„Trotz der konstant schwierigen Rahmenbedingungen verlief das Jahr 2021 zufriedenstellend für die bayerischen Sparkassen,“ stellte Prof. Dr. Ulrich Reuter, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, heute in München fest.  „Dass sie jetzt mit den Ergebnissen durchaus einverstanden sein können, haben sie durch intensive und konsequente Arbeit an Strukturen und Kosten erreicht. Eine Stabilisierung der Erträge deutet sich an; der Rückgang des Betriebsergebnisses setzt sich verlangsamt fort. Der extreme Margendruck wird allerdings auch mit den in Aussicht gestellten Zinsbewegungen fortbestehen. Die Sparkassen sehen sich weiterhin großen Herausforderungen gegenüber, auch durch sich veränderndes Kundenverhalten.“

Schlaglichter zum Jahr 2021

  • Die Kreditnachfrage bewegte sich 2021 erneut auf Rekordniveau, der Einlagenzustrom war geringer als im Jahr zuvor. Ein massiver Passivüberhang von fast 35 Milliarden Euro, den die Sparkassen größtenteils zu einer negativen oder niedrigen Verzinsung im Markt investieren müssen, bleibt allerdings trotzdem.
  • Das Kreditvolumen der bayerischen Sparkassen lag 2021 bei knapp 160 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr erstmals die Marke von 150 Milliarden Euro überschritten worden war. Das ist mit +6,2 Prozent die höchste Wachstumsrate der letzten 15 Jahre.
  • Auch das Kreditneugeschäft blieb im zweiten Pandemiejahr auf Rekordniveau: Die Darlehenszusagen an Unternehmen und Selbständige betrugen erneut fast 20 Milliarden Euro (2020: +18 Prozent). Davon entfielen 2021 790 Millionen Euro auf vermittelte staatliche Förderkredite (über 4.000 Anträge), die während der erneuten Corona-Beschränkungen nötig geworden waren.
  • Die Sparkassen haben in der Pandemie ihre Aufgabe erneut geräuschlos erledigt und die regionale Wirtschaft wirkungsvoll unterstützt. Hier hat sich das Hausbankprinzip abermals bewährt, Kreditentscheidungen konnten aufgrund der vielen bereits langwährenden vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen bei sicherer Informationslage schnell und ruhig getroffen werden.
  • Im zweiten Pandemiejahr hat sich das Einlagenwachstum abgeschwächt fortgesetzt. Die Einlagen der bayerischen Sparkassen stiegen auf 194,5 Milliarden Euro, das Wachstum war mit +3,7 Prozent zwar nur etwa halb so hoch wie im ersten Corona-Jahr 2020, dennoch bleibt ein deutlicher Einlagenüberhang. Die bayerischen Sparkassen sehen mit gemischten Gefühlen auf den hohen Überschuss – hohe Einlagen empfinden sie als Vertrauensbeweis der Kunden, doch ist er für sie in Negativzins-Zeiten mit Ertragsbelastung verbunden.
  • Das Einlagenwachstum geht erneut vor allem auf einen Anstieg der täglich fälligen Gelder zurück. Mit +5,5 Prozent fiel es aber nur ca. ein Drittel so hoch aus wie im Vorjahr (+14,2 Prozent), in dem pandemiebedingter Konsumverzicht und die Umschichtung von Sparverträgen zu einer noch stärkeren Zunahme geführt hatten. 2021 wurde die Zunahme stärker von Unternehmen und Öffentlichen Haushalten getragen.
  • 2021 setzte sich das Wachstum des Wertpapiergeschäfts fort: Der Umsatz stieg um 20,3 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro, der Beitrag zur Geldvermögensentwicklung der Kunden hat sich verdoppelt.
  • Der Zinsüberschuss erodierte im Negativzinsumfeld auch 2021 weiter – der große Markterfolg der bayerischen Sparkassen verpufft, bevor er sich in den Ergebnissen niederschlagen kann. Der bereits seit 10 Jahren anhaltende Negativtrend hat sich 2021 allerdings erstmals verlangsamt.

Auch im laufenden Jahr 2022 erwarten die bayerischen Sparkassen ein solides Wachstum im Kredit- und im Wertpapiergeschäft mit weiteren positiven Effekten auf die Ertragslage durch ihre flankierenden Maßnahmen.

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