Weil Pflegeeinrichtungen ihre Kosten langfristig mit den Kranken- und Pflegekassen verhandeln, können sie die unerwartet auftretenden hohen zusätzlichen Belastungen nicht refinanzieren. „Der Gesetzgeber hat den Pflegeunternehmen immer weiter die Spielräume für eine eigenständige wirtschaftliche Planung genommen, so dass beispielsweise betriebliche Risiken in den Preisen kaum noch abgebildet werden können. Eine angemessene Finanzierung wird von Politik und Kostenträgern seit Jahren blockiert“, so Meurer. Die Unternehmen könnten für unvorhergesehene Entwicklungen wie die gestiegenen Energiepreise deshalb nicht vorsorgen.
Meurer fordert eine vorübergehende Entlastung der Pflegeunternehmen durch eine Mehrwertsteuererstattung bei den Energiekosten. „Diese Lösung sichert die pflegerische Versorgung, ohne die Pflegebedürftigen einseitig zu belasten.“ Dazu ist der bpa in intensiver Abstimmung mit den Verbänden ähnlich betroffener Branchen, um die Bundesregierung von der Notwendigkeit schneller Maßnahmen zu überzeugen.
Der bpa fordert die Möglichkeit für Pflegeunternehmen, in schnelle Nachverhandlungen mit den Kostenträgern zu treten, damit die unerwartet hohen zusätzlichen Kosten in den Vergütungsvereinbarungen berücksichtigt werden.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.
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