgegen.

Viele Hinterbliebene von Hausieren müssen in ihrem Umfeld ihre Trauer unterdrücken und leider darunter. Ihre Trauer wird nicht anerkannt, weil es sich nur um den Verlust eines Tieres handelt und deshalb nicht als Trauer, wie die um einen Menschen zugelassen wird. Die Betroffene zeigen verschiedene negative psychologische Folgen, wie beispielsweise verstärkte Ängste, und die Lebensqualität sinkt.

In einer wissenschaftlichen Untersuchung wurde das Trauererlebnis von Anrufern bei der Pet Loss Support Hotline (PLSH) des Ontario Veterinary College sowie der Zusammenhang zwischen unterdrückter Trauer und Gedenken und posttraumatischem Wachstum der Hinterbliebenen untersucht. Ausgewertet wurden Faktoren wie persönliche Erzählungen über das Haustier, wahrgenommene Unterstützungsquellen, Trauererfahrungen, Beziehung zum Haustier, Gedenken, Trauerbewältigungsstrategien, Trauerauslöser, Entscheidung zur Euthanasie und tierärztliche Interaktion. Ein Moderator bewertete den Schweregrad der Trauer. Dabei zeigte sich eine signifikante Wechselwirkung zwischen unterdrückter Trauer, Trauerschwere und posttraumatischem Wachstum. Die Hausstierbesitzer empfinden, dass sie nur wenig soziale Unterstützung in ihrer Trauer erhalten. Zusätzlich wird dies noch durch negative tierärztliche Interaktionen erschwert. Die Tierhalter fühlen sich wohl dabei, ihre persönliche Geschichte über den Tod ihres Haustieres zu erzählen. Die Anrufer der Hotline nutzten öfter eine Gedenkfeier zum Abschied. Dies hat ihnen möglicherweise bei der Bewältigung des Verlusts geholfen. Der Kontakt mit dem tierärztlichen Personal hat die Trauer des Tierhalters teilweise verschlimmert oder gelindert.

Für Coaches für psychischen Gesundheit und das Personal bei Tierärzten und –kliniken ist zu empfehlen, den Tierhalter die Geschichte und die Erinnerungen an das Tier erzählen zu lassen und sich nach ihrem Unterstützungsnetzwerk zu erkundigen. Gut wäre auch, den Betroffenen Möglichkeiten der Gedenk- und Trauervermittlungsstrategien darzustellen.

Unter posttraumatischem Wachstum wird die Fähigkeit verstanden, durch das Trauma des Verlustes nicht an diesem Trauma zu zerbrechen, sondern sogar Kraft daraus zu ziehen und das Leben wieder positiv wahrzunehmen.

Hiervon können nach Richard Tedeschi fünf Bereiche profitieren:

  1. Die Wertschätzung für das Leben wird gestärkt durch Neuordnung der Prioritäten, Beziehungen werden wertvoller als materielle Dinge.
  2. Bindungen werden verstärkt durch die Fähigkeit zur Empathie
  3. Eigene Stärken werden demjenigen bewusst durch das Eingeständnis der eigenen Verletzlichkeit, dadurch erhöht sich der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit.
  4. Neue Möglichkeiten werden demjenigen bewusst, da alte Ziele und Wünsche weniger Wert haben. Es werden neue Ziele und neue Lebensperspektiven erkannt.
  5. Die Lebensfreude und Spiritualität nehmen zu, es wird über den Lebenssinn reflektiert.

Die Studie macht insgesamt deutlich, dass unterdrückte Trauer das posttraumatische Wachstum nach dem Verlust eines Haustieres hemmen kann. Allerdings gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl oder Art der Gedenkstätten und dem posttraumatischen Wachstum. Auch die komplizierte Beziehung zwischen posttraumatischem Wachstum, Trauerintensität und unterdrückter Trauer hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Betroffenen.

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Quellen:

Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, Posttraumatisches Wachstum – Wie Krisen stärken, https://www.resilienz-akademie.com/posttraumatisches-wachstum,    abgerufen am 14.02.2022

Richard G. Tedeschi, Growth After Trauma, https://hbr.org/… abgerufen am 14.02.2022

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