Am 2119 Meter hohen Wildseeloder hatten die Freeriderinnen und Freerider unter den Augen von Special Guest und Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg (GER) erstmals zwei Läufe zu absolvieren. Der bessere kam in die Wertung. Zudem waren bei diesem ersten FWT-Finale, wie dann auch beim zweiten Teil in Verbier Ende März, mehr Ranglistenpunkte zu holen als bei den ersten drei Events der FWT 2022. Der 581-Höhenmeter-Nordhang bot den Athletinnen und Athleten bei beiden Runs zahlreiche Möglichkeiten, ihr Können im steilen Gelände abseits der Piste und bei akrobatischen Sprüngen von Felsen oder Wächten zu beweisen. Zu Beginn des Events am Morgen war der Schnee noch relativ hart, wurde unter der Sonneneinstrahlung im Lauf des Events dann aber immer weicher.
Ski Damen
Die Skifahrerinnen starteten als erste Kategorie und hatten im ersten Lauf noch mit den Schneebedingungen zu kämpfen. Dennoch gelang der Gesamtführenden Jessica Hotter (NZL) der Run des Tages, bei dem sie in hohem Tempo abfuhr und mehrere Sprünge stand. Ihre 88,67 Punkte konnten Hedvig Wessel (NOR) mit 80,33 und Elisabeth Gerritzen (SUI) mit 79 Punkten im zweiten Lauf nicht mehr übertreffen, obwohl sie beeindruckend hohe Cliffdrops standen.
„In meinem zweiten Run hatte ich einen üblen Sturz, aber zum Glück war mein erster Lauf gut genug, um den Contest zu gewinnen“, sagte Jessica Hotter (NZL). „Ich freue mich riesig über den Sieg, aber ich habe noch eine Rechnung mit dem Wildseeloder offen und freue mich schon darauf, nächstes Jahr wiederzukommen.“
In der Gesamtwertung führt Jessica Hotter (NZL) vor dem zweiten FWT Finale in Verbier nun deutlich vor Hedvig Wessel (NOR) und Lily Bradley (USA).
Ski Herren
Bei den Skifahrern stand ein echter Überraschungssieger ganz oben auf dem Podest: Max Hitzig (AUT) durfte sein Debüt auf der FWT feiern, nachdem er dank seiner jüngsten Erfolge im Freeride World Qualifier (FWQ) sehr kurzfristig eine Wildcard erhalten hatte. Der 19-jährige hatte vor zwei Wochen überhaupt erst an seinem ersten FWQ-Event teilgenommen und dann bei den 4-Sterne-Contests in Nendaz (SUI) und Jasna (SVK) Platz eins und zwei belegt.
Hitzig startete im ersten Lauf selbstbewusst mit einem massiven 360 von einem hohen Cliff, schickte einen weiteren 360 sowie einen Backflip hinterher und beendete seinen spektakulären Auftritt mit einem weiteren Air im unteren Hangbereich. Die 93,33 Punkte für den Rookie aus St. Gallenkirch in Vorarlberg konnte auch im zweiten Lauf niemand übertreffen. Ganz nah an ihn heran kam allerdings Carl Regnér-Eriksson (SWE), der nach dem ersten Run schon Zweiter gewesen war. Im zweiten Lauf sammelte er mit einem hohen Double Cliffdrop, zwei 360s und einem Backflip 92,67 Punkte – Platz zwei für den 29-Jährigen. Dritter wurde Léo Slemett (FRA), der mit einem 360 und zwei Backflips auf 92,33 Punkte kam – ein Punkt mehr als Titelverteidiger Kristofer Turdell (SWE) auf Rang vier.
„Vor zwei Wochen war ich noch nirgendwo, und jetzt stehe ich in Fieberbrunn ganz oben auf dem FWT-Podium“, freute sich Max Hitzig. „Im Moment fühlt es sich absolut unwirklich an!“
In der Gesamtwertung verteidigt Maxime Chabloz (SUI), heute Zehnter, seine Führung. Carl Regnér-Eriksson (SWE) und Kristofer Turdell (SWE) sind ihm allerdings gefährlich nahegerückt, sodass vor dem Xtreme Verbier in dieser Kategorie noch alles offen ist.
