Der Pro-Kopf-Verbrauch an Teigwaren in Deutschland liegt im Wirtschaftsjahr 2020/21 weiter bei 9,5 Kilogramm, 7,9 Kilogramm entfielen dabei auf Trockenteigwaren, 1,6 Kilogramm auf Frischteigwaren. Die Nachfrage nach Teigwaren bleibt also auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie mit 768.221 Tonnen hoch. 418.300 Tonnen davon wurden in Deutschland hergestellt, 13.000 Tonnen mehr als im Vorjahr.– Die Produktion von Trockenteigwaren insgesamt ist um 8.000 auf 331.000 Tonnen angestiegen.– Auch die Hartweizenvermahlung in Deutschland ist 2020/2021 erneut gestiegen auf nunmehr gut 440.000 Tonnen. Der dafür benötigte Hartweizen kann nur zu Teilen aus deutschem Hartweizenanbau gedeckt werden. Sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr wird der Hartweizenmarkt weiter eng versorgt bleiben. Sollen regionale Wertschöpfung und mittelständische Grundversorgung auch in Zukunft eine Rolle spielen, müssen die immensen Kostensteigerungen von der gesamten Wertschöpfungskette getragen werden.

Knapp 40 Prozent der hierzulande verzehrten Nudeln stammen aus Deutschland

In Deutschland wurden 2021 418.300 Tonnen Nudeln hergestellt, 117.000 Tonnen davon wurden exportiert, etwa 4.000 Tonnen mehr als im Wirtschaftsjahr zuvor. Wichtige Abnehmer sind Frankreich, Polen, Österreich und die Niederlande. Auf der anderen Seite importierte Deutschland fast 485.000 Tonnen Teigwaren, 10.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Mit gut 365.500 Tonnen kommen die meisten Nudeln aus Italien. Der Anteil Italiens am Import liegt damit bei 75 Prozent. Insgesamt werden in Deutschland 786.000 Tonnen verbraucht. Der Anteil deutscher Nudeln am Gesamtverbrauch beträgt damit knapp 40 Prozent.

Ebenso wie italienische Nudeln werden deutsche Teigwaren überwiegend aus Hartweizengrieß produziert. Besonders beliebt in Deutschland sind Eierteigwaren, auch wenn deren Anteil aufgrund sich verändernder Verzehrgewohnheiten seit Jahren langsam aber kontinuierlich sinkt. 172.800 Tonnen Nudeln aus deutscher Produktion sind mit, 158.200 Tonnen ohne Ei hergestellt. Die restlichen gut 87.300 Tonnen sind Frischteigwaren oder Nudeln in Nasskonserven, hier wird statistisch nicht zwischen „mit Ei“ und „ohne Ei“ unterschieden. Darüber hinaus bieten deutsche Produzenten spezielle Teigwaren etwa auf Basis von Dinkel an.

Hartweizenmarkt: Keine Entspannung in Sicht

Die Lage am Hartweizenmarkt bleibt angespannt. Die Preise sind weiter sehr hoch. Ware ist – anders als erwartet – verfügbar, wohl auch, weil manche Länder den teuren Hartweizen durch andere Getreide ersetzt haben. Die Hartweizenbestände werden am Ende des Wirtschaftsjahres einen historischen Tiefstand erreichen. Damit steht schon heute fest, dass trotz steigender Anbauflächen der Hartweizenmarkt auch im nächsten Jahr weiter eng versorgt bleiben wird. Gerade bei der Herstellung von Teigwaren macht der Rohstoffeinkauf den wichtigsten Posten in der Kalkulation aus. Neben den Rohstoffkosten sind auch die Kosten für Energie, Logistik oder auch Verpackung drastisch gestiegen.

Den Unternehmen gelingt es dabei nicht, die enormen Kostensteigerungen am Markt durchzusetzen. Dabei ist klar, dass die Kosten nicht alleine von den Lebensmittelherstellern geschultert werden können. Sollen mittelständischen Grundversorger und regionale Wertschöpfungsketten künftig weiter eine wichtige Rolle spielen, braucht es eine faire Partnerschaft am Markt, vom Landwirt bis zum Einzelhandel. Und klare politische Rahmenbedingungen. Dabei spielt die Energiepolitik eine zentrale Rolle. Die Unternehmen müssen wissen, was auf sie zukommt. Dafür braucht es verlässliche Vorgaben und kalkulierbare Entwicklungspfade.

Hartweizenanbau und Vermahlung wachsen ebenfalls

Hartweizengrieß für die Herstellung von Nudeln wird auch in Deutschland hergestellt. 2020/21 vermahlten die deutschen Mühlen mit 440.000 Tonnen 1,8 Prozent mehr Hartweizen als im Vorjahr. Das entspricht gut 55.000 Tonnen pro Hartweizenmühle. Insgesamt wurden 344.500 Tonnen Mahlerzeugnisse aus Hartweizen hergestellt.

Der Hartweizenanbau in Deutschland ist noch recht jung, die Fläche nimmt aber kontinuierlich zu: Zur Ernte 2021 sind auf 37.000 Hektar Hartweizen angebaut worden, 2015 waren es erst 18.800 Hektar. Die Hektarerträge des wärmeliebenden Hartweizens schwanken sehr. 2021 lag der Ertrag mit 5,8 Tonnen pro Hektar deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt von 5,1 Tonnen, insgesamt wurden 215.000 Tonnen Hartweizen in Deutschland geerntet. Die wichtigsten Anbauregionen sind Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern.

Zum Vergleich: Im 5-Jahresschnitt lagen die Anbaufläche für Weichweizen bei 3 Millionen Hektar, der Ertrag bei 7,6 Tonnen je Hektar und die Erntemenge bei etwa 23 Millionen Tonnen.

Auch wenn die deutsche Hartweizenernte noch längst nicht ausreicht, um einen hohen Selbstversorgungsgrad zu erreichen, bietet der Hartweizenanbau in manchen Regionen Deutschlands eine spannende Alternative zu den gängigen Feldfrüchten.

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Die Produktpalette reicht von Mehl über Haferflocken, Frühstückscerealien, Nudeln und Reis bis zu nativen und modifizierten Stärken sowie Stärkeverzuckerungsprodukten. In Deutschland und darüber hinaus versorgen die Unternehmen Tag für Tag Millionen Menschen mit hochwertigen, sicheren und zugleich preiswerten Lebensmitteln. Daneben stellen sie Produkte für die chemisch-technische und pharmazeutische Industrie sowie Einzelfuttermittel für die Tierernährung her.

Mit ihren rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwirtschaften die im VGMS zusammengeschlossenen Branchen einen Umsatz von etwa sechs Milliarden Euro, mit ihren Produkten sind sie weltweit erfolgreich. Der VGMS vertritt ihre wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen gegenüber deutschen und europäischen Institutionen.

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