Die Ärztinnen und Ärzte im Rheinland sind bestürzt, dass die russische Armee in der Ukraine laut Weltgesundheitsorganisation Krankenhäuser, Sanitätseinrichtungen und Praxen angreift. „Krankenhäuser stehen laut Genfer Konvention unter besonderem Schutz“, sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, heute (Samstag, 12. März) in Düsseldorf.

Die massiven Verstöße gegen die Genfer Konvention für bewaffnete Konflikte sind auf das Schärfste zu verurteilen, stellte die Kammerversammlung, das Parlament der rheinischen Ärzte, bei ihrer heutigen Sitzung fest. „Die Ärztinnen und Ärzte im Rheinland verurteilen den Angriffskrieg der russischen Regierung gegen die Ukraine, der viele Menschenleben kostet und schweres körperliches und seelisches Leid verursacht“, hieß es in einem ohne Gegenstimme verabschiedeten Beschluss des Parlaments.

Die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte fordern alle Kriegsparteien dazu auf, Zivilisten das sichere Verlassen der Kampfgebiete zu einem sicheren Ort eigener Wahl zu ermöglichen und humanitären Helfern den Zugang zu den Gebieten zu gewähren.

Um die in Deutschland ankommenden Menschen aus der Ukraine so gut es geht medizinisch und psychologisch betreuen zu können, fordert die Ärztekammer Nordrhein rasche und unkomplizierte Lösungen für geflüchtete Menschen beim Zugang zur ambulanten und stationären Versorgung.

„Wir begrüßen die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers von gestern, dass Geflüchtete aus der Ukraine Anspruch auf alle GKV-Leistungen erhalten sollen“, sagte der Kammerpräsident. „Folgerichtig sollten die Geflüchteten dann auch in allen Bundesländern eine elektronische Gesundheitskarte erhalten. Damit ersparen wir den Menschen den Gang zum Sozialamt vor jeder ärztlichen Behandlung und den Sozialämtern viel unnötige Bürokratie.“

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