Er entführe sein Publikum in eine klangliche Wunderwelt, »in der alles neu und nie gehört erscheint, ohne dass irgendetwas erzwungen oder berechnet wirkt.« So die Presse über den Pianisten Francesco Piemontesi. Beim Gürzenich-Orchester vorgestellt hat er sich vor einigen Jahren als tiefsinniger Mozart-Interpret, nun kommt er mit gleich zwei Schwergewichten der Literatur für Klavier und Orchester nach Köln zurück.
César Franck, vor genau 200 Jahren geboren und einst selbst Tasten-Wunderkind, bricht in seinen »Variations symphoniques« traditionelle musikalische Formen auf. Glückten Franck erst in reiferen Lebensjahren große musikalische Würfe, so ist die »Burleske« für Klavier und Orchester von Richard Strauss der Geniestreich eines 21-Jährigen. Bis heute erzittern Pianisten vor der technischen Schwierigkeit dieses Werks – und befinden sich historisch gesehen damit in bester Gesellschaft. Denn kein Geringerer als Hans von Bülow, Strauss’ Mentor und als Pianist mit allen Wassern gewaschen, lehnte das Stück wegen seiner eminenten technischen Anforderungen ab. Francesco Piemontesi packt den Stier bei den Hörnern und wagt einen französisch-deutschen Brückenschlag.
Das Gürzenich-Orchester ist in besonderer Weise mit Richard Strauss verbunden, wurden doch zwei seiner bedeutendsten sinfonischen Werke vom Gürzenich-Orchester uraufgeführt. »Don Quixote« war in der laufenden Konzertsaison bereits zu erleben, nun dirigiert Nicholas Collon, Erster Gastdirigent des Gürzenich-Orchesters, »Till Eulenspiegels lustige Streiche«. Ursprünglich hatte Strauss geplant, eine Oper aus dem Stoff von dem mutigen Narren zu machen, der den Menschen in seinen Streichen einen Spiegel vorhält. Herausgekommen ist schließlich eine brillante Sinfonische Dichtung: herausfordernd für die exponierten Orchester-Solisten, bis heute eines der am meisten gespielten Werke seiner Zeit – und 1895 vom Gürzenich-Orchester erstmalig der Musikwelt vorgestellt.
Ganz ähnlich wie im »Till Eulenspiegel« treten auch in Witold Lutosławskis »Konzert für Orchester« verschiedene Instrumente zwar im Orchesterverbund auf, müssen aber gleichzeitig solistisch-virtuos ausgearbeitete Parts bewältigen: Das Orchester mit seinem Reichtum an Klangfarben wird damit selbst und als Ganzes zum Solisten. Lutosławski nahm mit dieser brillanten Komposition stilistisch Abschied von einer eher an klassischen Vorbildern orientierten Phase, ehe er sich neuen, fortschrittlicheren Techniken wie beispielsweise der Aleatorik zuwandte. Im »Konzert für Orchester« zieht er nochmals alle Register raffinierter Instrumentation, spielt mit Formen und drückt damit seine ganz persönliche Leidenschaft aus: »Mein Lieblingsinstrument ist das Orchester selbst.«
Mit diesem Konzert endet Nicholas Collons offizielle Tätigkeit als Erster Gastdirigent des Gürzenich-Orchesters. Wir freuen uns sehr, unsere Zusammenarbeit weiterhin fortführen zu können.
BURLESKE
ABOKONZERT 8
So 13.03.22 11 Uhr
Mo 14.03.22 20 Uhr
Di 15.03.22 20 Uhr
Kölner Philharmonie
César Franck
»Variations symphoniques«
für Klavier und Orchester
1885
Richard Strauss
Burleske d-Moll
für Klavier und Orchester
1885/86
Richard Strauss
»Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28
1894/95
Witold Lutosławski
Konzert für Orchester
1950–54
Francesco Piemontesi Klavier
Gürzenich-Orchester Köln
Nicholas Collon Dirigent
€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9
Karten für das Konzert sind hier erhältlich:
https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/burleske/871
Gürzenich-Orchester Köln
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50667 Köln
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