Die Initiative „Beten für den Frieden“ des Erzbischöflichen Ordinariats München war eine Einladung, die Münchener Sicherheitskonferenz mit Friedensgebeten zu begleiten. Es begann bereits am Sonntagmorgen, dem 13. Februar, mit einem „Friedensgebet der Religionen“, an dem Juden, Buddhisten, Christen, Muslime und Baháí teilnahmen. Während der internationalen Tagung übernahmen Orden, Hilfswerke, geistliche Gemeinschaften, Kirchen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in München (ACK), Vereine und Initiativen die Gestaltung von stündlichen Gebetszeiten. Am Freitag (18.02.) lud das Münchener Forum für Islam zum Freitagsgebet und der Gemeinderabbiner griff das Friedensthema in den Schabbat-Gottesdiensten (19.02.) in der Hauptsynagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern auf.
Das Zeitfenster von 15 bis 16 Uhr am Freitag (18.02), dem Beginn der Sicherheitskonferenz, gestalteten Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in München. Pastor Petko Bonev betonte in seinen Anmerkungen drei Aspekte des Friedens. 1. Frieden bedeute, aktiv zu sein und Probleme nicht unter den Teppich zu kehren. 2. Frieden könne nur derjenige leben, der selbst Frieden in sich trage. 3. Unter Bezug auf die Bergpredigt von Jesus seien Friedensstifter gefordert, die darin Gotteskinder genannt würden. Die anschließenden Fürbitten beantworteten die Teilnehmenden mit dem Ruf „Herr, gib uns deinen Frieden!“ aus dem Kanon von Ludger Edelkötter. Die musikalische Umrahmung der Gebetszeit übernahm Franz Fink, Dozent an der Dommusikhochschule Regensburg, auf der Querflöte.
Beten für den Frieden in München
Auf der 58. Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof vom 18.02.-20.02.2022 diskutierten Politiker aus aller Welt über aktuelle Themen der globalen Sicherheitspolitik. Die Erzdiözese München und Freising hatte eingeladen, um dieses internationale Treffen mit dem Gebet für Frieden und Geschwisterlichkeit zu begleiten. Die Treffen fanden in der Rupert Mayer Kirche (Bürgersaalkirche) und an anderen Orten statt. Während der gesamten Sicherheitskonferenz brannte in der Christophorus-Kapelle am Münchner Flughafen ein Friedenslicht. Gebetstexte in deutscher und englischer Sprache zum Beten und Mitnehmen lagen aus.
Ökumenisches Friedensgebet in Berlin
Angesichts der zugespitzten Situation um die Ukraine kamen Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rats Berlin-Brandenburg bereits am 12. Februar 2022 zu einem ökumenischen Friedensgebet zusammen, wie die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin-Mitteldeutschland auf ihrer Website berichtet. Das Leitwort bildete die Seligpreisung aus der Bergpredigt: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Auch der ukrainische Botschafter in Deutschland nahm an dem Friedensgebet teil.
Der katholische Geistliche Hansjörg Günther, Vorsitzender des ÖRBB, sprach in der Predigt vom Schalom Gottes, den Gott selbst schenkt. Wo Gottes Schalom wirke, entstehe ein „gerechter Friede“, der Krieg unmöglich mache.
Am Gebet wirkten Vertreter der vier Konfessionsfamilien mit: Erzbischof Heiner Koch für die katholische Kirche, Bischof Christian Stäblein für die evangelische Kirche, der adventistische Pastor Dietmar Päschel für die Freikirchen und Bischof Emmanuel von Christoupolis für die orthodoxe Kirche.
Bischof Stäblein appellierte an die Verantwortlichen: „Krieg soll um Gottes willen nicht sein. Und so rufen und bitten wir hier in dieser Stunde: Hört auf mit dem Krieg und sucht den Frieden! … Gott hat uns Menschen geschaffen mit der Einsicht, dass der Nächste ist wie ich. Hören wir hin, suchen wir einen Weg zu Gottes Frieden!“
Den Abschluss des Gebets bildete das gemeinsame gesungene Lied: „Im Frieden dein, o Herre mein, lass ziehn mich meine Straßen“.
Religionsübergreifendes Friedensgebet in Kiew
Auch in der Ukraine haben Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften gemeinsam für den Frieden gebetet. Wie die katholische Wochenzeitung Die Tagespost (Würzburg) berichtete, versammelten sie sich bereits am 16. Februar auf Einladung des „Gesamtukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen“ in der Kiewer Sophienkathedrale, um Gott zu bitten, die Ukraine vor einer russischen Aggression zu schützen. Nachdem ein Kammerchor das „Vater unser“ gesungen hatte, sprachen Vertreter unterschiedlicher Kirchen und Religionen Gebete und Segensworte. Darunter waren leitende Bischöfe der autokephalen (selbstständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine, der mit ihr konkurrierenden Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, ferner das Oberhaupt der mit Rom unierten Katholiken des byzantinischen Ritus und der Bischof der römisch-katholischen Kirche von Kiew-Zhytomyr. Auch Vertreter der Adventisten, der Evangelischen Kirche ein jüdischer Rabbiner und ein sunnitischer Mufti sprachen Gebete.
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