Snowboard Herren
Bei den Snowboardern lag nach dem ersten Lauf Ludovic Guillot-Diat (FRA) in Führung, nachdem er mit einem hohen Air, einem 360 und einem Double Cliffdrop 78,67 Punkte gesammelt hatte. Im zweiten Run musste er jedoch noch zwei Fahrer an sich vorbeiziehen lassen: Blake Moller (USA) gelangen ein hoher Air am „Häusl Cliff“, ein weiter Sprung und ein 360, die ihm 86,67 Punkte einbrachten. Cody Bramwell (GBR) sammelte mit einem Backflip und einem Backside 360 noch 84 Punkte. Wildcard Werni Stock (AUT) aus Tux hatte bei seinen beiden sehr freestyleorientierten Runs Pech und stürzte zweimal. Er belegte am Ende Platz sechs.
„Bei meinem ersten Run habe ich mich so unkontrolliert gefühlt wie noch nie in meinem Leben. Deshalb war es ein gutes Gefühl, meinen zweiten Run zu landen!“, berichtete Blake Moller (USA). „Ich fuhr oben so schnell wie möglich, fand in der Mitte noch einen Air und schickte dann einen letzten Sprung hinterher, zu dem mich Camille Armand inspiriert hatte.“
Werni Stock sagte: „Das war ein sicker Event hier in Fieberbrunn. Die Fahrer hatten ein super Level. Ich bin zwar nicht sehr zufrieden mit meiner Performance, aber happy, dass ich dabei sein durfte.“
Im Ranking ist Blake Moller (USA) durch diesen Sieg an Camille Armand (FRA) vorbeigezogen, der heute nur Fünfter wurde. Auf Platz drei folgt Cody Bramwell (GBR).
Snowboard Damen
Tiphanie Perrotin (FRA) gelang gleich im ersten Lauf der beste Auftritt der Snowboarderinnen: Zunächst arbeitete sie sich geschickt durch abrutschenden Oberflächenschnee in einer steilen Rinne. Dann ließ sie zahlreiche kleine Airs folgen. Ihre 73,33 Punkte konnte niemand mehr übertreffen. Erika Vikander (USA), die im ersten Run noch Probleme hatte, kam mit einer soliden Show auf 66 Punkte. Knapp dahinter landete Manuela Mandl (AUT), die im ersten Versuch heftig gestürzt war und dann im zweiten Anlauf mit einer umsichtigen Abfahrt 64,33 Punkte holte.
„Ich bin mit meinem heutigen Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Tiphanie Perrotin (FRA). „Ich bin von Fieberbrunn wirklich begeistert. Das hat mich motiviert, mein Bestes zu geben. Ich fühle mich superglücklich und freue mich auf Verbier.“
„Ich bin nach dem Sturz im ersten Lauf mit angezogener Handbremse in den zweiten Run gegangen“, berichtete Manuela Mandl. „Ich habe Schmerzen, aber Verbier bleibt ein Ziel für mich.“
Im Overallranking führt Erika Vikander (USA) knapp vor Tiphanie Perrotin (FRA). Manuela Mandl (AUT) auf Platz drei weist schon einen deutlichen Rückstand auf die beiden Führenden auf.
Vertragsverlängerung zwischen FWT und den Bergbahnen Fieberbrunn
Wie heute bekanntgegeben wurde, werden die weltbesten Freeriderinnen und Freerider auch in den kommenden fünf Jahren Station in Fieberbrunn machen: Der Vertrag der FWT mit den Bergbahnen Fieberbrunn wurde bis 2027 verlängert.
„In den vergangenen 13 Jahren durften wir hier in Fieberbrunn schon unglaublich viele Geschichten und Emotionen erleben“, sagte der CEO der FWT, Nicolas Hale-Woods, dazu. „Gemeinsam mit den einheimischen Organisatoren sind wir ein starkes Team. Fieberbrunn ist mittlerweile einer der besten Stopps, wenn nicht der beste Stopp auf der Tour – der Wildseeloder ist eine großartige Location. Freeriding is on in Fieberbrunn. Darauf sind wir sehr stolz!“
Toni Niederwieser, Geschäftsführer der Bergbahnen Fieberbrunn, fügte hinzu: „Seit nunmehr unglaublichen 13 Jahren verbindet uns eine starke Partnerschaft mit der Freeride World Tour, über die wir sehr stolz sind. Für uns ist dieser Sport am Wildseeloder einzigartig und wir sind froh, dass wir die weltbesten Freerider auch in den kommenden fünf Jahren bei uns begrüßen können.“
Auf www.freerideworldtour.com lässt sich die gesamte Action des heutigen Tages im Replay der Live-Übertragung nacherleben. Aktuelle News gibt es auf den Social-Media-Kanälen der FWT, denn das große Finale in Verbier vom 26. März bis 3. April 2022 steht kurz bevor!
Freeride World Tour
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