Nirgendwo in Deutschland gab es so viel dicke Luft wie in Nordrhein-Westfalen. Zumindest bis Mitte der 1980er Jahre. Seitdem ist über dem Ruhrgebiet wieder blauer Himmel zu sehen. Aber wie schafften es das Land und seine Menschen für frische Luft zu sorgen? Das verrät die neue Folge des Jubiläumsausstellungs-Podcasts „Unser Land. Geschichten aus 75 Jahren NRW“ der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen. Zu Wort kommen eine frühe Umweltaktivistin, die an einer spektakulären Aktion in Frimmersdorf bei Grevenbroich beteiligt war, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die sich an Smogalarme erinnern sowie Expertinnen und Experten unter anderem aus dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Speziell im Ruhrgebiet mit seiner enormen Ballung an Schwerindustrie prägte der Smog aus den Schloten in den 1960er Jahren das Bild und den Alltag der Region – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung. Bürgerinitiativen und Protestbewegungen führten in Nordrhein-Westfalen früh zu einem Umdenken in der Politik. Pioniere wie der Essener Chemiker Heinrich Stratmann trugen durch die Entwicklung von Messgeräten wie dem mobil einsetzbaren „Stratmann-Koffer“ schon um 1960 maßgeblich dazu bei, dass die Schwefeldioxid-Konzentration in der Luft messbar wurde und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität. Doch sollte es noch zwei Jahrzehnte dauern, bis Staubfilter in Abgasanlagen, neue Kraftwerke mit Entschwefelungsanlagen gebaut wurden und ein neuer, frischer Wind durch das Land wehen konnte.
Der Podcast „Unser Land. Geschichten aus 75 Jahren NRW“ ist kostenfrei abrufbar unter www.unser-land.nrw und verfügbar über alle gängigen Podcast-Plattformen, darunter Podigee und Spotify.
Jubiläumsausstellung „UNSER LAND. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen“
Der „Stratmann-Koffer“ sowie andere spannende Geschichten und Exponate zum Thema „Umwelt“ sind aktuell zu sehen in der Jubiläumsausstellung „UNSER LAND. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen“ im Behrensbau am Mannesmannufer 2, 40213 Düsseldorf. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 9 bis 18 Uhr, samstags, sonntags, feiertags 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Kostenlose öffentliche Führungen: mittwochs, 12.30 bis 13.30 Uhr, donnerstags 16.30 bis 18 Uhr, samstags 14.30 bis 16 Uhr, sonntags 10.30 bis 12 Uhr / 16 bis 17.30 Uhr. Führungen für Gruppen buchbar unter: besucherservice@hdg.nrw, Tel. 0211 513 613-33.
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